Engel & Völkers gründet Projektconsulting

Neue Ansätze in einem Markt, der im Umbruch ist – Vorzeigeprojekt in Buchholz: DIAO Elevators.

Erik Peuschel

Er baut die neue Abteilung Projekt­consulting auf: Erik Peuschel, Mitglied
der Geschäftsführung von Engel & Völkers
Commercial in Hamburg.

Das klassische Maklergeschäft befindet sich in einem grundlegenden Umbruch. In Folge dessen erweitert Engel & Völkers Commercial Hamburg das Tätigkeitsfeld mit einer neuen Dienstleistung: der Projektconsulting. Dabei sollen neue Projekte initiiert und bis zur Endabnahme beraten und begleitet werden. Engel & Völkers Commercial Hamburg hat dazu die neue Abteilung Projektconsulting ins Leben gerufen: Unter der Leitung von Erik Peuschel, Mitglied der Geschäftsführung, wird die Projektconsulting den Markt künftig mehr mit den Augen des Entwicklers betrachten. Auch Möglichkeiten für Wohnentwicklungen sollen initiiert und beraten werden.

Wie das funktioniert, hat Engel & Völkers Commercial Hamburg soeben in Buchholz unter Beweis gestellt. Mit der Ansiedlung von DIAO Elevators wurde nicht nur das klassische Maklergeschäft betrieben, sondern dem Kunden sehr viel mehr geboten – bis hin zur Konzeption der Gebäude inklusive Ausschreibung und Auswahl der Baufirmen. Peuschel: „Grundsätzlich ist genug Geschäft vorhanden, aber der Markt ändert sich. Auf lange Sicht ist das reine Maklergeschäft ein Auslaufmodell. In der digitalen Welt gelten andere Spielregeln und wir sind frühzeitig mit dabei.

Es ist allerdings ein Irrglaube, anzunehmen, dass direkter Kundenkontakt künftig keine große Rolle spielen wird. Das Gegenteil ist der Fall, wie Peuschel betont: „Das Zwischenmenschliche, die Empathie, der direkte Kontakt – das sind ganz wichtige Faktoren. Geschäft erwächst aus Vertrauen und Verständnis. Wenn das gegeben ist, lassen sich Projekte entwickeln.“

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„Wer zufrieden ist, kommt wieder“

Engel & Völkers hat den großen Vorteil eines umfangreichen Kundennetzwerkes. Das und die langjährigen Erfahrungen in der Immobilienbranche geben Projektentwicklern erstklassige Hilfestellung. Die kreativen Lösungen bleiben weiterhin immer das Ergebnis vom persönlichen Austausch zwischen den Projektbeteiligten. Peuschel: „Das Internet macht nun mal eben keine Ausbauplanung. Das aber gehört zu unserer Beratungsleistung dazu. Unser Ziel ist die langfristige Kundenbindung. Wer zufrieden ist, kommt wieder.“

Im Falle DIAO lieferte Engel & Völkers ein Rund-um-Paket ab. Und ist weiterhin im Geschäft. Eine Hälfte der durch eine Brandschutzwand unterteilten 9000-Quadratmeter-Halle sowie rund 1000 Quadratmeter Büroflächen in dem Neubau auf dem Trelder Berg in Buchholz sollen vermietet werden. Die zehn Meter hohe Halle könnte einen Logistikbetrieb ebenso aufnehmen wie einen Produktionsbetrieb. Sie ist auch für den Einbau einer Zehn-Tonnen-Krananlage geeignet und braucht baurechtlich keine teure Sprinkleranlage.

Ebenfalls in Buchholz hat Engel & Völkers ein weiteres Großprojekt eingefädelt: Insgesamt zehn Hektar übernimmt ein Unternehmen, um im Buchholzer Gewerbegebiet in mehreren Ausbauschritten in Zukunft zu produzieren. Die ehemaligen Arrivo-Hallen dienen dabei als Lager für Rohstoffe und Fertigprodukte. Die Vermietung der dann noch freien 10 000 Quadratmeter Hallenfläche ist im Gange.

Der Preis ist nicht alleinentscheidend

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Der Investor hat weltweit etwa 7000 Mitarbeiter und produziert für den Markt außerhalb der EU. In den kommenden Jahren sollen hier 270 bis 300 neue Jobs entstehen. Engel & Völkers war auf Empfehlung exklusiv mit der Grundstückssuche beauftragt worden – und zwar im 100-Kilometer-Radius um Hamburg. Peuschel: „Dass die Wahl auf Buchholz fiel, belegt, dass der Quadratmeterpreis bei der Grundstücksentscheidung eher eine untergeordnete Rolle spielt. Die Nähe zu Hamburg und die Infrastruktur zählen mehr.“ Engel & Völkers ist auch in diesem Fall verstärkt im Einsatz – bei der Vermietung der Halle, beim Projektmanagement für den Neubau sowie im Zusammenhang mit der Ansiedlung von Mitarbeitern.

Peuschel, bislang tätig für den Geschäftsbereich Industrie, baut die neue Abteilung unter anderem mit seinen Kollegen Alexander Lampert und Jens-Peter Persoon auf. Die reinen Industriethemen übernimmt sein Stellvertreter, Tobias Heine. Künftig geht es beim Projektconsulting nicht mehr darum, Anfragen und Aufträge abzuarbeiten, sondern proaktiv in den Markt einzusteigen. Erik Peuschel: „Dazu arbeiten wir eng mit unseren etwa 60 Kollegen bei Engel & Völkers Commercial zusammen. Es geht darum, so früh wie möglich in den Markt einzusteigen und kreative Ideen für bebaute wie unbebaute Flächen zu entwickeln.“ wb