Hamburger Wirtschaft setzt auf Digitalisierung 

Handelskammer-Umfrage: Unternehmen sehen weniger Hemmnisse als der Bundesdurchschnitt.

Für 90 Prozent der Hamburger Unternehmen hat die Digitalisierung eine entscheidende Bedeutung für die zukünftige Entwicklung ihrer Geschäfts- und Arbeitsprozesse. Das ergab eine Umfrage der Handelskammer unter mehr als 1000 Firmen aller Branchen und Größen. „Großen Teilen der Hamburger Unternehmerschaft eröffnet die Digitalisierung neue Chancen, zum Beispiel durch die Steigerung des Absatzes oder eine positive Beeinflussung des Beschäftigungsstandes“, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz.

Gleichzeitig, so Schmidt-Trenz weiter, stelle die Digitalisierung die Hamburger Wirtschaft vor neue Herausforderungen, etwa in den Bereichen Investitions- und Informationsbedarf sowie beim Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf von Mitarbeitern. Mehr als jedes zweite Unternehmen erwartet laut Umfrage durch die Digitalisierung eine Steigerung des Absatzes. Im Bundesdurchschnitt trifft dies lediglich auf jedes dritte Unternehmen zu. Nur jeder zehnte Hamburger Betrieb erwartet dagegen Absatzeinbußen. Als Unsicherheitsfaktoren und Hemmnisse für eine noch offensivere Digitalisierung werden von jedem zweiten Unternehmen Anforderungen an IT-Sicherheit sowie rechtliche Unsicherheiten genannt. Die Digitalisierung ist in Hamburgs Unternehmen Chefsache: In 63 Prozent der Firmen wird sie maßgeblich durch die Geschäftsführung vorangetrieben. Nur etwa fünf Prozent der Hamburger Unternehmen schreiben der Digitalisierung aktuell und zukünftig keine Relevanz für ihr Geschäftsmodell zu.

Digitalisierung aktiv mitgestalten

Für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Hamburg ist es nach Ansicht des Handelskammer-Hauptgeschäftsführers wichtig, „dass die damit verbundenen Herausforderungen erkannt und die Digitalisierung aktiv durch Hamburgs Unternehmen mitgestaltet wird”. Ein Aussitzen dieser Entwicklungen sei hingegen keine Option, denn die Digitalisierung schaffe permanent neue Konkurrenzsituationen und Einstiegschancen für neue Wettbewerber am Markt. „Insofern ist es erfreulich, dass große Teile der Unternehmerschaft die Digitalisierung – bei einer gesunden Risikoabwägung – vor allem als Chance sehen und eigene digitale Prozesse kontinuierlich vorantreiben“, sagt Schmidt-Trenz.

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„Unternehmen, die sich dem Thema konsequent verweigern, werden es dagegen schwer haben, sich mittelfristig am Markt behaupten zu können“, mahnt der Handelskammer-Hauptgeschäftsführer. Die Kammer werde ihr entsprechendes Informationsangebot deshalb in diesem Jahr erweitern.