„Extra Raum für ein abwechslungsreiches Leben“

Martin_Brunkhorst_PRIME_SelfstorageMartin Brunkhorst ist Geschäftsführer der PRIME Selfstorage GmbH.

INTERVIEW mit Martin Brunkhorst, Deutschlands  „Mr. Selfstorage“.

Martin Brunkhorst, Geschäftsführer der PRIME Selfstorage GmbH in Wiesbaden, gilt als der deutsche „Mr. Selfstorage“. Im Interview spricht er über das ungebremste Wachstum seiner Branche, neue Anlagen von PRIME Selfstorage in Deutschland, Investitionen im dreistelligen Millionen-Bereich, die mobile Freizeitgesellschaft und ein chinesisches Opiumbett.

Was ist an Ihrem Unternehmen PRIME Selfstorage das Besondere? Was erhoffen Sie sich von Ihrem Investment in Höhe von über 30 Millionen Euro an den neuen Standorten Hamburg und in Mainz, Darmstadt sowie Mannheim?
Hamburg hat bereits einige Selfstorage Anlagen, ist aber unbestritten das „Hoch im Norden“ mit einer enormen Wirtschaftsstärke und Anzugskraft für Hinzuziehende aus ganz Deutschland. Die Bevölkerung dort zeigt zudem einen hohen „Migration Faktor“, das heißt, der Wechsel in der Arbeitswelt ist besonders hoch. Unsere Dienstleistung Selfstorage ist für eine solche moderne, mobile und flexible Gesellschaft ausgelegt und ist ihr „Schmierstoff“.

Bisher war das doch eher eine Sache für große Städte mit großer urbaner Bevölkerung.
Wir gehen davon aus, dass dort überdurchschnittlich viele Menschen Bedarf haben, ihren Besitzstand jederzeit zugänglich und bequem sowie sicher aufzubewahren, ohne Garagen, Abstellkammern oder sogar Wohnräume vollzustopfen. Und bedenken Sie auch, dass heute in Zeiten knappen Wohnraums es keinen Dachboden in Altona oder Eppendorf gibt, der nicht zu einem Loft umgewandelt wurde.

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Wer 100 Millionen Euro in Selfstorage-Anlagen investiert, muss großes Zutrauen in das weitere Wachstum der Branche haben…
Ja, unsere Investoren haben das. Dieses Vertrauen rechtfertigen wir, indem wir erstklassige Immobilien bauen. Zudem wissen wir, dass Deutschland, trotz eines überdurchschnittlichen Wachstums der Branche, bei der Versorgungsdichte mit Selfstorage-Anlagen immer noch weit hinter anderen europäischen und außereuropäischen Ländern liegt. In Großbritannien etwa mit einer Gesamtbevölkerung von rund 65 Millionen Menschen gibt es mehr als 2000 Selfstorage-Anlagen . . .

…ungefähr zehn Mal so viele wie in Deutschland mit rund 80 Millionen Einwohnern.
Auch skandinavische Länder sind da schon viel weiter als Deutschland. Noch gravierender ist der Unterschied zu Nordamerika. Im Vergleich zu den USA, wo es Selfstorage seit rund 50 Jahren gibt, hat Selfstorage hierzulande nur eine Versorgungsdichte von 0,8 Prozent. Deutschland kann und muss also viel nachholen, wir gehen von einem enormen Potenzial aus. Eine Erhebung des Deutschen Selfstorage-Verbandes prognostiziert, dass der deutsche Markt in den nächsten fünf bis zehn Jahren auf 300 bis 400 Selfstorage-Anlagen wachsen kann.

Trotz außerordentlichem Wachstum: Viele Menschen in Deutschland können mit dem Begriff Selfstorage noch nicht recht was anfangen und wissen auch nicht, dass es dabei nicht nur um das Lagern von Gegenständen geht.
Die Beschreibung „Lagern von Gegenständen“ ist sicher nicht sehr sexy. Selfstorage bietet ja auch viel mehr: Es ist Teil des Lebensgefühls einer mobilen Gesellschaft, die ihren Arbeitsplätzen hinterher zieht. Früher galt es als Manko im Lebenslauf eines Arbeitnehmers, wenn er alle drei Jahr seine Stelle gewechselt hat. Heute gibt es kaum noch Lebensarbeitsplätze. Und wer mobil ist und wechselt, der gilt als flexibel und erfahren. Das ist das eine. Das andere ist der Weg in die Freizeitgesellschaft. Früher zum Beispiel hatte man ein Fahrrad, ein Paar Skier und ein Surfbrett, heute sind es jeweils oft drei oder vier, es kommt das Gartenmobiliar dazu, der große Grill, und vielleicht noch eine Harley Davidson, wenn Papa grad mal eine Midlife Crisis hat. Die mobilen und freizeitorientieren Menschen – das sind unsere Kunden, die in ihrem abwechslungsreichen Leben immer dort extra Raum brauchen, wo sie gerade wohnen.

Sie sind der „Mr. Selfstorage“ in Deutschland, da Sie in den vergangenen 15 Jahren alle großen Firmen der Branche mit aufgebaut haben. Wie viele der rund 100 Anlagen in Deutschland haben Sie selbst verantwortet?
Es sind über 40 mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehreren hundert Millionen Euro.

Nutzen Sie selbst Selfstorage?
Natürlich, welche Frage! Ich habe mir eine „Unit“ langfristig gesichert. Ich habe viele Jahre in Peking, Shanghai und Wuhan gearbeitet. Daher kommen etliche schöne und sehr alte Dinge aus China – Porzellan, Möbel, Seidenmalereien, sogar ein traditionelles, geschnitztes Opiumbett. Das alles würde ich nie weggeben oder verkaufen.

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