Remote statt Präsenz und Hören statt Sehen . . .

Editorial von
Wolfgang Becker und Wolfgang Stephan

Es wäre wieder einmal an der Zeit, die „Keule“ herauszuholen und sich über den deutschen Weg durch eine Krise namens Corona auszulassen. Viel gäbe es zu sagen, viel zu kritisieren und vieles anzumerken. Aber: Derzeit hilft es niemandem weiter, in den allgegenwärtigen Chor der neuen deutschen Lamento-Welle einzustimmen. Schauen wir also auf das, was außergewöhnlich ist. Auf das, was sich verändert. Auf das, was Mut in der Krise machen kann.

Was das sein könnte, finden Sie auf 48 Seiten in der ersten B&P-Ausgabe im zweiten Corona-Jahr. Zugegeben, Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler, Reiseveranstalter und Konzertagenturen finden sich in dieser Ausgabe so gut wie nicht wieder, denn sie sind von der Krise beinhart getroffen worden und kämpfen vielfach ums Überleben. Wohl dem, der Corona die Stirn bieten und sich selbst neu erfinden kann. Zum Beispiel Jan Grohmann-Falke, Geschäftsführer bei Groh-P.A. Veranstaltungstechnik in Buchholz. Er sorgt mit seinem Team normalerweise dafür, dass namhafte Bands ihre Bühnen-Show proben können, dass bei großen und kleinen Events der Sound stimmt und dass Veranstaltungen aller Art perfekt in Szene gesetzt werden. Alles vorbei, oder?

Nicht ganz: Da Präsenz zurzeit eher ein schwieriges Thema ist, hat der Meister für Veranstaltungstechnik nachgesteuert. Er bietet Firmen den perfekten Auftritt im Remote-Modus an. Remote bedeutet: „Nicht in unmittelbarer Nähe befindlich, aber miteinander verbunden“. Das ist gelebte Corona-Realität. Und steckt hinter einigen Veranstaltungen, über die B&P berichtet. Aus Veranstaltungstechnikern sind mittlerweile Kameramänner geworden, die den Volksbank-Vorstand oder den niedersächsischen Wirtschaftsminister ins rechte Licht rücken.

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„Vierbeiniges Geflügel“

Kurz: Vieles verändert sich in diesen Zeiten. Die Abwesenheit von Präsenzveranstaltungen entlädt sich in kreativen unternehmerischen Lösungen – und so wird beispielsweise auch das Hören zum neuen Sehen. Die Anfrage an B&P kam aus der Wirtschaft: Können Sie auch einen Podcast machen? Klar, können wir. Zum Start des neuen Formats „B&P-BusinessTalk“ kommen drei namhafte Akteure aus völlig unterschiedlichen Branchen zu Wort: Henner Schönecke berichtet über „vierbeiniges Geflügel“, Technologiepark-Betreiber Christoph Birkel erzählt, warum er den dreirädrigen „Tempo-Wagen“ wirklich klasse findet, und Thomas Falk vom Arbeitgeberverband in Stade möchte sein Homeoffice liebend gern wieder gegen das Büro umtauschen. Reinhören. Mehr wissen. Mitreden . . .