Das Ziel: Mindestens 3000 neue Arbeitsplätze im Bereich Technologie und Innovation

hamburginnovationportDer Entwurf vom Büro MVRDV aus Rotterdam: Im Zentrum steht ein Hochhaus am Wasser, um das sich weitere Gebäude staffeln. Der Kegel rechts könnte ein Hotel sein, das in den Ziegelwiesenkanal hineingebaut wird – eine bautechnisch sehr aufwendige Idee. Visualisierung: MVRDV

Mit dem Hamburg Innovation Port setzt Arne Weber ein starkes Signal für den Standort – Mehr Platz für die Technische Universität – Freie Bahn für die Wissenschaft.

Endlich hat das Kind einen Namen: Hamburg Innovation Port. Rund 150 Millionen Euro will die HC Hagemann Gruppe im Zusammenspiel mit der Hansestadt Hamburg investieren, um im Harburger Binnenhafen das umzusetzen, was seit Jahren in Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden bewegt wurde: Wie kann es gelingen, den Technologie-Standort Hamburg auf die Weltkarte zu setzen? Und zwar so, dass er auch wirklich international wahrgenommen wird. Mehrere Initiativen von Unternehmern und institutionellen Akteuren hatte es gegeben, doch ein Durchbruch war auf dieser Ebene nicht zu erzielen. Mit Arne Weber hat nun ein Unternehmer das Heft des Handelns in die Hand genommen, der für seinen Innovationsdrang bekannt ist. Der Channel-Begründer und Lighthouse-Erfinder präsentierte mit dem Mieter-Vermieter-Modell für den Hamburg Innovation Port (hip) einen gangbaren Weg, der die Stadt aus der finanziellen Pflicht nimmt. Anders ausgedrückt: Einmal mehr landet Weber einen spektakulären Coup, der den Standort Harburg und den Technologiestandort Hamburg weit nach vorn bringen dürfte.

Foto: Wolfgang Becker

Neue Ideen vor alter Kulisse: Oberbaudirektor Jörn Walter (von links), Investor Arne Weber, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Wirtschaftssenator Frank Horch stellten den Hamburg Innovation Port auf dem Baufeld zwischen Ziegelwiesenkanal und Blohmstraße vor.
Foto: Wolfgang Becker

Überdachte Plaza

Oberbaudirektor Jörn Walter sprach bei der offiziellen Vorstellung auf dem zwei Hektar großen Baufeld an der Blohmstraße von einem ambitionierten Vorhaben. Und er lobte die Kreativität der Architekten. An Hadi Teherani gewandt, sagte er: „Meinen großen Glückwunsch. Es ist eine großartige Idee, aus der Halle eine überdachte Plaza zu machen.“ Der Entwurf sieht ein Glasdach vor. Die Halle steht bereits an der Blohmstraße und gehört HC Hagemann. Hadi Teherani Architects und MVRDV aus Rotterdam teilen sich den ersten Preis. Geht es nach Walter und Weber, wird der Hamburg Innovation Port eine Kombination beider Entwürfe. Die Holländer haben unter anderem eine flexible Gebäudestruktur aus mehreren Baukörpern, ein kegelförmiges Hotelgebäude, das im Ziegelwiesenkanal steht, sowie schwimmende Gärten vorgeschlagen.

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Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin, dankte Weber für seinen Mut. Das Projekt bedeute einen Quantensprung für die Entwicklung des Channels zum Technologie-Quartier. Ohne private Investitionen wäre das so nicht möglich gewesen. Sie attestierte der Wirtschaft eine Klimaveränderung – gerade kleine und mittelständische Unternehmen öffneten sich immer stärker in Richtung Wissenschaft: „Das merken wir!“ Dieses kreative Umfeld sei auch im Channel zu spüren.

Strukturwandel in Hamburg

Wirtschaftssenator Frank Horch: „Wir brauchen Technologietransfer. Dafür steht dieses Projekt. Und dass zwei Senatoren auf dieser Veranstaltung erscheinen, unterstreicht die Wichtigkeit, denn das gibt es sonst so gut wie nie.“ Und: „Das Thema Innovation war in der Vergangenheit nicht gerade eine Erfindung aus Hamburg. Während andere Städte in diesem Bereich investierten und sich neu aufstellten, träumten wir in Hamburg noch vom Hafen. Aber die Zeiten ändern sich. Heute sind wir beispielsweise mit dem DESY und dem ZAL in Finkenwerder sehr gut aufgestellt, der Channel ist seit 25 Jahren ein Inkubator. Und nun baut HC Hagemann den Hamburg Innovation Port. Damit erleben wir einen Strukturwandel in Hamburg.“ Die Hansestadt habe einen „unwahrscheinlich starken Wirtschaftsmix“ zu bieten. Das Ziel des Senats ist es, Hamburg und die Metropolregion insbesondere im Bereich der Technologie und der Innovationen neu zu positionieren. Horch: „Wir machen da an den Grenzen nicht halt, sondern denken in Metropolregion und in Norddeutschland. Die Zeit der Kirchturmpolitik ist vorbei.“

Den hip wird HC Hagemann ab 2017 in mehreren Bauabschnitten realisieren. Das kündigte Arne Weber auf Nachfrage an. Dabei übernimmt sein Unternehmen die Entwicklung, die Finanzierung, den Bau und den Betrieb der Einrichtung. Ein entscheidender Baustein wird die Technische Universität Hamburg sein, denn die soll kräftig wachsen. Im hip könnte dafür der Raum geschaffen werden. Nach Fertigstellung aller Bauabschnitte soll der Hamburg Innovation Port Platz für mindestens 3000 neue Arbeitsplätze im Hamburger Süden schaffen.

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