„Wir wollen einer der Tech-Broker Europas werden“

Wie oft kommt denn ein Professor mit einer Idee auf Tutech zu?
Wöchentlich.

Im Namen Tutech steckt das Wort Technik – sind Ihre Aktivitäten überwiegend im technischen Bereich angesiedelt?
Wir sind klar technikorientiert, aber nicht ausschließlich. Es gibt eine wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der TUHH, wir haben das Thema Logistik, Digitalisierung hat durchaus auch Aspekte abseits der reinen Technik. Und wir haben mit der Hamburg Innovation unsere Schwestergesellschaft, die sich zum Beispiel auch mit sozialwissenschaftlichen Themen befasst.

Das heißt: Sie müssen die gesamte Bandbreite abdecken – auf der einen Seite das TUHH-Institut, das im Schiffbau unterwegs ist, und auf der anderen den Biologie-Professor, der sich mit Insekten befasst?
Genau so! Deshalb wird es ja auch nie langweilig. Wir stehen täglich vor neuen Herausforderungen. Das wird hier jeder bestätigen.

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Wie verteilen sich die Aktivitäten zwischen Tutech und Hamburg Innovation (HI) prozentual auf? Anders gefragt: Wie stark wird Ihre Expertise von den anderen Hamburger Unis genutzt?
Tutech liegt zurzeit noch ganz klar vorn – mit einem Anteil von drei Vierteln bis vier Fünfteln. Aber das große Potenzial liegt ganz klar bei HI. Die TUHH hat etwa 100 Professoren, die anderen Unis haben ein Vielfaches an Stellen. Allein die Uni Hamburg hat rund 700 Professoren. Da ist das Potenzial. Aber das muss erstmal vertraglich unterfüttert werden, da müssen die alten Kooperationsverträge neu aufgelegt werden.

Wie steht es um die Akzeptanz der anderen Unis?
Wir hatten früher ein gemeinsames Logo: Tutech und HI Transfer im Tandem. Doch die HI-Gesellschafter fanden das nicht gut. Also haben wir uns hingesetzt und in gemeinsamen Workshops erarbeitet, wie die HI künftig aussehen soll. Dasselbe haben wir auch für Tutech getan. So ist es am Ende zur Neuaufstellung gekommen. Man muss aber auch sagen: Es wird schon sehr auf Tutech geschaut, auch von außerhalb Hamburgs, denn das ist ein Beispiel für eine gut funktionierende Transfergesellschaft.

Wie reagiert zum Beispiel die ebenfalls zum Teil techniklastige Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW, wenn Tutech oder HI anklopft?
Sehr positiv. Wir sind mitten in den Verhandlungen eines Kooperationsvertrages. Ebenso auch mit den anderen großen Gesellschaftern. Mit der Helmut-Schmidt-Universität sind wir kurz vor dem Abschluss. Auch mit der Uni Hamburg sind wir intensiv im Kontakt. Für die HafenCity-Universität haben wir ein modulares Angebot entwickelt. So können sie als kleinere Hochschule gezielt auswählen. Wir bearbeiten das dann pro Fall und verzichten auf einen Rahmenvertrag.

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