Schad ja nix . . .

Kulturkiosk

Es gibt Zeitgenossen, die sind der Meinung Kunst kommt von „Kunst mi mol . . .“ Das ist zweifellos despektierlich und völlig unangemessen, wie jeder Kunstschaffende weiß. Beim Betrachten dieses ehemaligen Kleinstbetriebes mitten im Harburger Binnenhafen könnte allerdings schon so ein kleiner renitenter Anflug entstehen, denn die „Trinkhalle von 1876“ umgibt eine leise Aura des Protestes. Bis 2015 wurde der legendäre Kiosk an der Blohmstraße, Ecke Kanalplatz, noch betrieben. Peter Kottke versorgte seine Kundschaft mit Pferdewurst, Astra-Knolle, Kaffee und Zigaretten. Ein typischer Harburger Hafen-Caterer, um es mal modern auszudrücken. Doch damit ist es nun vorbei. Aus der Trinkhalle ist ein Kulturkiosk geworden. Einige Harburger Kreative haben sich zusammengetan und bieten in der eigenwilligen Blechkiste hin und wieder Kunst an. Schad ja nix. Ein bisschen künstlerisch wirkt diese Harburgensie auch von außen. Aus unerfindlichen Gründen hat dort jemand Socken auf die Leine gehängt. Die Wände sind mit allerlei skurrilen Zeichnungen versehen. Es ist ein wenig wie im Louvre: Angesicht der Mona Lisa mag sich mancher Kunstfreund auch schon gefragt haben, was an dieser Frau so besonders ist. Natürlich der Maler – Leonardo da Vinci. So ist es auch mit der Harburger Trinkhalle. Die Kunst ist nett, das Besondere aber ist die Geschichte . . . wb