Feueralarm? Wir wollen vorher noch zu Budni…

Es gibt also beim Brandschutz eine entscheidende menschliche Komponente. Der beste Feuerlöscher nützt nichts, wenn ihn keiner bedienen kann . . .
. . . ganz richtig! Den Feuerlöscher sollte jeder bedienen können. Aber wir lernen immer mehr, wie unterschiedlich Menschen in Stresssituationen reagieren. Neulich haben wir ein großes Einkaufszentrum zur Haupt­einkaufszeit geräumt. Mit Kunden und allem Drum und Dran. Restaurantbetrieb, Friseurbetrieb, das volle Programm. Wir haben fünf Minuten gebraucht. Aber dann gibt es solche Situationen: Ein älteres Ehepaar diskutierte mit mir, dass sie vor dem Verlassen des Gebäudes noch schnell zu Budni wollten. Die nächste sprach mich an, ich sähe ja so aus, als ob ich vom Brandschutz wäre – ob ich mich mal um ihre Kasse kümmern könnte. Manche Menschen werden frech und schimpfen rum, aber viele sind sehr verständnisvoll, wenn so eine Übung ansteht.

Fünf Minuten? Das ist doch eine Spitzenzeit für ein ganzes Einkaufszentrum, oder?
Stimmt, das war wirklich super. Aber wir haben dort vor Ort auch ausgebildete Brandschutzhelfer, die genau wissen, was zu tun ist. Wir sind als Unternehmen nur der stille Beobachter bei solchen Übungen. Bei so einer Aktion ist sehr viel zu beachten. Ich sage mal: Das ist selbst ohne Feuer nicht ganz ungefährlich.

Das Harburger Unternehmen Maack Feuerschutz hat 25 Mitarbeiter, ist aber deutschlandweit unterwegs. Wie machen Sie das?
Wir haben zwei Niederlassungen – auf der Insel Sylt und in Berlin. Aber wir arbeiten auch mit Subunternehmen im Bereich München und anderswo.

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Kommt es eigentlich mal vor, dass Sie einen Kunden mit neuen Brandschutzeinrichtungen ausstatten müssen, weil es dort gebrannt hat?
Das passiert kaum.

Das heißt: Wir haben eine latente Bedrohungslage, aber es passiert selten etwas, oder?
Nun, es passiert eigentlich immer etwas. Zurzeit haben wir das große Thema Fassadenbrände. Das Problem: Wenn es einmal brennt, dann richtig. Dann reden wir nicht mehr über einen qualmenden Aschenbecher oder einen Kabelbrand. Und dann treten diese großen Schäden auf. In Deutschland werden pro Jahr etwa 300 000 Entstehungsbrände gelöscht. Also kleine Brände, die sich noch mit dem Feuerlöscher bekämpfen lassen.

Gibt es Zahlen zu Großbränden in Deutschland?
Nein. Seit Jahren sind die Verbände hinter solchen Statistiken her, aber bislang gibt es diese Zahlen nicht. Aber nehmen wir mal einen vergleichsweise kleinen Wohnungsbrand oder einen Küchenbrand. Wenn dort ein Feuer ausbricht, dann brennt es richtig. Dann haben wir starke Verqualmung. Und dann wird es ganz schnell lebensgefährlich. Für Unternehmen gilt dasselbe.

Web: www.maack-feuerschutz.de

 

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