Einbrecher werden im Flur „geblitzt“

Daniel Cassano betreut mit seinem Unternehmen Hano Sicherheitstechnik überwiegend gewerbliche Kunden, stattet aber auch Privat­häuser mit Sicherheitstechnik aus. Foto: B&P

Hano Sicherheitstechnik stattet Gebäude mit Sensoren aus – Erschreckende Zahlen aus der Kriminalstatistik.

F ünf Jahre lang gingen die Zahlen stetig bergab, doch nun ein Rekordanstieg: Die Zahl der Straftaten ist 2022 bundesweit um 11,5 Prozent auf 5 628 584 gestiegen. Ein Plus im zweistelligen Bereich – das hat es im gesamten Vergleichszeitraum seit 2008 nicht gegeben. Die Zahlen stammen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik, die auf der Innenministerkonferenz 2023 vorgestellt wurde. Ein Blick auf die Details offenbart noch mehr Ungemach: Die Zahl der Raubdelikte stieg um 26,8 Prozent, die der Wohnungseinbruchdiebstähle um 21,5 Prozent. Daniel Cassano, Inhaber von Hano Sicherheitstechnik in Toppenstedt: „Wir haben es offenbar mit einer Trendwende zum Negativen zu tun. Die Zahlen sind alarmierend. Und häufig ist es ja gar nicht der materielle Schaden, der durch einen Einbruch entsteht, viel schlimmer ist der psychische Schaden. Die Einbrecher sind zwar schnell wieder weg, aber die Angst bleibt.“

Alarmiert sind vor allem Hausbesitzer in gut situierten Wohngebieten und Unternehmer, die über Gewerbeimmobilien verfügen – am besten noch mit Autobahnanschluss in der Nähe. Was also kann man tun, um das eigene Haus oder die Firma besser zu sichern? Und reicht es aus, eine Alarmsirene und eine Rund-um-Warnleuchte auslösen zu lassen? Daniel Cassano hat mit diesen Fragen täglich zu tun. Er weiß: Sirenen und Leuchten führen nicht zwingend dazu, dass der aufmerksame Nachbar nach dem Rechten schaut und gegebenenfalls die Polizei alarmiert. Häufig werden solche Signale zudem als Fehlalarm gedeutet.

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Sicherheit von A bis Z

Daniel Cassano und sein Team sind spezialisiert auf die Absicherung und Überwachung von Objekten aller Art. Ein Thema ist dabei die Einbruchsicherung von Wohnhäusern. Der Unternehmer: „Das ist von der baulichen Seite recht einfach zu machen, da nichts verkabelt werden muss. Wir arbeiten mit einem funkbasierten System des europäischen Herstellers Jablotron. Dazu werden verschiedene Sensoren im Haus montiert – Kameras, Fenstermagnetschalter und Bewegungsmelder sowie auf Wunsch auch Gas-, Wasser- und Rauchmelder. Damit decken wir nicht nur das Thema Einbruch, sondern auch sonstige Gefahren wie Feuer, Wassereinbruch und Gasaustritt ab.“

Die Komponenten sind frei kombinierbar. Die Kamera, die vorzugsweise im Eingangsbereich montiert wird, macht bei Bewegungen im Flur Einzelbilder, die sofort verschickt werden – beispielsweise aufs Handy des Hausbesitzers. Oder direkt zu einem Sicherheitsdienst. Daniel Cassano: „Das ist die sicherste Variante, denn dort werden die Objekte permanent überwacht.“ Was er an Jablotron besonders schätzt: „Die Bedienung ist sehr einfach gehalten. Sie funktioniert nach dem Ampelsystem. Komme ich nach Hause, schalte ich die Anlage auf Grün. Verlasse ich das Haus, schalte ich auf Rot – dann ist sie scharfgeschaltet.“ Wenn einer der verbauten Sensoren manipuliert werden sollte, beispielsweise ein Bewegungsmelder an der Außenwand, wird sofort Alarm ausgelöst. Und wenn die Katze des Nachbarn am Haus vorbeischleicht? Daniel Cassano: „Macht nichts. Das System ist tierimmun.“

Die einzelnen Bauteile bekommen ihren Strom über Batterien, die bis zu vier Jahre lang halten. Daniel Cassano: „Geht die Leistung zur Neige, bekommen wir eine Meldung und können zum Service vorbeikommen. Dabei wird dann auch die gesamte Anlage auf Funktion überprüft. Grundsätzlich kann die Einbruchmeldeanlage auch verkabelt werden, aber in der Regel montieren wir die drahtlose Version.“ Die Kosten für ein kleines Einfamilienhaus beziffert er auf 3000 bis 4000 Euro inklusive Montage. Der Preis ist aber sehr abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und von der Anzahl der Sensoren, die nötig sind.

Auflagen von der Versicherung?

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Soll ein Gewerbegebäude gesichert werden, wird der Hano-Einsatz meistens komplexer, denn hier gibt es häufig Auflagen von den Versicherern. Daniel Cassano: „Dazu zählt häufig die Verkabelung. Die Funktion der Komponenten ist ähnlich wie beschrieben, allerdings bieten wir im gewerblichen Bereich ein System des deutschen Herstellers Telenot an. Dort sind alle Komponenten VDS-zertifiziert, haben also grünes Licht vom Verband Deutscher Sachversicherer.“ Diese Variante kann auch für Privatkunden interessant sein – zumeist, wenn in den Häusern hohe Sachwerte abgesichert werden müssen. Auch dann können Versicherungen Auflagen erteilen. Der Kostenaufwand beginnt hier bei 5000 Euro, kann bei großen Objekten aber auch schnell fünfstellig werden.

Das Toppenstedter Unternehmen Hano betreut überwiegend Gewerbekunden aus der Metropolregion Hamburg. Bevor es konkret wird, steht ein Vor-Ort-Termin an. Danach wird individuell konzipiert. Daniel Cassano kennt allerlei Geschichten aus der Praxis und stellt fest: „Die Professionalität der Einbrecher nimmt zu. Es geht schon lange nicht mehr um den Junky, der ein bisschen Geld für den nächsten Schuss sucht. Häufig sind heute professionelle Banden unterwegs.“ Und: „Unser größter Wettbewerber ist eigentlich der Hund, aber selbst der ist heute schnell ausgeschaltet – mit einer Schlaftablette in der Wurst . . .“ wb

>> Web: https://hano-sicherheitstechnik.de/