Im Januar geht das Tempo­werk-Restaurant in Betrieb

Foto: TempowerkDieses Foto vermittelt einen Eindruck von der neuen Tempowerk-Optik. Sie zeigen Motive aus dem Foyer, dem Restaurant, dem Hotel und dem Konferenzbereich. || Foto: Tempowerk

Nach dem Hotel und dem Konferenzzentrum ist damit das dritte Umbauprojekt so gut wie abgeschlossen.

Nach dem Neustart des Konferenzzentrums sowie gut einem Jahr Umbauzeit präsentiert sich das Tempowerk jetzt komplett mit neuer Optik und einem neuen Restaurant – der letzte Sanierungsabschritt ist damit fast vollzogen. Auch die 16 neuen Hotelzimmer im Zentralgebäude am Tempowerkring 6 stehen vom kommenden Jahr an bereit. Für alle drei Bereiche ist Patrick Pohlmann als Manager verantwortlich und steuert jetzt auf die Ziellinie zu: Am 23. Dezember endet der Interimsbetrieb des Restaurants in der Schmiede, in der die Mieter des Technologieparks bereits übers Jahr mit mit Mittagstischangeboten versorgt wurden. Am 10. Januar wird das neue Restaurant am alten Platz in der Zentrale am Tempowerkring eröffnet. Nach dem Umzug zwischen den Feiertagen nimmt das Pohlmann-Team die neue Küche in Betrieb – „Einkochen“ ist angesagt, damit alle Abläufe am 10. Januar perfekt funktionieren. Patrick Pohlmann ist mittlerweile für elf Mitarbeiter verantwortlich: drei Köche, drei Leute im Housekeeping und vier bis fünf Mitarbeiter im Büro. Er sagt: „Es ist zurzeit unheimlich schwierig, Mitarbeiter für Gas­tronomie und Hotellerie zu finden. Den dritten Koch haben wir ein Jahr lang gesucht. Und im Housekeeping könnte ich noch drei bis fünf zusätzliche Kräfte gebrauchen. Doch es gibt keine. Ein sehr schwieriges Thema.“

Der Hotelbereich am Tempowerkring 1a mit seinen zehn Zimmern war bereits nach dem Lockdown im Frühjahr „fast immer ausgebucht“, berichtet der Betriebsleiter. Nachdem die vierte Corona-Welle nun wieder alles zum Erliegen bringt, hat er eine Reihe von Stornierungen sowohl im Hotel als auch im Konferenz- und Schmiede-Bereich bekommen. Pohlmann: „Das klingt zwar bitter, hat aber auch eine gute Seite: So können wir uns jetzt richtig gut auf den Start am
10. Januar vorbereiten. Das wäre im laufenden Betrieb nicht so einfach gewesen.“

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Im neuen Tempowerk-Restaurant mit seinen 80 Sitzplätzen (plus Lounge-Bereich) soll künftig von 11.30 bis 14 Uhr Mittagstisch angeboten werden. „Inwieweit das Angebot dann ausgeweitet werden kann, wird sich zeigen“, sagt Patrick Pohlmann. wb

Web: https://tempo-werk.de/restaurant/

„Nur im Netzwerk können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen“

INTERVIEW Tempowerk-Geschäftsführer Christoph Birkel und Dr. Olaf Krüger, Vorstand der Süderelbe AG, über ihre Kooperation beim Thema Mobilität,
Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie das Gebot zur Kollaboration

Das Tempowerk und die Süderelbe AG wollen in Zukunft noch intensiver zusammenarbeiten. Was ändert sich durch diese Partnerschaft?

Birkel: Unser Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit der Süderelbe AG ist derzeit insbesondere das Thema Mobilität (siehe auch Seite 32, d. Red.), die wir am Standort und in der Süderelbe-Region verbessern wollen. Aktuell ist es doch so: Auf der einen Seite verzichten immer mehr junge Menschen aufs Auto, teilweise machen sie nicht mal mehr einen Führerschein. Und auf der anderen Seite wird die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr immer schlechter, je weiter sie sich von Hamburg entfernen. Im Kampf um die immer schwerer zu findenden Fachkräfte ist das für die Unternehmen unserer Region ein Nachteil, den wir bekämpfen müssen. Dabei hilft uns die Süderelbe AG.

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Krüger: Und wir freuen uns über aktive Mitglieder, die nicht einfach nur Aktionäre sind und einmal im Jahr zur Hauptversammlung kommen, sondern auch ein Interesse haben, mit uns gemeinsam Themen und Projekte zu entwickeln.

Eines dieser Projekte ist das Reallabor Hamburg, in dem anlässlich des ITS-Weltkongresses die Mobilität von morgen erprobt werden sollte und bei dem Sie mitgewirkt haben. Was ist daraus geworden?

Krüger: Eines von insgesamt elf Teilprojekten des Reallabors Hamburg ist ein ‚On-Demand-Shuttleservice’ für den ländlichen Raum, den wir koordiniert haben; einmal in der Winsener Elbmarsch und einmal im Kreis Stormarn. Ende des Jahres läuft die Förderung aus. Häufig landen solche Projekte dann wieder in den Schubladen, aber in diesem Fall haben beide Landkreise das Projekt um jeweils ein Jahr mit Option auf ein weiteres verlängert.

Da sind wir auch schnell schon wieder bei der S-Bahn-Station Tempowerk. Wird sie Realität oder ist das Träumerei?

Birkel: Die wird irgendwann kommen. Die Frage ist nur, ob wir das noch erleben. Aber auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Der wurde schon vor längerer Zeit gemacht. Und jetzt müssen wir die Schlagzahl erhöhen. Dass eine Metropole wie Hamburg keine Ringbahn hat und auch keinen Autobahnring, ist eigentlich ein Scherz.

Losgelöst vom Schwerpunkt Mobilität: Warum ist Ihnen Netzwerkarbeit wichtig?

Birkel: Die Welt wird immer schneller und komplexer. Unsere feste Überzeugung ist, dass wir die Herausforderungen der Zukunft nur noch im Netzwerk bewältigen können. Aber einfach nur zu sagen, wir sind jetzt Partner, ist mir zu kurz gesprungen. Wir wollen Themen voranbringen, die wichtig sind für unsere Unternehmen, und sie mit Leben füllen. Dafür muss man Türen öffnen, Verbindungen herstellen. Das ist die Idee, die auch die Süderelbe AG hat.

Die Süderelbe AG steht für grenzüberschreitende Zusammenarbeit über Branchen hinweg, seit sie vor etwas mehr als 15 Jahren gegründet wurde. Wo wären Sie gerne schon weiter, als Sie es heute sind?

Krüger: Nehmen wir das Beispiel der Innovationsfähigkeit der Region. Hier haben wir verglichen mit süddeutschen Metropolregionen großen Nachholbedarf. Das ist vor allem zu erkennen am Anteil Beschäftigter in wissensintensiven Branchen – egal ob Industrie oder Dienstleistung. Dieser Anteil ist in den Metropolregionen Stuttgart oder München deutlich höher. Zudem wird im Süden grundsätzlich mehr in Forschung und Entwicklung investiert, während die Quote hier im Norden unterdurchschnittlich ist. Noch dazu hat Hamburg es verpasst, seine Hochschulen frühzeitig massiv auszubauen.

Birkel: Wir wollen hier immer Innovationshauptstadt werden, aber es darf nichts kosten. So wird das nichts. Ich finde es ja vernünftig, Projekte so auszurichten, dass Firmen bereit sind, dafür zu bezahlen. Denn nur dann sind sie auch am Markt ausgerichtet. Und nur so ist gesichert, dass wir keine Fördermittel verschwenden. Gleichzeitig aber hält Hamburg seine Förderprojekte an der kurzen Leine. Das ist in Süddeutschland anders.

Apropos Fortschritt. Wo sehen Sie, Herr Krüger, die Süderelbe AG, und Sie, Herr Birkel, das Tempowerk in 15 Jahren?

Krüger: Für die Süderelbe AG würde ich mir eine noch zentralere Rolle an der Schnittstelle zwischen den Ländern Hamburg und Niedersachsen wünschen. Wir wollen Sprachrohr und Ansprechpartner für die relevanten Themen der Region sein – in einem funktionierenden Netzwerk.

Birkel: Wir wollen der führende Ort für Kollaboration im Technologiebereich sein. Dafür haben wir Orte geschaffen. Dafür haben wir Veranstaltungsformate geschaffen. Und dafür schaffen wir gerade ein leistungsstarkes Netzwerk.