Mammographie-Screening reduziert Brustkrebssterblichkeit

18-09-2013-0247Dr. Thilo Töllner

Die Expertenkommission der Internationalen Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt, den großen Nutzen der Screening-Programme zur Früherkennung von Brustkrebs. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ausdrücklich die Teilnahme am qualitätsgesicherten Screening – wie es in Deutschland durchgeführt wird.

Die Vorteile des qualitätsgesicherten Screening-Programms sind eindeutig:

Weniger Todesfälle:
Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren, die regelmäßig am Mammographiescreening-Programm teilnehmen, können ihr individuelles Risiko an Brustkrebs zu sterben um 40 Prozent reduzieren.

Schonendere Behandlung:
Bösartige Veränderungen werden früher entdeckt und können schonender behandelt werden: 81 Prozent der im Screening entdeckten Brusttumoren sind kleiner als zwei cm. 79 Prozent dieser Karzinome haben sich noch nicht in die Lymphknoten ausgebreitet. „Diese kleinen Brusttumoren sind fast immer gut behandelbar, die Frauen haben beste Aussichten auf völlige Heilung und den Erhalt ihrer Lebensqualität“, sagt Dr. Thilo Töllner, der Programmverantwortliche Arzt in der Screening-
Region Elbe-Weser.

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Modernste Geräte:
Im Landkreis Stade werden im Screening modernste Niedrigdosis – Mammographie-Geräte eingesetzt, die die Strahlendosis bei den Aufnahmen um weitere 30 Prozent reduzieren.

Was steckt hinter der Kritik am Screening-Programm?

Falsch-positive Befunde:
gibt es im Screening genau genommen nicht. Die Mammographie dient dazu, auffällige Befunde aufzuspüren. Ob diese bösartig sind und weiterer Behandlung bedürfen, zeigt sich in weiteren Untersuchungen, zu der die Frauen in diesen Fällen eingeladen werden. Das hat also nichts mit dem Begriff „falsch“ zu tun: „Wir diagnostizieren keinen Krebs, den es nicht gibt,” sagt Dr. Töllner.

Überdiagnosen und Übertherapien:
Bei den Krebsvorstufen entwickeln sich nach heutigen Erkenntnissen vier von fünf Befunden zu Tumoren, die das Leben der betroffenen Frauen gefährden. Bisher gibt es aber kein Verfahren, das sicher prognostiziert, welche Vorstufe sich nicht weiter entwickelt. Deshalb wird empfohlen diese Vorstufen zu behandeln. Die Vorstufen machen nur einen kleinen Teil der im Screening entdeckten Karzinome aus.

Weitere Informationen erhalten Sie im
Internet: www.mammascreening-nord.de
oder im Screening-Büro: 0 41 41 / 54 44 45

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