„Die 50 mach ich noch voll“

Foto: Julia BalzerHans-Jürgen Meibohm freut sich über den Jahreswagen Ford Mustang Cabriolet im Autohaus Tobaben in Harsefeld. Foto: Julia Balzer

Mit der Automarke Ford konnte er sich schon immer identifizieren. Da lag es nah, dass sich der Ahrenswohlder im Autohaus Tobaben in Harsefeld zum Kfz-Mechaniker ausbilden ließ und damit seine Hobbys zum Beruf machte: Autos, Motoren und Technik. Das war im April 1967. Ein halbes Jahrhundert danach kann Hans-Jürgen Meibohm nur sagen: „Ich habe alles richtig gemacht!“. Veränderung? War nicht nötig, es passierte genug in seinem langen Arbeitsleben. Schon als Lehrling durfte Meibohm von der Werkstatt ins Ersatzteillager, um den Öllappen gegen Warenein- und -ausgangsformulare einzutauschen und mehr Erfahrung zu sammeln.

Dem Schrauben blieb er dennoch treu. 1977 machte Meibohm seinen Kfz-Meisterbrief und brauchte nicht lange zu überlegen, wie es weitergeht. „Du bist hier in Harsefeld eingeplant, du suchst dir keine neue Arbeit“, ordnete Chef Friedrich Tobaben an und machte ihn zum technischen Betriebsleiter. Hans-Jürgen Meibohm verkaufte nebenbei – „aus der Werkstatt heraus“ – auch Autos und gab im Laufe der Jahre die technischen Aufgaben Stück für Stück ab, bis er 1998 die Filialleitung in Harsefeld übernahm.

Lediglich bei einem Angebot, das Meibohm Mitte der 80er-Jahre erhielt, zögerte er kurz und dachte über einen Wechsel nach. Doch ein Gespräch mit dem Chef langte, um ihn von den Plänen abzubringen. „Leistung wurde bei Tobaben schon immer honoriert“, lobt Hans-Jürgen Meibohm und ist auch deshalb in Harsefeld geblieben. Und wegen der tollen Kunden und Kollegen, die ihn begleitet haben. Ihnen fühlt er sich eng verbunden. Schon vor ein paar Jahren machte er sich Gedanken um seine Nachfolge als Filialleiter. Im Schulterschluss mit den Gesellschaftern holten sie den ehemaligen Mitarbeiter Michael Schlichting ins Unternehmen zurück, dem sie diese Aufgabe zutrauten. Um ihn darauf optimal vorzubereiten, zog sich Meibohm 2014 aus eigener Initiative aus dem administrativen Bereich zurück und wollte sich bis zum Rentenbeginn wieder ausschließlich dem Verkauf widmen – ein Schritt, der von der Unternehmensführung höchste Anerkennung erhielt, stellte er doch seine eigenen Interessen hinter die des Unternehmens.

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Neue Methoden – 
neue Impulse

Und dann ist da noch der Standort: Harsefeld konnte sich immer behaupten gegen die anderen Niederlassungen in Buxtehude, Harburg und Stade. Von so manchem Automobil- oder Marketing­experten langfristig als nicht wettbewerbsfähig gehalten, haben Meibohm und sein Team immer für diesen Standort gekämpft – und das sehr erfolgreich. Unterstützt wurden sie dabei stets von der Geschäftsleitung. Das änderte sich auch nicht, als 2015 die Brüder Jan und Dirk Busse die Geschäftsführung von ihren Eltern übernahmen. Dieser Wechsel brachte aber auch Neuerungen mit sich: Das Thema Marketing ist für beide ein wichtiges Werkzeug, um das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Dazu gehören auch Einzelgespräche mit Mitarbeitern, was Hans-Jürgen Meibohm anfangs zugegebenermaßen skeptisch sah. Schnell zeigte sich jedoch, dass die ausgewerteten Ergebnisse neue Impulse gaben und zu einer positiven Entwicklung des Unternehmens beitrugen. Meibohm lernte dazu.

Welche Veränderungen gab es noch in 
50 Jahren? Die immer weiter voranschreitende Technisierung des Autos – auch hier ist Ford immer mit der Zeit gegangen. Selbst in der Werkstatt ist es der Computer, der auf Fehlersuche geht, wenn das Auto streikt. Aber Fehler mechanischen Ursprungs findet er nicht. Dann ist es gut, wenn sich die Kunden auf das handwerkliche Geschick und technische Verständnis der Tobaben-Mitarbeiter verlassen können. „Das und unser verlässlicher Service zeichnen unser Autohaus aus“, sagt Hans-Jürgen Meibohm und fügt augenzwinkernd hinzu, dass auch „das Internet nicht reparieren kann“. bal
Web: www.tobaben.eu