Abschied von der Flächenminimierung um jeden Preis

„Mitkriegen, was läuft . . .“

Trends haben manchmal die Eigenschaft, sich sehr schnell zu entwickeln. Ein Umstand, den die Immobilienbranche nicht gerade aufweist. Ältere Bestandsgebäude sind eben einfach vorhanden. Bürohäuser im neuen Stil müssen erst gebaut werden. Die Lösung: Altimmobilien umbauen. Horstmann: „Wir raten unseren Kunden durchaus dazu, ein paar Wände rauszureißen und neue Musterbüros einzurichten. Da können sie dann zeigen, was möglich ist, ohne gleich die hohen Kosten für einen Komplettumbau zu haben. Wenn dann Gespräche mit einem Mieter anstehen, kann sich das entwickeln.“ Die modernen Bürolandschaften sind indes nicht für jedermann geeignet, wie Horstmann betont: „Es gibt Branchen, da ist es einfach notwendig, separate Büros zu haben – zum Beispiel Anwaltskanzleien und Steuerberatungskanzleien. Da ist Vertraulichkeit gefragt. In vielen anderen Bereichen ändert sich aber die Arbeitsphilosophie. Früher saßen die Teams im Großraumbüro, die Gruppenleiter hatten häufig ihr separates Büro. Heute sitzt der Teamleiter bei seinem Team – man will doch mitkriegen, was läuft, und ansprechbar sein.“

Argumente für die Mitarbeitersuche

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Horstmann rät davon ab, aus Gründen der Flächenoptimierung zu viele Menschen in ein Großraumbüro zu quetschen: „Das ist zwar unter Kostengesichtspunkten interessant, weil Gruppen einfach Fläche sparen. Aber damit das funktioniert, ist es sinnvoll, einfach nochmal einen Teil der eingesparten Quadratmeter zum Wohlfühlen dazuzugeben, Rückzugsräume zu schaffen, Kommunikationsmöglichkeiten zu eröffnen.“ Auch in der Zentrale von Engel & Völkers an der Stadthausbrücke sei „eine Wand nach der anderen gefallen“, wie Oliver Horstmann sagt. Heute sitzt er bei seinem Team am großen Tisch.

Ein ganz wichtiger Aspekt: „Wer heute einen neuen Job antritt, der schaut nicht mehr nur auf das Gehalt und den Arbeitsweg. Es geht ganz stark um die weichen Faktoren. Wie ist das Team? Stimmt das Arbeitsklima? Wie sieht das Umfeld aus? Das Wohlfühl-Thema nimmt an Bedeutung zu und sollte nicht unterschätzt werden. Früher hatte man vielleicht fünf Bewerber auf eine Stelle und suchte sich den besten aus. Künftig kommt vielleicht noch ein Bewerber, und der hat noch drei Alternativen. Dann kommt es genau auf dieses Thema an. Wir können es uns nicht mehr leisten, nur das zweitbeste Büro anzubieten“, sagt Horstmann. wb

https://www.engelvoelkers.com/de-de/hamburgcommercial/

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