So macht Zillmer bestehende Schaltanlagen zukunftsfähig

Harburger Elektro-Dienstleister bietet individuelle Lösungen für die Steuerungstechnik an „Experten mit langjähriger Erfahrung“.

Seit zwei Jahren ist die Zillmer Elektrotechnik GmbH im Technologiezentrum Harburg ansässig. Das traditionsreiche Unternehmen ist technisch ganz vorne dabei. In das Leistungsportfolio wurde die individuelle Programmierung von Schaltanlagen und Steuerungen aufgenommen. „Wir wenden uns damit vor allem an mittelständische Produktionsunternehmen, die bestehende Schaltanlagen aufrüsten oder erneuern wollen und mit einer Programmierung nach modernen Standards deutlich mehr aus vorhandenen Maschinen oder Anlagen herausholen können“, erläutert Geschäftsführer Ulf Kock. „Damit werden die Anlagen wieder zukunftsfähig.“

Für den Bereich stehen bei Zillmer bis zu acht Fachkräfte mit großem Know-how in der Systemintegration und Programmierung zur Verfügung. „Das sind keine Theoretiker oder reinen Informatiker, sondern Experten mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Prozesstechnik und Anlagensteuerung“, betont Kock. „Wir kennen die Feinheiten und Kniffe der Steuerungstechnik aus der Praxis – genau diese Erfahrung fließt in die Programme ein, und davon profitieren unsere Kunden.“
Einer der ersten Aufträge kam von der Linde AG. Er beinhaltete den Bau und die Programmierung einer neuen Schaltanlage für die Feuerung eines Industrieofens in der Stahlproduktion. „Die Herausforderung lag in dem komplexen Algorithmus, nach dem die verschiedenen Gase für die Ofenbeheizung geregelt werden“, berichtet Jörg Kramschuster, Leiter Technische Planung bei Zillmer. „Die Standardsoftware des Automatisierungssystems deckte das nicht ab, deshalb mussten wir dafür spezielle Module programmieren.“

Auf viele weitere Jahre

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Sieben Experten von Zillmer waren immerhin drei Monate mit Planung, Bau und Programmierung der Schaltanlage beschäftigt, bevor diese beim Endkunden in der Schweiz in Betrieb genommen wurde. „Wir konnten das Konzept nicht zuletzt dank unserer langjährigen Erfahrung in der Prozesstechnik perfekt umsetzen. Die Bedienung und Überwachung der Anlage erfolgt jetzt mit einem zeitgemäßen Panel-PC“, sagt Kramschuster.

In einem weiteren Auftrag wurde ein etwa 30-jähriges Belichtungsgerät für die Herstellung von Dehnungsmessstreifen wieder fit gemacht. Kramschuster erklärt: „Hier haben wir die alte Platinensteuerung durch eine neue Schaltanlage ersetzt und diese entsprechend programmiert. Das Gerät ist damit für viele weitere Jahre konkurrenzfähig.“ Die Elektro-Experten von Zillmer stricken derzeit an einem ganz besonderen Programm: Im nächsten Jahr wird das Unternehmen 100 Jahre alt, und das soll gebührend gefeiert werden. „Wir planen aus diesem Anlass so einige Programmpunkte, lassen Sie sich überraschen“, verspricht Geschäftsführer Kock.

INTERVIEW Neuprogrammierung von Schaltanlagen

Jörg Kramschuster

Jörg Kramschuster

Jörg Kramschuster, Leiter Technische Planung bei der Zillmer Elektrotechnik GmbH, im B&P-Gespräch

Warum macht es Sinn, die Schaltanlagen von funktionierenden Maschinen aufzurüsten und neu zu programmieren?

„Veraltete oder vom Hersteller abgekündigte Steuerungskomponenten steigern das Ausfallrisiko der Steuerungstechnik. Eine Erneuerung erhöht die Verfügbarkeit der Maschine sowie die Kapazität und Produktqualität. Zudem sinken die Wartungskosten. Auch regulatorische und technische Anforderungen werden besser erfüllt. Unter dem Strich ist das weit kostengünstiger als eine neue Maschine.“

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Wird die Systemtechnik immer ausgetauscht?

Nein, je nach Anlagenzustand und Aufgabenstellung müssen wir nur einzelne Komponenten um- oder nachrüsten. Die meisten Effekte erreichen wir mit der neuen Programmierung der Schaltanlage. Natürlich gibt es auch Projekte, bei denen die komplette Schaltanlage erneuert wird. Doch auch hier spielt die praxisgerechte Programmierung eine große Rolle.