Ministerpräsident Stephan Weil bei der AGA-Mitgliederversammlung in Hamburg

Foto: AGA UnternehmensverbandV. l.: AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch, Dr. Michael Otto, Ministerpräsident Stephan Weil und AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse || Foto: AGA Unternehmensverband

Wirtschaft und Politik im Dialog: Digitale Transformation.

„Es wird häufig über Industrie 4.0 gesprochen. Tatsächlich kann man aber von Wirtschaft 4.0 sprechen. Buchstäblich alle wirtschaftlichen Vorgänge und Prozesse werden digital durchdrungen werden.“

sagt Ministerpräsident Stephan Weil auf der Mitgliederversammlung des AGA Unternehmensverbandes im Forum der Otto Group in Hamburg-Bramfeld. Er unterstrich die Radikalität, mit der die Digitalisierung die norddeutsche Wirtschaft umkrempelt. Es müsse dafür aber einen verlässlichen Rahmen für die kleinen und mittleren Unternehmen geben, sagte der Ministerpräsident vor rund 300 Gästen. Den Unternehmen müssten Möglichkeiten zum Austausch mit Wissenschaft und in Netzwerken gegeben werden, um Erfahrungen zu sammeln:

„Wir brauchen eine neue Beratungsstruktur zur Wirtschaftsförderung in dieser Hinsicht. Ich fürchte, Deutschland hinkt bei der digitalen Infrastruktur hinterher. Dabei ist diese von keiner geringeren Beudeutung als die Verkehrsinfrastruktur.“

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Zum Thema der Mitgliederversammlung „Wirtschaft und Politik im Dialog: Digitale Transformation“ konstatierte Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group:

„Das digitale Leben wird immer schneller und mobiler oder lassen Sie mich besser sagen: handlicher.“

Er fügte hinzu:

„Als einer der weltweit größten E-Commerce-Händler erleben wir einen dynamischen Wandel mit völlig veränderten Kundenerwartungen. Hoch digitalisierte, extrem schnelle und mit viel Kapital ausgestattete Wettbewerber verstehen es heute oftmals noch besser als wir, Kundenbedürfnisse im digitalen Zeitalter zu bedienen.“
„Die digitale Transformation verändert Beschaffungsprozesse, Absatzwege und Kommunikation. Kurzum: Sie stellt ganze Geschäftsmodelle infrage. Es ist eine Revolution, deren Veränderungen wir als Chance begreifen und annehmen müssen“,

sagte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen, um so eine Revolution im Betrieb anzugehen, stimmen:

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„Die Mehrheit unserer Mitglieder hat in einer Umfrage signalisiert, dass sie optimistisch auf das erste Halbjahr 2016 schaut. Sie erwartet steigende Umsätze und Gewinne. Positiv stimmt mich, dass die Investitionen wieder zunehmen und hier besonders im Bereich der Geschäftsausweitungen.“

Der AGA Unternehmensverband vertritt die Interessen von 3.500 Mitgliedsunternehmen in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In diesen Unternehmen sind rund 150.000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Jahresumsatz von 462 Milliarden Euro sind der gesamte Groß- und Außenhandel sowie der unternehmensnahe Dienstleistungssektor Schlüsselbranchen in Norddeutschland.