Jetzt ist die Zeit, den Frühling zu pflanzen!

Info: Was Sie über Tulpe & Co. wissen sollten

Wertvoll: 120 Scheffel Weizen, doppelt so viel Roggen, vier fette Ochsen, acht Schweine, ein Dutzend Schafe, fassweise Wein, Bier und Butter, 1000 Pfund Käse, ein Bett, einen Anzug und einen Silberbecher – das alles soll vor knapp 400 Jahren in den Niederlanden für eine Tulpenzwiebel den Besitzer gewechselt haben. Der Gegenwert von 2500 Gulden für eine einzige Zwiebel der Sorte „Viceroy“.  In Europa herrschte Anfang des 17. Jahrhunderts eine wahre Tulpenhysterie.

Statussymbol: Tulpen stammen ursprünglich von den Steppen des Balkan und Vorderasiens. Schon die Perser hatten sie kultiviert. Als später die Habsburger Kaiser ihre Palastgärten mit den eleganten Blumen schmücken ließen, avancierten Tulpen auch bei Adel und Bürgertum zum Statussymbol. Zunächst wurden die Zwiebeln nur unter Gartenfreunden getauscht. Es waren die Niederländer, die im Trend ein Geschäft witterten. Sie spezialisierten sich auf die schwierige Zucht und kreierten immer neue Sorten.

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Spekulationsobjekt: Schließlich wurde nicht mehr nur mit bereits existierenden Pflanzen gehandelt, sondern sogar Kontrakte über neue Formen, Farben und Muster geschlossen, die erst noch entstehen sollten. Im Winter 1636/1637 waren Tulpenzwiebeln Spekulationsobjekte, für die astronomische Summen geboten wurden. Am
3. Februar 1637 brach der Markt zusammen. Der Crash erschütterte die Ökonomie der Niederlande in den Grundfesten. Die damalige „Tulpenmanie“ gilt als eine der ersten gut dokumentierten Spekulationsblasen der Wirtschaftsgeschichte.

Hit: Noch immer sind die Niederländer die größten Blumenzwiebelproduzenten und bezüglich Masse, Vielfalt und Qualität unangefochtene Marktführer. Und „Tulpen aus Amsterdam“ sind nach wie vor ein Hit, nicht nur musikalisch. Denn Blumenzwiebeln sind heute für jedermann erschwinglich und der gärtnerische Arbeitsaufwand ist gering. Die meisten Zwiebelpflanzen brauchen kaum Pflege. Manche Sorten verwildern sogar. Vor allem Schneeglöckchen, Krokusse, Narzissen und Wildtulpen breiten sich am richtigen Standort aus. mab

 

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