Ralf Markowski, Inhaber der Edmund Arnold GmbH, ist Spezialist für feine Schweizer Uhren und edlen Schmuck aller Art
Die Rolex Daytona auf der Visitenkarte von Ralf Markowski ist kein Zufall. Ein Stichwort genügt, und der 56-Jährige hat die besten Geschichten aus der Welt der Luxusuhren parat. Genauer gesagt: aus der Welt der historischen Uhren, denn hier kennt sich der Fachmann bestens aus. Markowski ist Inhaber der Edmund Arnold GmbH und hat es geschafft, aus dem väterlichen Juwelier- und Uhrmachergeschäft (gegründet 1880) ein Schmuckimperium mit 14 Filialen und Partnerunternehmen aufzubauen. Seine Spezialität: Auktionen, Schmuckschätzungen und -ankauf, Diamantgutachten, Juwelen und feine Uhren. Wer das Hamburger Geschäft in den Colonnaden 26 betritt, ist sofort konfrontiert mit einer besonderen Auswahl von Liebhaber- und Sammlerstücken.
Ralf Markowski ist ein Allrounder. Sein Knowhow ist die Taxierung wertvoller Stücke sowohl aus dem Bereich des Schmucks und der Uhren als auch der Kunst. Haushaltsauflösungen einst betuchter Zeitgenossen fördern zwangsläufig besondere Gegenstände zu Tage, die dem Eigentümer einst viel bedeutet haben mögen, doch nun geht es den Erben um die oft schwierige Frage, wie hoch denn der Wert ist. Ein spezielles Feld, keine Frage, denn oft steht der reale Wert in keinem Verhältnis zum Sammlerwert. Und was ist, wenn ein vielleicht seltenes Stück zu einem ordentlich Preis angekauft wurde und auf einer Auktion plötzlich einen exorbitanten Preis erzielt?
Kurz: Ralf Markowski ist quasi ständig unterwegs in einem Minenfeld zwischen ideellen und realen Werten. Bei zehn Geschäften zwischen Flensburg und München, einem in Kopenhagen sowie zwei weiteren in Wien und einem in Bern liegt es nahe, dass ein Mann allein nicht den Überblick haben kann. Der Sohn des ehemaligen Hamburger Innungsmeisters Dieter Markowski beschäftigt heute rund 60 Mitarbeiter, darunter zwölf Diamantenexperten, bei einem Jahresumsatz im zweistelligen Millionen-Bereich. Als Vertreter der vierten Generation konzentrierte sich Ralf Markowski allerdings verstärkt auf die kaufmännische Seite. Zehn Jahre lang war der ausgebildete Diamant- und Edelsteingutachter als Unternehmensberater in der Schmuckbranche tätig, begleitete Geschäftsaufgaben und suchte Nachfolger für Betriebe. 2003 übernahm das Unternehmen Markowski den Wiener Juwelier Edmund Arnold, der noch zwei Jahre älter war. Gründungsjahr 1880. Unter diesem Namen baute Markowski sein Handelsunternehmen auf.
Zwar gibt es in einzelnen Läden auch Neuware, aber Markowski hat durchaus Humor, wenn er augenzwinkernd sagt: „Hauptsächlich sind wir eigentlich Edelmetall-Schrotthändler.“ Was natürlich leicht untertrieben ist, denn beim täglichen Geschäft im An- und Verkauf geht es nicht nur um reale Werte wie Gold und Diamanten, sondern auch um den Erhalt wertvoller Stücke. Womit das Thema Uhren wieder auftaucht. Im Schaufenster steht eine Rolex aus den 70er-Jahren. Die hat damals mal 1200 Mark gekostet, lief aber schlecht, sodass sie auf 800 Mark reduziert wurde.
Der Clou: Der US-Schauspieler Paul Newman trug mit Vorliebe Rolex-Uhren und war begeisterter Rennfahrer. Für die Rolex Daytona Paul Newman, zu erkennen nur an winzigen Markierungen auf dem Ziffernblatt, zahlten Sammler noch vor wenigen Jahren 35 000 Euro. Markowski: „Heute hat sich der Preis schon verdoppelt – für eine überarbeitete Edelstahluhr.“ Die allerdings Papiere und, wenn möglich, die Original-Box haben sollte. Dieselbe Uhr in Gold wird auf Auktionen auch schon mal zu Preisen um die 400 000 Euro über den Tisch gereicht. Allerdings kostet allein die Überarbeitung bei Rolex in Genf rund 12 000 Euro. Wer jetzt an Luxus denkt, liegt genau richtig. wb
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