So digital ist die Berufliche Schule unterwegs

Im Podcast mit Host Wolfgang Becker: Wiebke Schuleit, Leiterin der BS18 in Harburg, und Abteilungsleiter Stefan Befeldt, zuständig für die kaufmännische Berufsschule. Foto: Tobias Pusch

B&P-BUSINESSTALK Wiebke Schuleit und Stefan Befeldt über den „Corona-Schub“, Schülerzahlen und Chancen für Unternehmen.

Immer mehr Unternehmen klagen über unbesetzte Ausbildungsplätze, doch nun wird deutlich: Die sinkenden Zahlen machen sich auch an der Beruflichen Schule Hamburg-Harburg (BS18) im Göhlbachtal bemerkbar, wie Leiterin Wiebke Schuleit und Abteilungsleiter Stefan Befeldt im B&P-BusinessTalk bestätigen. Doch es gibt auch Schüler, die noch kein Ausbildungsunternehmen haben – eine Chance für Firmen, die dringend Nachwuchs suchen. Darüber und über den hohen Digitalisierungsstandard der Beruflichen Schule geht es im Podcast.

Die Stimmung könnte besser kaum sein. Nicht ohne Stolz verweist Wiebke Schuleit auf die Ergebnisse der jüngsten Schul­inspektion, bei der die Harburger Schule hervorragend abgeschnitten hat: „Es ist uns gelungen, in allen drei Bereichen – Organisation, Personal und Unterricht – gute Bewertungen zu erzielen. Da standen viele Dreien und Vieren.“ Dazu muss man wissen: In diesem Fall ist die Vier die Bestnote – eine Eins wäre ein Desaster.

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Partner für die Fachkräftesicherung

Wie die Schulleiterin weiter berichtet, konnte die Schule mit ihrem umfangreichen Mix aus Fachrichtungen und Schulformen (auch die Höhere Handelsschule und das Berufliche Gymnasium mit dem Profil Wirtschaft + Pädagogik/Psychologie zählen dazu) die vergangenen Jahre nutzen, um einen hohen Ausrüstungsstandard bei der Digitalisierung zu erzielen. Dabei half unter anderem der Digitalpakt des Bundes. Die Investitionen in Harburg gehen demnach in die Millionen, die in Hardware, schnelles WLAN und Software gesteckt wurden. Stefan Befeldt: „Wir können nahezu jedem Schüler eine Eins-zu-Eins-Ausstattung mit Laptops oder Tablets bieten und arbeiten auch nach dem Prinzip ‚Bring your own divece‘. Eigene Geräte können also genutzt werden.“ Kurz: Wer im Göhlbachtal lernt, ist fit für einen Job in der zunehmend digitalen Arbeitswelt. Das Konzept dazu wurde in Zusammenarbeit mit interessierten Unternehmen entwickelt.

Berufsschulen bilden in der dualen Ausbildung den theoretischen Part verschiedenster Berufe ab (in Harburg kaufmännische Berufe/Wirtschaft und sozialpädagogische Angebote). Praktisch läuft das im kaufmännischen Bereich so: Ein Ausbildungsunternehmen meldet seine Azubis im Ausbildungsberuf Kaufleute für Büromanagement an – fertig. Doch es gibt auch Schüler, die kein Ausbildungsunternehmen gefunden haben und im Rahmen der Berufsqualifizierung im „Hamburger Ausbildungsmodell“ eine besondere Form der Orientierung erfahren. Um diese Schüler können sich Unternehmen bewerben. Wiebke Schuleit: „Wir verstehen uns als Partner für die Fachkräftesicherung und sind als solche sehr an der Kooperation mit Unternehmen interessiert. Wer mit uns Kontakt aufnehmen möchte, darf das jederzeit tun.“ wb

>> Web: https://beruflicheschule­ hamburgharburg.de/

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