Stade wird FSRU-Standort zur kurzfristigen Sicherung der Erdgasversorgung

Bildquelle: Hanseatic Energy Hub GmbHVisualisierung des landseitigen Terminals von Hanseatic Energy Hub, das 2026 an den Start gehen soll. Doch erst einmal macht Ende 2023 ein FSRU im Stader Industriehafen fest.|| Bildquelle: Hanseatic Energy Hub GmbH

Hocheffizienter, umweltfreundlicher Betrieb Dank industrieller Abwärme von Dow.

Stade wird Standort eines der vier von der Bundesregierung Deutschland gecharterten schwimmenden Flüssiggasterminals – sogenannter Floating Storage and Regasification Units (FSRU). Das haben gestern das Bundeswirtschaftsministerium und das Niedersächsische Umweltministerium bekannt gegeben. Ende 2023 soll das Schiff für den Import von LNG im Hafen des künftigen Hanseatic Energy Hub bereitstehen. Der von NPorts, der niedersächsischen Hafenbehörde, verantwortete Ausbau des bestehenden Industriehafens für das landbasierte Terminal befindet sich bereits in der Genehmigungsphase und soll voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen sein. Eine hierfür durchgeführte nautische Simulation hat gezeigt, dass alle Voraussetzungen für den Betrieb einer FSRU vor Ort voll erfüllt sind.

Der Standort des Hanseatic Energy Hubs liegt im bestehenden Industriepark Stade mit einem direkten Anschluss an das deutsche Gasnetz. Die Anbindung der FSRU wird über eine zwei Kilometer lange Anschlussleitung erfolgen. Wie das künftige Zero-Emission-Terminal an Land kann auch die schwimmende Einheit in der Übergangszeit mit der industriellen Abwärme des Nachbarn Dow stark CO2 reduziert betrieben werden.

„FSRUs sind wichtig, um kurzfristig die Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland zu gewährleisten. In Stade haben wir die Infrastruktur und die Erfahrung mit Flüssiggasen, um einen reibungslosen Betrieb zu ermöglichen. Beides stellen wir gern zur Verfügung“, so Johann Killinger, Geschäftsführer und Mitgesellschafter des Hanseatic Energy Hubs. „Parallel werden wir mit voller Kraft den Ausbau unseres landseitigen Zero-Emission Terminals vorantreiben. Denn klar ist: Deutschland braucht eine zukunftsflexible Energieinfrastruktur, um die Umgestaltung unserer Energieversorgung nachhaltig und verlässlich voranzutreiben. Derzeit läuft die „Open Season“ für die landbasierten Terminalkapazitäten ab 2026. Verbindliche Gebote werden bis zum 29. Juli erwartet.

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Bereits im Mai hatten das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz in einer Absichtserklärung („Letter of Intent“) festgehalten, dass Stade künftig als LNG- und GreenGas Importinfrastruktur ausgebaut werden soll. Der Hanseatic Energy Hub ist landseitig für LNG und kohlenstoffarme Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Methan konzipiert und soll ab 2026 mit einer Gesamtkapazität von 13,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas rund 15 Prozent des deutschen Gasbedarfs decken. Mit dem wachsenden weltweiten Angebot wird der Hub auch für den Import klimaneutraler Energieträger, wie Ammoniak, bereitstehen.

Über HEH

Der Hanseatic Energy Hub (HEH) ist ein zukunftsflexibles Terminal für verflüssigte Gase am Industriestandort Stade. Der unabhängige Hub sichert und diversifiziert den Importbedarf Deutschlands an bezahlbarer Energie. In einer ersten Ausbaustufe soll ab 2026 ein emissionsfreies LNG-Terminal in Betrieb genommen werden, dessen Infrastruktur auch für Bio-LNG und SNG zugelassen ist. Die geplante Regasifizierungskapazität beträgt 13,3 Mrd. m³/a und die Ausspeiseleistung 21,7 GW. Mit der Entwicklung neuer klimaneutraler Energiequellen wird der Hub auch den Import von Energieträgern auf der Basis von Wasserstoff erleichtern. HEH-Gesellschafter sind die Buss-Gruppe, Fluxys, die Partners Group (im Auftrag ihrer Kunden), sowie Dow. www.hanseatic-energy-hub.de

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