4. Zukunftspreis Logistik der Süderelbe AG geht an TTT The Team Composite AG in Stade

Foto: Wolfgang BeckerSie kämpft seit Jahren um den Einzug von kohlenfaserverstärkten Verbundwerkstoffen in den Fahrzeugbau: Ria Kaiser, Ingenieurin aus Harburg-Marmstorf und Vorstand von TTT The Team Composite AG (Stade). Jetzt wurde ihr jüngstes Projekt mit dem Zukunftspreis Logistik ausgezeichnet. Foto Wolfgang Becker

Mehr als 20 Unternehmen haben sich um den Zukunftspreis Logistik beworben, mit dem die Süderelbe AG im Rahmen der Logistik-Initiative Hamburg Unternehmen mit innovativen und zukunftsgerichteten Projekten aus dem Bereich Logistik prämiert. Unter den drei Finalisten kd-projektconsulting-gmbh, Hamburg-Harburg, TTT The Team Composite AG, Stade, und Terberg  Nordlift GmbH, Hamburg, machte schließlich die seit Jahren von Ria Kaiser geführte TTT AG das Rennen. Die Jury legte damit den Schwerpunkt auf den Werkstoff Carbon. Das Unternehmen, das seine Wurzeln in Wilhelmsburg hat, entwickelt seit Jahren Konzepte für den Fahrzeugbau, bei denen kohlefaserverstärkte Verbundstoffe eingesetzt werden.

Bis Ende Oktober hatte die Logistik-Initiative Hamburg gemeinsam mit der Süderelbe AG Unternehmen und Dienstleister aus der Logis-tikbranche dazu aufgerufen, sich um den Zukunftspreis zu bewerben. „In diesem Jahr hatten wir mit mehr als 20 Bewerbern so viele wie nie zuvor“, freut sich Dr. Jürgen Glaser, Prokurist der Süderelbe AG und Leiter der Geschäftsstelle Süd der Logistik-Initiative. Die Projekte wurden von einer achtköpfigen Jury mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Fachmedien nach den Kriterien Innovationsgehalt, Übertragbarkeit und Nutzen bewertet. Glaser: „Die Finalisten in diesem Jahr konnten uns mit neuen Ideen in den Bereichen Ausbildung, Technik und Energieeinsparungen über-zeugen.“

TTT The Team Composite AG aus Stade hat unter Beteiligung von VW Nutzfahrzeuge, einem Geschäftsfeld der Volkswagen AG, den Prototyp eines leichten Carbon-Aufbaus für Nutzfahrzeuge entwickelt. Die Serienfertigung von Großbauteilen aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) für Nutzfahrzeuge war bisher nicht erprobt. Durch den Einsatz des extrem leichten Werkstoffs verringert sich im Vergleich zu einem herkömmlichen Aufbau das Eigengewicht und gleichzeitig steigt die Nutzlast, die transportiert werden darf. Durch die Vakuum-Dämmung des Carbon-Aufbaus wird nach Herstellangaben bis zu 60 Prozent weniger Energie benötigt, um die Temperatur im Innenraum niedrig zu halten. „Unser Ziel ist es, die industrielle Fertigung für CFK-Bauteile weiter aufzubauen und neue, innovative Fertigungs- und Fahrzeugkonzepte zu  realisieren“, sagt Ria Kaiser. Der erste Prototyp wurde bereits auf der Internationalen Auto-mobil-Ausstellung IAA vorgestellt. Auch ein erster Auftrag liegt bereits vor: Das Schweizer Großhandelsunternehmen Coop will 100 Nutzfahrzeuge mit den CFK-Großbauteilen in der eigenen Flotte einsetzen. Damit könne Coop nach eigenen Angaben pro Ausliefertour 45 Prozent mehr Kunden erreichen. wb/SAG

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