Büro 4.0: Vertrauen statt Kontrolle, mehr Netzwerk statt Hierarchie

Wiebke Krohn Foto: Andreas Tamme (Tonwert21 Fotografie Lüneburg)

Von WIEBKE KROHN, Arbeitgeberberaterin für Personalentwicklung und soziale Innovation beim Arbeitgeberverband Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V..

Welche Konzepte werden das Büro der Zukunft bestimmen?

Die klassischen Arbeits- und Lebensräume haben sich verändert und sind in vielen Bereichen flexibler geworden. Die „neue“ Arbeitswelt steht für eine effiziente Zusammenarbeit in hybriden Teams. Eigene, feste Arbeitsplätze werden zunehmend durch eine multifunktionale Kommunikations- und Kollaborationsinfrastruktur ersetzt – diese kann parallel zu Hause, in einem Coworking Space oder an anderen Einsatzorten genutzt werden. Somit unterstützt das Arbeiten im „Büro 4.0“ gleichermaßen kooperative sowie individuelle Arbeitssituationen. Die Folge: Zukünftig liegt der Mehrwert des Büros in seinem vielfältigen Raum- und Serviceangebot. Die Chance liegt also in der Nutzung der Vielfalt, um die Leistungsfähigkeit und Kreativität und damit auch die Effizienz des gesamten Unternehmens zu steigern.

Innovative Büro- und Organisationsstrukturen sind dynamisch

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Ein ganzheitliches Konzept für ein reibungsloses Zusammenspiel von Mensch, Raum und Technologie bildet im übertragenen Sinn das Rückgrat in einem hybriden Arbeitsumfeld. Ein smartes Flächennutzungskonzept ist ein individueller Mix, der sowohl Desk-Sharing-Konzepte, Einzelarbeitsplätze, Rückzugszonen, Team- und Kreativräume als auch ansprechende Pausen- und Meetingräume anbietet. Dabei werden Arbeitsschutz, Ergonomie, Gefährdungsbeurteilungen und Hygienestandards nicht an Bedeutung verlieren. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, alle Mitarbeiter bereits bei der Planung zu inte­grieren, beispielweise in regelmäßig stattfindenden Workshops oder Umfragen zur Gestaltung des Raumkonzepts. Dadurch können die Bedürfnisse aller Beschäftigten mitberücksichtigt werden.

Unternehmenskultur, Arbeitsweisen und Transformation

Die Analyse der unterschiedlichen Arbeitsprozesse, Unternehmenskultur, Demografie sowie die Förderung von Kommunikation und informellem Austausch sind ebenfalls entscheidende Erfolgsfaktoren. Hybride Arbeitsweisen in der firmeninternen Kultur zu etablieren, ist ein ernstzunehmender Veränderungsprozess, der gleichzeitig klare Spielregeln benötigt. Auch Führungskräfte müssen sich entsprechend anpassen: Mehr Vertrauen statt Kontrolle, mehr Netzwerk statt Hierarchie heißt es in Zukunft! Die Führung hybrider Teams erfordert neue Kompetenzen: Sorgen Sie für eine starke Vernetzung und Akzeptanz in Ihrer Organisation.

>> Fragen an die Ratgeberin? wkrohn@av-lueneburg.de

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