Kleines Organ, große Wirkung

Klinik HanckenDer Nuklearmediziner der Klinik Dr. Hancken, Dr. Thomas Molwitz bei der Demonstration einer Schilddrüsenuntersuchung mit Ultraschall.

Schilddrüsenerkrankungen sind eine weit verbreitete Volkskrankheit. In Stade haben die Klinik Dr. Hancken  und das Elbe Klinikum Stade ein interdisziplinäres Zentrum etabliert, in dem die Funktionsstörungen und Veränderungen der Schilddrüse diagnostiziert und interdisziplinär behandelt werden können.

Manche Betroffene klagen über Müdigkeit, Antriebsschwäche und depressive Verstimmungen, andere über Herzrasen, Ruhelosigkeit oder Panikattacken, aber auch Heiserkeit, Schluckbewerden, ein sichtbarer Kropf oder fühlbare Knoten können Anzeichen für Erkrankungen der Schilddrüse sein.

Funktionsstörungen und Veränderungen dieses Organs zeigen sich in einer Vielzahl von Symptomen. Und sie sind weit verbreitet: In Deutschland, das wie die meisten mitteleuropäischen Länder zu den Jodmangelgebieten zählt, leidet etwa jeder Dritte – Frauen häufiger als Männer – an Funktionsstörungen der Schilddrüse – mit steigender Tendenz: Zwar hatte seit 1989 die Jodierung von Speisesalz die Versorgung der Bevölkerung etwas verbessert, doch durch die salzärmere Kost, die seit Jahren flächendeckend zur Bluthochdruckprophylaxe empfohlen wird, sinkt auch wieder die Jodzufuhr und damit wächst die Gefahr, dass Schilddrüsenerkrankungen wieder steigen.

Funktionsstörungen und Veränderungen bleiben oft lange unentdeckt, weil die Symptome nicht beachtet oder falsch gedeutet werden. Bluttest und Ultraschalluntersuchung können den Verdacht erhärten. Differenzierte Diagnosen bietet die Nuklearmedizin. Um den Menschen hier in der Elbe-Region den Zugang zur modernen Diagnostik und effektiven Therapie zu erleichtern, haben die Klinik Dr. Hancken und die Elbe Kliniken kürzlich ein interdisziplinäres Schilddrüsen-Zentrum gegründet. Dabei übernimmt das MVZ Radiologie und Nuklearmedizin Klinik Dr. Hancken die umfassende Diagnostik, medikamentöse Behandlung, die Radiojodtherapie und die Nachsorge der Patienten und das Elbe Klinikum die chirurgischen Eingriffe.

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In der Klinik Dr. Hancken in Stade werden diese Erkrankungen seit mehr als 60 Jahren untersucht und behandelt. „Bereits mein Großvater zählte in den 1950er Jahren zu den ersten Ärzten in Deutschland, die Schilddrüsen-Szintigramme und die in den USA entwickelte und mit großem Erfolg angewandte Radiojodtherapie durchführten“, sagt Dr. Christoph Hancken, der in der dritten Generation die Klinik Dr. Hancken als Geschäftsführender Gesellschafter und Ärztlicher Direktor leitet.

Für die Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen, die auch in den MVZ Klinik Dr. Hancken in Buxtehude, Cuxhaven und Bremervörde durchgeführt wird, erhalten die Patienten heute das Radioisotop Technetium, das nur von Schilddrüsenzellen aufgenommen wird. Danach werden mit einer Gammakamera Aufnahmen von der Schilddrüse angefertigt. Diese Szintigramme zeigen Funktionsstörungen und Veränderungen des Organs. Sie ermöglichen auch die Unterscheidung zwischen „heißen“ und „kalten“ Knoten.

Im Falle einer gutartigen Vergrößerung der Schilddrüse oder sogenannter „heißer Knoten“ haben die Patienten die Wahl zwischen der operativen Entfernung des Gewebes oder einer schonenden Radiojodtherapie. Die Behandlung mit radioaktivem Jod ist zudem wenig belastend. Radioaktives Jod wird nur von Schilddrüsenzellen aufgenommen, wobei überaktive, erkrankte Zellen besonders viel aufnehmen, und dadurch gezielt zerstört werden. So bleibt oft auch nach einer Radiojodtherapie eine normale Funktion der Schilddrüse erhalten. Da die Strahlung nur eine sehr geringe Reichweite hat, ist die Belastung für den Körper sehr gering. „In den USA ist die Radiojod-Therapie bei Schilddrüsenüberfunktion Standard“, sagt Dr. Thomas Molwitz, der die Abteilung für Nuklearmedizin im MVZ Klinik Dr. Hancken in Stade leitet.

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