Krankenhaus? Das ist doch kein Beinbruch!

Fotos: Helios

Chefärztin Dr. Annika Steinbrink im
Gespräch mit einem kleinen Patienten
und seiner Mutter. Fotos: Helios

„Auch medizinisch-technisch sind wir sehr gut aufgestellt“, stellt Dr. Annika Steinbrink zufrieden fest. „Die hochmoderne Ausstattung ermöglicht uns beispielsweise die Durchführung der besonders schonenden Schlüsselloch-Chirurgie.“ Dank ihrer Ausbildung am Uniklinikum Hannover ist sie Spezialistin für minimal-invasive Eingriffe. Für die Patienten bedeutet die Operation durch ein winziges Loch nicht nur die Vermeidung von Narben. Sie dürfen schon kurz nach dem Eingriff Schonkost zu sich nehmen und sind frühzeitig wieder mobil. „Die Laparoskopie ist eine wirklich elegante und moderne Methode“, schwärmt Dr. Annika Steinbrink.

Zu ihren „Steckenpferden“ gehört außerdem die Korrektur angeborener Fehlbildungen bei Babys und Frühgeborenen. Auch auf die operative Behandlung von Funktionsstörungen ist sie spezialisiert. So ist die  Kinderchirurgin im Rahmen der Behandlung im Frau-Mutter-Kind-Zentrum immer wieder gefragt.

Kindlicher Bewegungsdrang

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Blinddarmoperationen, Leisten- und Nabelbrüche, die Entfernung von Gallensteinen oder gutartigen Tumoren gehören zu ihrem Alltag. Am häufigsten hat sie Knochenbrüche und Verbrühungen zu behandeln. Brüchen ist aufgrund des kindlichen Bewegungsdrangs kaum vorzubeugen. Verbrennungen und Verbrühungen dagegen ließen sich durch Vorsichtsmaßnahmen leicht vermeiden.

„Wenn ein Unfall durch Hitzeeinwirkung passiert ist, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Verbrühungen sind die am meisten fehleingeschätzten Verletzungen. Spätestens, wenn die verbrannte Fläche so groß ist wie die Hand des Kindes, muss unbedingt ein Fachmann darauf schauen. Nur so lässt sich Narbenbildung vermeiden.“

„Teddysprechstunde“

Brandverletzungen, die dem Laien zunächst harmlos erscheinen mögen, belegen: Im Sinne einer guten Genesung ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass die Hemmschwelle, im Zweifelsfall ein Krankenhaus aufzusuchen, möglichst niedrig ist. Die HELIOS Mariahilf Klinik Hamburg veranstaltet deshalb regelmäßig eine „Teddysprechstunde“, bei der Kinder zunächst spielerisch erleben, wie es ist, im Krankenhaus behandelt zu werden. Auch als Chefärztin ist sich Dr. Annika Steinbrink nicht zu fein, persönlich anwesend zu sein. Zuhören und erklären zu können, Kindern und Eltern Ängste zu nehmen, ist nach ihrem Verständnis elementarer Teil des Arztberufs. mab

www.helios-kliniken.de/hamburg 

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Info: Vorsicht heiß … Gefahrenquellen für Kinder

Verbrennungen oder Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfallursachen, insbesondere bei Kleinkindern. „Die besten Schutzmaßnahmen sind das Erkennen der Gefahrenzone durch den betreuenden Erwachsenen, die Aufklärung der Kinder über das Gefährdungspotenzial sowie die Einhaltung eines Sicherheitsabstands dazu“, erklärt Dr. Annika Steinbrink. Dass Grills, Herde und Feuerwerkskörper gefährlich sind, liegt auf der Hand. Aber auch heiße Flüssigkeiten können Ursache schlimmer Verletzungen sein. Bereits ab einer Temperatur von 52 Grad Celsius schädigen sie die Haut. Aus den meisten Warmwasserhähnen läuft aber schon bis zu 60 Grad heißes Wasser. Und schon der Inhalt einer einzigen Teetasse kann bis zu 30 Prozent der Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkinds verbrühen. Nach einem häuslichen Unfall sollten zunächst die betroffene Kleidung sowie die Gefahrenquelle entfernt werden. Danach erfolgt die Kühlung mit lauwarmem Wasser. Wenn möglich, kann man die betroffenen Hautstellen mit Kompressen abdecken. Keinesfalls sollten Salben, Zahncremes oder ähnliche Hausmittel auf die verletzte Haut aufgetragen werden. Ein Arzt sollte die akute Schmerzbehandlung übernehmen und das Ausmaß der Verletzung abschätzen. Bei starken Verletzungen findet die erste Wundversorgung unter Gabe eines leichten Narkosemittels statt, um das Kind in einen kurzen Schlaf zu versetzen. Bei ausgeprägten Verbrennungen oder Verbrühungen können Maßnahmen wie Schmerz- oder Infusionstherapie und weitere operative sterile Wundversorgungen stationär im Krankenhaus durchgeführt werden. Manchmal ist es auch erforderlich, dass bei tieferen Verletzungen Haut transplantiert werden muss.