Kann der deutsche Mittelstand Disruption?

Foto: IHKGritt Sonnenberg || Foto: IHK

DIHK-Studie untersucht die Innovationskraft – von Gritt Sonnenberg.

Anfang des Jahres veröffentlichte der Deutscher Industrie- und Handelskammertag die Ergebnisse seiner Studie „Wie disruptiv sind forschende Unternehmer? Zur Innovationskraft des deutschen Mittelstandes“. Diese widerlegen den Eindruck, deutsche Unternehmen hätten beim Thema Sprunginnovationen den Anschluss verloren und wären „nur“ schrittweise in kontinuierlichen Verbesserungsprozessen unterwegs. Denn Disruption, also der sprunghafte Anstieg der Nachfrage, kommt hierzulande weitaus häufiger vor als angenommen, betont Dr. Reiner Nikula, Autor der DIHK-Studie und Radical Innovators Consultant mit mehr als vierzigjähriger Erfahrung in verschiedenen Unternehmen.

Es gilt zu differenzieren: Im gesellschaftlichen Diskurs ist meist die Rede von business-to-consumer-Sprunginnovationen (B2C), die für den Endverbraucher bzw. den Nutzer eines Produktes oder einer Dienstleistung von direkter Relevanz sind. Anders sieht es im business-to-business-Bereich aus: B2B-Märkte sind keine Massenmärkte, die das Erleben der Konsumenten verändern, sondern oft hoch-spezialisierte Teilmärkte. Den Produzenten und Geschäftspartnern der Innovatoren sind diese Sprung­innovationen jedoch sehr wohl bewusst und unentbehrlich. Man kann hier von stiller Disruption sprechen. Insofern öffnet uns die Studie einen positiven Blick auf die Innovationskraft mittelständischer Unternehmen.

Ein weiteres Ziel der Studie war es, radikale sowie inkrementelle Innovatoren zu identifizieren und Unterschiede zwischen ihnen herauszuarbeiten. Was macht den Typus eines radikalen Innovators aus? Worin unterscheidet dieser sich von jenen, die eher schrittweise innovieren? Hierbei fällt auf, dass radikale Innovatoren eine andere Auffassung von Innovation haben: Sie betrachten das Innovieren als Daueraufgabe und hegen den Anspruch, nicht nur etwas Bestehendes zu verbessern, sondern etwas Bahnbrechendes, Überraschendes, Einzigartiges hervorzubringen.

Anzeige

Die Innovationsförderung der IHK Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) berät Unternehmen bei Fragen rund um Innovationen, Forschung und Entwicklung und vernetzt sie mit Forschungseinrichtungen und anderen Partnern. Ansprechpartner sind:

>> Michael Petz,
Tel. 0 41 31/742-183, michael.petz@ihklw.de und Gritt Sonnenberg, Tel. 0 41 31/742-142,
gritt.sonnenberg@ihklw.de.