Alarmstufe Rot

Foto: Harburg CitymanagementHarburgs Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann || Foto: Harburg Citymanagement

Harburg: Citymanagement und PhoenixCenter
beteiligen sich an Aktion „Das Leben gehört ins Zentrum“

Es sollte ein Alarmsignal sein, aber auch einen Hoffnungsschimmer signalisieren: Am 1. März leuchteten bundesweit Schaufenster von Einzelhändlern, Kaufhäusern und Shoppingmalls in rotem Licht, um auf die existenzbedrohende Lage vieler Geschäfte nach Monaten des zweiten Lockdown aufmerksam zu machen. Doch die Hoffnung, der optische Notruf würde schnelle Wiedereröffnung erreichen, erfüllte sich nicht. So ging nach dem Weihnachtsgeschäft vielerorts auch das Ostergeschäft verloren.

„Der Handel blutet aus“

Die Aktion war Teil der Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“, die sich für lebendige, lebenswerte Innenstädte einsetzt. Zu den namhaften Handelsunternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um eine schnelle Wiedereröffnung des Handels zu erreichen, gehört auch die Shopping-Center-Betreiberin ECE, zu der unter anderen das PhoenixCenter zählt. Dort hatte am Aktionstag nur ein Bruchteil der 130 Geschäfte geöffnet, die meisten davon mit verkürzten Öffnungszeiten. Einige setzen auf das Prinzip „Click and Collect“ – Abholung nach Vorbestellung. Auch das Modell „Click and Meet“ – Einkaufen nach vorheriger Anmeldung – biete für die meisten Händler keine Lösung, sagte Julita Hansen, eine der beiden Managerinnen des PhoenixCenters. „Die Kosten für Personal und Ladenbetrieb sind zumeist höher als die Umsätze, sodass derartige Angebote die aktuellen Verluste nur weiter erhöhen.“

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Selbst die Betreiber systemrelevanter Branchen im Center, die regulär öffnen dürfen, verdienten momentan deutlich weniger, so Hansen. Es fehle die Vielfalt des Angebots, die den Besuch des Shopping-Centers in Zeiten ohne Virus so attraktiv mache. „Der Handel blutet aus, und die Lebendigkeit der Innenstadt ist in Gefahr! Viele Händler stehen mit dem Rücken zur Wand. Es sind zahlreiche Geschäfte in ihrer Existenz und Arbeitsplätze im Handel gefährdet“, sagte Julita Hansen. „Dabei belegen zahlreiche Studien, dass der Einzelhandel kein Infektionstreiber ist. Auch das Robert-Koch-Institut bewertet das Infektionsrisiko im Einzelhandel ausdrücklich als niedrig.“ Das PhoenixCenter kommt seinen Mietern derzeit bei Miet- und Nebenkosten flexibel entgegen. Dennoch: Wie viele Händler die Pandemie wirtschaftlich überstehen werden, wissen die Centermanagerinnen nicht.

Harburgs Citymanagerin Melanie-Gitte
Lansmann kommentierte die Situation ebenfalls besorgt: „Je länger der Lockdown dauert, desto mehr wird sich das Einkaufsverhalten der Menschen ändern. Das wiederum wird auch das Bild unserer Innenstädte stark verändern. Nur die schnelle Öffnung der Geschäfte kann den Trend zum Online-Shopping verlangsamen.“ Sie hält die Kommunikation mit den Unternehmen aufrecht, informiert über Regeln und Konzepte. Gut aufgestellt für die Öffnung sind Harburgs Einzelhändler und das PhoenixCenter jedenfalls: Sie haben bereits im vergangenen Jahr umfangreiche Hygiene- und Präventionskonzepte eingeführt, die auch weiterhin konsequent umgesetzt werden. mab

>> Web: www.citymanagement-
harburg.de,
www.phoenix-center-harburg.de, www.lebenimzentrum.com