So komplex ist der Bau der A26 Ost

WirtschaftsvereinA26-Planer Peter Pfeffermann (links) wird von Andreas Schildhauer vorgestellt.

DEGES stellt Stand der Planung für die „Hafenquer-spange“ beim Wirtschaftsverein vor.

40 Jahre? 45 Jahre? Noch länger? Der Ausbau der Autobahn A26 hat bereits Heerscharen von Planern und Generationen von Politikern und Verwaltungsbeamten beschäftigt, doch die Fertigstellung der Strecke ist immer noch nicht in Sicht. Jedenfalls nicht wirklich, wenn die Zahlen stimmen, die Peter Pfeffermann, Projektleiter A26 bei der DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und  -bau GmbH, jetzt beim Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden in Harburg vorstellte. Sein Thema: Die A26 Ost – besser bekannt als Hafenquerspange.

Viele Fallstricke

Pfeffermann hatte eine eindrucksvolle Präsentation mitgebracht und stellte die Verbindung zwischen der A7 (dort, wo die A26 aus Stade eines Tages ankommen soll) und der A1 etwa bei Stillhorn vor. Noch nie zuvor wurde der Stand der Planungen anhand einer 3-D-Simulation so anschaulich dargestellt. Die etwa 50 Anwesenden nahmen folgende Botschaft mit: Die A26 Ost ist nach dem Stand der aktuellen Planung eine An-einanderreihung teils höchst komplizierter Bauwerke, die in bis zu drei Ebenen übereinandergeschichtet jedem Autofahrer ein kräftiges Maß an Navigationskompetenz abfordern dürften.

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Andreas Schildhauer, Vorstandsmitglied der Wirtschaftsvereins und Hafenexperte, sieht zwar Anlass zur Hoffnung, dass die A26 Ost beim Bundesverkehrsministerium in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wird, musste allerdings auch hinnehmen, dass selbst bei optimistischer Planung vor 2025 kaum mit der Fertigstellung zu rechnen ist. Zu lang sind die Phasen der Vorplanung, der Umsetzungsplanung (für die Baufirmen) und der Realisierung.

Pfeffermann ließ auch nicht unerwähnt, dass es im Verfahren noch zahlreiche Fallstricke gibt – beispielsweise die rechnerische Lärmbelastung. Er schlägt sich mit diversen Verordnungen und Gesetzen herum, die beispielsweise mit dem Umweltschutz und dem Immissionsschutz zu tun haben. Teil der Strecke ist auch die neue Süderelbbrücke, die eines Tages die soeben ertüchtigte Köhlbrandbrücke ersetzen soll. Derzeit wird mit Gesamtkosten von 900 Millionen Euro gerechnet – die zu erwartenden Kostensteigerungen sind da allerdings noch unberücksichtigt. Der Ausbau der A26 bis Rübke bei Neu Wulmstorf, den auch die DEGES plant, wird auf weitere 300 Millionen Euro geschätzt. wb