Gutartige Prostatavergrößerung: Im EKS bieten Radiologen und Urologen zusammen eine neue Therapie gegen ein weitverbreitetes Männerleiden an

Dr. Sven Laabs (rechts), Chefarzt der Urologie im Elbe Klinikum Stade, leitet auch das Prostatazentrum Elbe-Weser. Das Foto zeigt ihn mit Dr. Erik Hars, Radiologe im MVZ Klinik Dr. Hancken im Elbe Klinikum Stade.Dr. Sven Laabs (rechts), Chefarzt der Urologie im Elbe Klinikum Stade, leitet auch das Prostatazentrum Elbe-Weser. Das Foto zeigt ihn mit Dr. Erik Hars, Radiologe im MVZ Klinik Dr. Hancken im Elbe Klinikum Stade.

Neue Behandlung eines drängenden Problems

Eine der häufigsten Männerkrankheiten ist die gutartige Prostatavergrößerung. Diese benigne Prostatahyperplasie (BPH) – so der Fachbegriff – tritt vor allem im mittleren und fortgeschrittenen Lebensalter auf. Jeder zweite 60-Jährige ist davon betroffen, bei den 80-Jährigen sind es bereits 90 Prozent. Mancher merkt lange wenig von seiner BPH, in anderen Fällen verursacht die vergrößerte Prostata schon früh immer stärkere Beschwerden und muss behandelt werden. Durch die Vergrößerung der Prostata, die ringförmig um die Harnröhre direkt am Blasenausgang liegt, wird das Wasserlassen behindert: Harn kann nur in kleinen Mengen abgesetzt werden, die Blase immer weniger entleert werden. Dadurch steigt die Gefahr von Entzündungen und der Drang zum Wasserlassen nimmt ständig – auch nachts – zu, die Lebensqualität immer weiter ab. „Bei manchen unserer Patienten bestimmen die Blase und die Suche nach der nächstliegenden Toilette das Leben“, erklärt Dr. Sven Laabs, Chefarzt der Urologie im Elbe Klinikum Stade.

„Zunächst werden die BPH-Patienten mit einer medikamentösen Therapie behandelt, wenn sich allerdings dadurch keine Besserung erzielen lässt oder die Symptome stärker werden, bleibt nur ein operativer Eingriff, um den Patienten wieder ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen“, erklärt der Chef-Urologe Laabs, der auch das Prostata-Zentrum Elbe-Weser leitet, in dem elf niedergelassene Urologen mit den Fachkollegen der Kliniken und den Radiologen, Onkologen sowie Strahlentherapeuten zusammenarbeiten, um gutartige wie bösartige Prostata-Erkrankungen zu behandeln.

Zwar sind die Methoden dank der präzisen Medizintechnik feiner geworden, die potenziellen Nebenwirkungen treten nur sehr selten auf, dennoch fürchten sich viele Patienten selbst vor den minimalinvasiven Eingriffen. Deshalb bietet das MVZ Klinik Dr. Hancken im Elbe Klinikum Stade in Zusammenarbeit mit den Urologen eine alternative Behandlung an: die Prostata-Arterien-Embolisation (PAE).

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Elegante Methode

In anderen Ländern wird diese alterna­tive Methode längst praktiziert, in Deutschland wurde sie Anfang des Jahres offiziell zugelassen – allerdings mit einigen Auflagen: Die PAE darf nur bei Patienten durchgeführt werden, die die Familienplanung abgeschlossen haben, nicht an Arteriosklerose leiden und sich ausdrücklich gegen einen anderen operativen Eingriff ausgesprochen haben. Chefradiologe Dr. Mückner hat diese Eingriffe bereits erfolgreich durchgeführt. Die Patienten konnten zwei Tage nach dem Eingriff das Krankenhaus verlassen, die Beschwerden nahmen kontinuierlich ab, sie konnten bald wieder selbst über ihr Leben und die Organisation ihres Alltags bestimmen. co

Infos:
MVZ Klinik Dr. Hancken im
Elbe Klinikum Stade,
Tel.: 0 41 41/97 1551;
Prostatazentrum Elbe-Weser,
Tel.: 0 41 41/97 1500