Unterelbe-Region hat „gewaltiges Potenzial“ als Industriestandort

Führten eine interessante Diskusson: Arnold Mergell (von links), Geschäftsführer von HOBUM Oleochemicals in Harburg; Dr. Dirck Süß, Leiter Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik in der Handelskammer Hamburg; Renate Klingenberg, Geschäftsführerin ChemCoast e.V. und VCI Nord; Günter Jacobsen, Leiter Standortkommunikation im Werk Brunsbüttel der Covestro Deutschland AG, und Ken Blöcker, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste. Foto: HHM/Marc Ihle

Mehr Chemie. Mehr Logistik. Chancen für die Unterelbe“ – unter diesem Motto fand im Hamburger Hafen-Klub der 6. See-Hafen-Kongress statt. Mehr als 70 Fachleute aus Industrie, Hafen und Logistik sprachen über die kommenden Herausforderungen für die Unterelbe-Region als Chemie-, Logistik- und Produktionsstandort und diskutierten über konkrete Lösungsansätze. In einem waren sich alle Teilnehmer einig: Die Unter-elbe-Region hat ein gewaltiges wirtschaftliches Entwicklungspotenzial, nicht nur als maritimer und Logistikstandort, sondern insbesondere als Industriestandort. Um dieses Potenzial freizusetzen, bedarf es aber vielfältigster Anstrengungen, allen voran einer besseren politischen Zusammenarbeit der Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, aber auch den übergreifenden Willen, sich gemeinsam als Unterelbe-Region und nicht als jeweils einzelner Standort zu positionieren.

Chemie-Industrie sichert rund 30 000 Arbeitsplätze

Eröffnet wurde die ganztägige Expertenrunde, die gemeinsam vom Wilhelmsburger Beratungshaus UMCO und Hafen Hamburg Marketing (HHM) veranstaltet wurde, durch Dr. Rolf Bösinger, Staatsrat in der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Er ging in seinem Grußwort auf das Schwerpunktthema Chemie-Industrie ein und unterstrich den hohen Stellenwert der Branche in Norddeutschland: „Etwa
30 000 Beschäftigte sind in der chemischen Industrie der Metropol-region Hamburg beschäftigt. Über neun Milliarden Euro – das sind neun Prozent des Umsatzes der chemischen Industrie in Deutschland – werden hier erwirtschaftet.“

Anzeige

Die Kundenwünsche sind entscheidend

In einem Impulsvortrag berichtete Michael Westhagen, CEO Regio Nord der Siemens AG, welche Standortkriterien ausschlaggebend dafür waren, dass Siemens nach rund 15 Jahren erstmals wieder einen neuen Fertigungsstandort in Deutschland errichtet. Für etwa 200 Millionen Euro entsteht in Cuxhaven eine Fabrik für Offshore-Windenergieanlagen. Ab Mitte 2017 soll hier die Herstellung von Maschinenhäusern für die neue Windturbinengeneration D7 beginnen. „Viele Hafenstandorte in Norddeutschland haben sich um dieses Projekt beworben, aber nur wenige haben tatsächlich zugehört, welche Kriterien für uns entscheidend sind, und sich eher auf ihre Standortvorteile versteift.“