„Wir pflegen eine Politik der offenen Tür“

Foto: AGAAGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch (links) und Julie Christiani, AGA-Geschäftsführerin Studien & Digitale Infrastruktur (rechts), übergaben das Zertifikat an die Zajadacz- Geschäftsführer Ralf Moormann (Mitte) und Detlef Ploew sowie die Betriebsratsvorsitzende Christa Menz. Foto: AGA

AGA Unternehmens-verband verleiht das Siegel „Anerkannt Guter Arbeitgeber“ an die Adalbert Zajadacz GmbH in Neu Wulmstorf.

95 Prozent der Mitarbeiter der Adalbert Zajadacz GmbH sind mit ihrem Arbeitgeber zufrieden. So das Ergebnis einer anonymen Mitarbeiterbefragung, die der AGA Unternehmensverband als Grundlage für die Verleihung des Siegels „Anerkannt Guter Arbeitgeber“ durchgeführt hat. Für die Geschäftsführer Ralf Moormann und Detlef Ploew ist dieses Teil-ergebnis ein positives Signal. Sie hatten sich beim AGA Unternehmensverband um das Siegel „Anerkannt Guter Arbeitgeber“ bemüht – nun hängt die Urkunde an der Wand des Elektrogroßhandels in Neu Wulmstorf.

Anfang des Jahres hatte sich die Geschäftsführung an den AGA gewandt. Ziel: eine neutrale Sicht auf die Qualitäten des Unternehmens als Arbeitgeber zu erhalten. Dazu hatten alle Mitarbeiter die Gelegenheit, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Ploew: „Mehr als 50 Prozent haben davon Gebrauch gemacht. Das ist schon mal ein guter Wert.“ Dabei ist es für Unternehmen dieser Größe keineswegs selbstverständlich, bei so einem Test gut abzuschneiden. Moormann: „Je kleiner ein Unternehmen ist, desto eher gelingt es wohl, ein wirklich guter Arbeitgeber zu sein. Wir beschäftigen etwa 500 Mitarbeiter, davon 400 hier in der Zentrale. Da wird es langsam schwierig, sich um jeden zu kümmern. Trotzdem bemühen wir uns um den Kontakt zu allen und pflegen hier im Haus eine Politik der offenen Tür. Wir wollen als Geschäftsführer ansprechbar sein. Und wir sind auch gern bereit, Mitarbeitern zu helfen, die in Schwierigkeiten geraten.“

Aus dem Schatten treten

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Trotz der recht großen Belegschaft versucht die Unternehmensleitung, ein gewisses Familiengefühl aufrechtzuerhalten. Moormann: „Ich denke, das gelingt uns auch.“ Die Auszeichnung als „Anerkannt Guter Arbeitgeber“ wurde bewusst angestrebt, denn wie andere Unternehmen der Elektro-Branche hat auch Zajadacz Probleme, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Die Geschäftsführung unternimmt daher vieles, um aus dem Schatten herauszutreten, in dem sich Großhandelsunternehmen mangels Endkundenkontakt oft befinden. Das AGA-Siegel ist für das Unternehmen ein Baustein einer Öffentlichkeitsoffensive.

Leitgedanke Menschlichkeit

Moormann: „Wir sind als Unternehmen in den öffentlichen Netzwerken wie Facebook und Xing unterwegs und haben uns ganz bewusst entschieden, auch auf das Internetportal Kununu zu gehen – dort können Mitarbeiter anonym Bewertungen veröffentlichen. Wer diesen Schritt geht, muss offen und authentisch sein.

Ein weiteres Ergebnis der Befragung: 86 Prozent der Mitarbeiter geben an, Zajadacz als Arbeitgeber weiterzuempfehlen. Die hohe Bereitschaft der Beschäftigten, ihren Arbeitgeber weiterzuempfehlen, täuscht die Geschäftsführung aber nicht darüber hinweg, dass noch viel zu tun ist. Ploew: „Das Ergebnis freut uns natürlich sehr. Aber es bedeutet auch, dass es weiterhin Verbesserungspotenzial gibt.“ Wenn sich der „Anerkannt Gute Arbeitgeber“ in einem Wort zusammenfassen ließe, dann vielleicht in dem Begriff „Menschlichkeit“. Moormann: „Das war der Leitgedanke von Michael Zajadacz – und dem wollen wir folgen.“ Der Inhaber war Anfang des Jahres nach langer Krankheit verstorben. Das Vermögen und das Unternehmen sind in die Adalbert Zajadacz Stiftung überführt worden – benannt nach dem Firmengründer.

Die Verleihung des AGA-Siegels passt sich in die Firmenphilosophie ein. Allerdings sagt Moormann auch: „Ich bin kein Freund von ‚alles super hier‘. Es gibt Bereiche, die laufen richtig gut, andere Dinge laufen auch mal nicht so gut. Dem stellen wir uns und arbeiten daran, diese Dinge zu verbessern.“ wb

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Info: 30 000 Artikel stets auf Lager

Die Adalbert Zajadacz GmbH ist ein klassischer Elektrogroßhandel, der Kunden aus den Bereichen Elektrofachhandel, Handwerk und Industrie beliefert. Das Spektrum reicht vom kleinen Einzelhändler bis zum Industriekunden wie zum Beispiel Airbus. Als Vollsortimenter hält Zajadacz stets 30 000 Artikel auf Lager. Verfügbar sind insgesamt sogar 2,5 Millionen Artikel, darunter auch die sogenannte Weiße Ware (Kühlschränke, Waschmaschinen, Trockner) und Braune Ware (Unterhaltungselektronik beziehungsweise Multimedia). Zajadacz betreibt darüber hinaus einen umfangreichen Online-Shop für seine Kunden. Grundsätzlich sieht Ralf Moormann den Online-Handel aber durchaus differenziert: „Wir möchten keine Verwaisung der Innenstädte. Leute zu treffen, ist cool. Deshalb ist es sehr schade, dass gerade die kleinen Fachhändler immer weniger werden.“ Das Neu Wulmstorfer Unternehmen (Jahresumsatz rund 200 Millionen Euro) versorgt seine Kunden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen- Anhalt und Bremen derzeit über die 21 Standorte in diesen Vertriebsregionen. Insgesamt 27 Auszubildende in den Berufen Kaufm./Kauffrau im Groß- und Außenhandel, Duales Studium, Kaufm./Kauffrau für Büromanagement, Fachinformatiker und Fachkraft für Lagerlogistik absolvieren derzeit ihre Ausbildung bei Zajadacz. wb