Darum ist die Handwerkerstunde so teuer

Das bleibt wirklich übrig . . .

Unter dem Strich sieht die Handwerkerstunde deshalb so aus: Vom Nettoverrechnungssatz in Höhe von 55 Euro entfallen 26 Prozent auf die Lohnnebenkosten, 38 Prozent auf die Gemeinkosten (dazu zählen zu den oben genannten Punkten auch Miete, Werkzeuge, Instandhaltung, Gebühren und Rechtsberatung) und 31 Prozent auf den Stundenlohn des Handwerkers. Bleiben fünf Prozent übrig – für den Gewinn: 2,75 Euro vor Steuern. Rainer Kalbe: „Davon können dann auch Investitionen bezahlt werden.“

Allerdings stimmt die Rechnung nur bedingt, denn tatsächlich müsste der Stundensatz bei 80 bis
85 Euro liegen, sagt der Handwerksmeister. „Die Differenz verdienen die Betriebe über Materialaufschläge. Nur so funktioniert das. Das ist auch der Grund, warum Handwerksbetriebe kein bereitgestelltes Material einbauen – zumal dann auch noch die Gewährleistung auf sie übergeht. Wenn die Dusche aus dem Baumarkt tropft, dann muss der Monteur das regeln.“

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Effektive Vorplanung 

Die hier aufgestellte Rechnung ist ernüchternd und führt zu einer Konsequenz: „Die Handwerkerstunde ist mittlerweile so kostbar, dass sie möglichst effektiv eingesetzt werden muss. Deshalb ist es gut, wenn der Auftraggeber beispielsweise die Reparatur einer Heiztherme gut vorbereitet. Er kann uns ein Foto schicken – vor allem vom Typenschild – und exakt beschreiben, was nicht funktioniert. So können wir uns bestmöglich vorbereiten und den Zeitaufwand minimieren. Hartmann Haus-technik setzt auf gute Vorbereitung und Vorinstallationen in der Werkstatt, dies spart Zeit“, rät Rainer Kalbe. Und: „Moderne Heizungsanlagen sind mittlerweile so komplex, dass es aufgrund der hohen Stundensätze manchmal mehr Sinn macht, ein älteres Gerät gleich auszutauschen, denn eine Reparatur geschieht im Ausschlussverfahren, wenn der Fehler nicht offensichtlich ist. Ein neues Gerät ist vielleicht drei Mal so teuer, aber dann ist auch wieder 15 Jahre lang Ruhe.“

Die Komplexität moderner Heizungssysteme führt laut Kalbe auch dazu, dass regelmäßige Wartung wichtiger denn je ist: „Klar, das zieht wieder Kosten nach sich, aber: Diese Anlagen verbrauchen weniger Energie und sind weniger störanfällig. Das Geld hat man schon mal gespart. Es macht auch Sinn, auf Qualitätsprodukte zu setzen, denn damit ist die Ersatzteilbeschaffung gesichert. Im Übrigen gilt der Satz: Wer billig kauft, zahlt zwei Mal.“ wb

www.hartmann-haustechnik.info

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