Beratung auf Augenhöhe

SKHB-Agrar-ExpertenKeine Angst vor Traktor & Co: Udo Behnke (von links), Niels Doering, Joachim Bürger (oben), Cord Köster sowie die Assistentinnen Martina Beger und Ute Indratno von der Sparkasse Harburg-Buxtehude haben speziell auch die Landwirtschaft im Hamburger Süden im Blick.

Die Agrar-Experten der Sparkasse Harburg-Buxtehude im Gespräch – Udo Behnke ist sogar Nebenerwerbslandwirt

Udo Behnke steckt aus eigener Anschauung tief im Thema. Seit 1984 ist er bei der Sparkasse Harburg Buxtehude beschäftigt und betreut gemeinsam mit seinem Kollegen Joachim Bürger als spezialisierter Firmenkundenbetreuer vom FirmenkundenCenter Buchholz aus fast 400 Landwirte im gesamten Verbreitungsgebiet der Sparkasse. Und er ist selbst Landwirt. Konkret: Nebenerwerbslandwirt. Behnke hat den elterlichen Hof in Drage, Samtgemeinde Elbmarsch, übernommen und betreibt dort die Aufzucht von Rindern. Wenn er mit seinen Kunden spricht, ist er einer der ihren. Den direkten Draht pflegt auch Joachim Bürger, der seine Ausbildung in der Sparkasse 1984 mit Behnke begann. Bürger ist wie Behnke seit einer Neustrukturierung 2011 ausschließlich für Landwirte tätig.

Niels Doering, Leiter des FirmenkundenCenters Buchholz, betont den hohen Anteil des landwirtschaftlich motivierten Kreditvolumens am Firmenkundengeschäft. Auf die gesamte Sparkasse bezogen entfallen zehn Prozent auf die Landwirte. Doering: „Das ist ein beachtlicher Anteil.“

Die Leistung korrekt einschätzen

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Behnke und Bürger betreuen jeweils 180 bis 200 Landwirte – vom Kleinstbauern bis zum Großunternehmen. Behnke ist der Mann für den Raum Winsen und die Elbmarsch, Bürger ist eher im Bereich Tostedt/Buchholz sowie in Buxtehude unterwegs. Cord Köster, Direktor des Marktbereichs Firmenkunden, ist froh, dass er zwei echte Experten im Team hat: „Wir müssen fachlich auf der Höhe sein und wissen, was gemeint ist, wenn der Bauer beispielsweise auf das Milchgeld zu sprechen kommt. Der Kunde soll ja nicht jedes Mal bei Null anfangen und alles erklären müssen.“

Die Kunst der beiden Agrarbetreuer besteht darin, die auf dem Hof erbrachte Leistung korrekt einzuschätzen. Dazu müssen Zahlen analysiert werden. Was die Sache kompliziert macht: Nicht selten wird in einem Bereich produziert, dessen Ertrag am Ende nicht absehbar ist – beispielsweise weil der Weltmarktpreis für Getreide, Milch oder Schweinefleisch stark schwankt. Bürger: „Wir dürfen deshalb nicht auf ein Jahr schauen, sondern müssen längere Zeiträume betrachten, um das Potenzial eines Hofes und die Finanzierbarkeit einer Investition richtig einzuschätzen.“ Bestes Beispiel: Im vorigen Jahr lag der Milchpreis bei 39 Cent pro Liter – ein guter Preis. In diesem Jahr liegt er nur noch bei 29 Cent. Einnahmeschwankungen in diesem Umfang müssen beim Bewerten von geplanten Investitionen und Amortisationszeiträumen berücksichtigt werden.

Sowohl Bürger als auch Behnke bestätigen den allgemeinen Trend: Immer weniger Betriebe bewirtschaften immer größere Flächen. Durch immer größere und effizientere Maschinen und eine ständige Verbesserung der Produktionstechniken und -methoden ist in den letzten Jahrzehnten die Produktivität in der Landwirtschaft stark verbessert worden. Aber auch die Kosten sind deutlich gestiegen – und so wird über betriebliches Wachstum versucht, eine deutliche Kostendegression je produzierter Einheit herbeizuführen. Behnke: „Diese Entwicklung entfacht einen immensen Druck auf die Fläche. Hinzu kommen große landwirtschaftliche Sonderkulturen, der Gemüseanbau im großen Stil, der Kiesabbau sowie die Ausweisung von Wasserschutz- und FFH-Gebieten (Flora-Fauna-Habitat, die Red.). Und die niedrigen Zinsen tun ein Übriges. Landwirte können zwar zu günstigen Zinsen finanzieren, aber auch Kapitalanleger drängen mangels alternativer Geldanlagen in den Bodenmarkt. In der Folge steigen die Bodenrichtwerte für Ackerland schon mal von zwei Euro in der Elbmarsch auf vier bis fünf Euro pro Quadratmeter in Rosengarten an“, sagt Behnke. „Was sich betriebswirtschaftlich gar nicht mehr rechnet.“

Unter dem Strich kommen die beiden Agrarexperten der Sparkasse Harburg-Buxtehude zu dem Schluss, dass es die Landwirte heute recht schwer haben, ihr Geld zu verdienen. Wer erweitern und modernisieren will, hat im Schnitt einen Finanzierungsbedarf von 750 000 bis 1,5 Millionen Euro. Ein Beispiel, das passt, wenn ein Rinderhalter seine Herde erweitern will, einen entsprechenden Stall bauen muss und beispielsweise einen oder zwei Melkroboter einplant. Im Vergleich zum klassischen Ackerbau ist jede Form der Veredelung sehr kapitalintensiv. wb

Kontakt:

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So erreichen Sie die Agrar-Spezialisten der Sparkasse Harburg-Buxtehude: 
 Udo Behnk: 040/766 91-4401
 Joachim Bürger: 040/766 91-4102
 Web: www.sparkasse-harburg-buxtehude.de