18 Flüchtlinge starten Brückenpraktikum im Mercedes-Benz Werk Hamburg-Harburg

Foto: Daimler AGDie Chance ist groß, nach dem Mercedes-Benz Brückenpraktikum ein Job- oder Ausbildungsangebot auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu bekommen || Foto: Daimler AG

Praktischer Arbeitseinsatz und Deutschkurs ebnen Weg in den deutschen Arbeitsmarkt.

Das Brückenpraktikum in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter dauert 14 Wochen und startet am 2. Mai 2016. Dann beginnen 18 Flüchtlinge und Asylbewerber ein sogenanntes Brückenpraktikum im Mercedes-Benz Werk Hamburg. Die Teilnehmer wurden vom Jobcenter Hamburg ausgewählt und stammen aus Syrien, Afghanistan, Iran und dem Irak und sind zwischen 22 und 41 Jahre alt. Den praktischen Teil absolvieren die Praktikanten in den Montagebereichen Achsen, Achskomponenten und Lenksäulen sowie in der Logistik und im Presswerk. Alle Praktikanten besuchen täglich einen Deutschkurs. Ziel ist, die Teilnehmer nach dem Brückenpraktikum an Unternehmen, Zeitarbeitsfirmen oder in eine Berufsausbildung zu vermitteln. Wolfgang Lenz, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Hamburg:

„Als einer der größten industriellen Arbeitgeber der Region ist es für uns selbstverständlich, die Integration von Flüchtlingen zu unterstützen. Im Brückenpraktikum verbinden wir einen Deutschkurs mit praktischen Erfahrungen in der Industrieproduktion. Wir freuen uns über die Chance, den Praktikanten so einen Weg in den deutschen Arbeitsmarkt ebnen zu können und werden sie im nördlichsten deutschen Mercedes-Benz Werk herzlich und offen empfangen.“

Dirk Heyden, Geschäftsführer Jobcenter team.arbeit.hamburg:

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„Sprache und Bildung sind der Schlüssel zur Arbeit. Das Brückenpraktikum bei Daimler hat Vorbildcharakter: Mit der Kombination aus praktischer Erfahrung und einem begleitenden Sprachkurs wird Integration lebens- und betriebsnah – für die Teilnehmer ein erster Grundstein in ihrer Berufsbiografie. Unsere Mitarbeiter haben hierfür 18 hochmotivierte Teilnehmer ausgewählt, die sich auf spannende 14 Wochen freuen“.

Jörg Thiemer, Vorsitzender des Betriebsrats Werk Hamburg:

„Wir freuen uns dazu beizutragen, Flüchtlingen eine Brücke in den deutschen Arbeitsmarkt zu bauen. Das Interesse der Kolleginnen und Kollegen im Werk ist groß, ihnen ihr Wissen weiterzugeben. Gleichzeitig profitiert auch die Belegschaft von der Begegnung mit Menschen, die sich hier ein Leben aufbauen wollen und mit großer Begeisterung bei der Sache sind. Die guten Erfahrungen an den anderen Standorten stimmt mich zuversichtlich, dass auch das Brückenpraktikum in Hamburg ein Erfolg wird.“

Rund 300 Brückenpraktikanten allein im ersten Halbjahr

Die ersten sechs Wochen des Brückenpraktikums finanziert die Bundesagentur für Arbeit. In den übrigen acht Wochen vergütet Daimler die Arbeitszeit auf Basis des Mindestlohngesetzes. Dreieinhalb Stunden pro Werktag arbeiten die Brückenpraktikanten im praktischen Teil, in jeweils dreieinhalb weiteren Stunden lernen sie Deutsch. Die Finanzierung der Deutschkurse übernimmt Daimler für die komplette Dauer der Brückenpraktika.

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Daimler hatte im November 2015 das erste Brückenpraktikum mit 40 Teilnehmern in Stuttgart gestartet. Es endete Anfang März 2016. Nahezu alle Teilnehmer erhielten Jobangebote von Zeitarbeitsfirmen oder aus dem Mittelstand. Zwei Teilnehmer werden im Herbst eine Ausbildung bei Daimler antreten. Weitere Praktika starteten in den Mercedes-Benz Werken Berlin, Bremen, Düsseldorf, Gaggenau, Sindelfingen, Ludwigsfelde, Mannheim, Kassel, Rastatt, Wörth und im Global Logistics Center Germersheim. Insgesamt werden allein im ersten Halbjahr 2016 rund 300 Flüchtlinge ein Brückenpraktikum in technischen Funktionen bei Daimler wahrnehmen können. In Abstimmung sind zudem Brückenpraktika für kaufmännische Funktionen. Für das zweite Halbjahr sind weitere Brückenpraktika in Planung.

Unternehmen treibt weitere Hilfsaktionen voran

Neben der beruflichen Integration engagiert sich Daimler auch bei der sozialen Integration der Flüchtlinge und unterstützt zahlreiche Hilfsaktionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Bandbreite der beschlossenen bundesweiten Hilfsaktionen reicht von der Finanzierung weiterer Deutschkurse bis zur Unterstützung bei Renovierungen von Flüchtlingsunterkünften. Zudem stellt das Unternehmen Hilfsorganisationen eine sogenannte „Helferflotte“ aus Mercedes-Benz Fahrzeugen zur Verfügung.

Daimler ist bereits seit längerem in der Flüchtlingshilfe aktiv. Seit 2013 hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit „Luftfahrt ohne Grenzen e.V.“ bislang vier Hilfskonvois für syrische Flüchtlingslager in die Türkei und zwei Hilfsflüge in den Nordirak geschickt. Der jüngste Hilfskonvoi wurde im Februar zur Nothilfe der SOS-Kinderdörfer für Flüchtlinge in Serbien und Mazedonien entsendet. Der Stadt Stuttgart stellt Daimler für die nächsten drei Jahre jeweils 100.000 Euro für einen Welcome-Fonds zur Verfügung. Mit weiteren 100.000 Euro unterstützt Daimler die Bürgerstiftung Sindelfingen, diese Summe fließt unter anderem in Projekte zur Integration neu ankommender Flüchtlinge.

Im September 2015 spendete das Unternehmen eine Million Euro an den Verein „Bild hilft e.V. – Ein Herz für Kinder“. Jeder Cent dieser Spende fließt direkt in Hilfsprojekte für Flüchtlingskinder. Zudem hatte Daimler zwecks Flüchtlingsnothilfe zur Spende an das Deutsche Rote Kreuz aufgerufen. Der von den Beschäftigten gespendete Betrag wurde vom Unternehmen auf mehr als 600.000 Euro verdoppelt.

Daimler ist in nahezu allen Ländern der Welt aktiv. Internationalität und das respektvolle Miteinander verschiedener Nationalitäten sind seit Jahrzehnten gelebter Alltag. Allein in Deutschland arbeiten Menschen rund 140 verschiedener Nationalitäten bei Daimler.

Über das Mercedes-Benz Werk Hamburg

Im globalen Powertrain-Produktionsverbund von Mercedes-Benz Cars entwickelt und produziert das Werk Hamburg Achsen und Achskomponenten, Lenksäulen und Leichtbaustrukturteile sowie Komponenten der Abgastechnologie. In jedem Mercedes-Benz Pkw wird mindestens ein Produkt aus dem Hamburger Werk verbaut. Mit seinen über 2.500 Mitarbeitern ist das Werk seit Jahren hoch ausgelastet.