Digitale Steuerung? Nein danke…

Thema Sicherheit steht ganz oben

Bereits vor 20 Jahren wurden BUS-Systeme entwickelt. Diese wurden damals in der Kinotechnik zum Verfahren der Hauptvorhänge eingesetzt. Diese Technik hätte in abgewandelter Form durchaus im Industriebereich eingesetzt werden können. Bis heute haben sich allerdings solche Systeme in der Industrie nicht durchgesetzt. Regina Hinrichsen: „Bei vielen unserer Kunden, für die wir ja auch ältere Anlagen warten, sind noch sogenannte Totmann-Tore eingebaut – sie öffnen oder schließen per Knopfdruck.“ In einigen Autohäusern seien dagegen Sensoren verbaut worden, um die Tore per Lichthupe zu öffnen. Dabei tauchten später dann Probleme mit den zunehmend verbreiteten LED-Scheinwerfern auf, weil die Lichtbündelung fehlte. Die NDoor-Geschäftsführerin nennt vor allem Sicherheitsprobleme als Hauptgrund dafür, dass die Kunden eher zurückhaltend reagieren, wenn es darum geht, vernetzte Schließsysteme und Torsteuerung via App zu installieren: „Natürlich gibt es das alles, aber der Markt fragt es nicht nach. Stellen Sie sich vor, ein Protokoll mit Öffnungsintervallen gerät in falsche Hände.“

Eine digitale Vision gibt es dennoch: „Über die Digitalisierung von Daten können wir Tore fernüberwachen und zeitgenaue Wartungsmeldungen bekommen. Ich stelle mir schon vor, dass wir das eines Tages umsetzen können.“ Für den Kunden wäre es ein Riesenvorteil, denn das Tor würde bei rechtzeitiger Wartung das tun, was es soll: verlässlich öffnen und schließen. Digitalisierung als Mittel zur Fehlerprävention – das ist ein Ansatz, den Regina Hinrichsen verfolgt.

Anzeige

Eine zweite Vision: die elektrische Selbstversorgung eines Industrietores. Regina Hinrichsen: „Vor allem in langen Logistikhallen werden lange und dicke Kabelstränge verlegt. Das ließe sich damit vermeiden. Die Tore könnten mit Solarzellen bestückt werden – alles eine Frage der Effizienz und der Speicherfähigkeit von Akkus. Da kann sich in Zukunft noch etwas entwickeln.“

Eine dritte Vision: Mehr Transparenz durch eine Verknüpfung interner Auftragsschritte mit einem Trackingprogramm, das dem Kunden genau zeigt, welchen Status sein Auftrag hat. Regina Hinrichsen: „Wir wollen unsere Kunden stärker an die Hand nehmen. Dazu muss man wissen, dass gerade Indus-trietore oder auch Tore in Tiefgaragen extremen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Ein neuralgischer Punkt sind die eingebauten Federn. Wenn so ein Tor 400 Mal am Tag auf- und zugeht, weil ein Kunde die Tiefgarage verlässt oder nutzt, dann bleibt es nicht aus, dass es zu Verschleiß kommt. Durch die Digitalisierung könnte es gelingen, dass wir bereits vor einem möglichen Ausfall tätig werden können. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“ wb

www.ndoor.de

Anzeige