„Lightywood“ in Harburg

Visualisierung: Senectus„Lightywood“ spiegelt sich im Lotsekanal: Dieses Haus setzt in Harburg bautechnisch Maßstäbe – es ist der erste geplante Bau mit Holz. Gebaut werden soll es auf dem umworbenen Baufeld 3b direkt am Lotsekai. || Visualisierung: Senectus

Senectus und Primus planen den „Woodie“-Nachfolger

Das Baufeld 3b sorgte bereits vor mehr als zehn Jahren für Aufsehen: Damals präsentierte die IBA Hamburg ein spektakuläres Bauvorhaben direkt am Lotsekanal im Harburger Binnenhafen. Becker Marine Systems wollte hier ein Maritime Competence Center bauen. Dann kam 2008 die Finanzkrise und die Pläne wurden begraben. Realisiert wurde das Projekt nie – bis heute ist das Baufeld 3b, zweifellos eine Top-Lage auf der Schlossinsel, unbebaut. Jetzt dürfte sich das ändern. Die in Harburg ansässige Senectus Capital GmbH hat mit der Hamburger Primus developments GmbH ein Joint Venture gegründet und den Zuschlag für das Baufeld 3b bekommen – in Verbindung mit dem dahinter liegenden Baufeld 1. Insgesamt rund 9000 Quadratmeter Fläche. Nach einem Architektenwettbewerb stellte Senectus-Geschäftsführer Torsten Rieckmann im B&P-Gespräch jetzt die aktuellen Pläne für das Projekt „Lightywood“ vor.

Modulare Holzbauweise am Kai

Der Name verrät bereits etwas über den geplanten Neubau: Auf der Fläche am Lotsekai soll direkt gegenüber dem Kanalplatz ein Hybridbau in modularer Holzbauweise entstehen – mit Raum für Büros und Gastronomie (5000 Quadratmeter Nutzfläche). Holzbauweise in Hamburg? Mit dieser Idee haben Senectus und Primus in Hamburg bereits Maßstäbe gesetzt und mit dem „Woodie“ in der Neuen Mitte Wilhelmsburg gezeigt, wie sich die damals in der Hamburger Bauordnung gar nicht vorgesehene Bauweise realisieren lässt. Das Pilotprojekt „Woodie“ bietet Studenten Wohnraum und ist ebenfalls modular vorgefertigt worden. Torsten Rieckmann: „Wir haben damals einige Ausnahmegenehmigungen bekommen, die heute bereits in die Hamburger Bauordnung aufgenommen sind.“

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GMP-Entwurf für das Baufeld 1

Im vorigen Jahr wurde „Woodie“ auf der Immobilienmesse in Cannes mit dem MIPIM-Award ausgezeichnet. Rückenwind für Rieckmann und Achim Nagel, Geschäftsführer von Primus. Rieckmann: „Wir haben den Preis für die modulare Bauweise, die serielle Fertigung, den Baustoff Holz und die Nachhaltigkeit bekommen.“ Nun soll „Woodie“ mit „Lightywood“ ein Pendant in Harburg erhalten. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs setzte sich die Arbeitsgemeinschaft Common Agency + Heine Architekten mit ihrem Entwurf durch. Lediglich das Erdgeschoss und die Treppenhäuser sind aus Stahlbeton gefertigt.

Bevor es am Lotsekai losgeht, steht jedoch das Baufeld 1 im Fokus. Hier haben die renommierten Hamburger Architekten Gerkan, Marg und Partner (GMP) ihre Handschrift hinterlassen und einen Entwurf kreiert, der aus einem Parkhaus mit 250 Stellplätzen und einem in konventioneller Bauweise errichteten Gebäude mit 4500 Quadratmetern Bürofläche und einer 1400 Quadratmeter großen Light-Industry-Fläche Raum für eine große international tätige Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Technik bietet (500 Mitarbeiter). Rieckmann: „50 Prozent der Fläche sind vermietet. Dazu zählt auch das Werkstatt-Labor, in dem technische Lösungen entwickelt und ausprobiert werden sollen.“ Der GMP-Bau hat übrigens auch eine Wasserlage. Er verläuft parallel zum Boathouse (ein Wohnhaus mit Bootsgaragen) und neigt sich terrassenförmig hinunter zur Östlichen Binnengracht, ein versteckt liegender Arm des Binnenhafens.

Torsten Rieckmann rechnet mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 43 Millionen Euro. Was ihn besonders begeistert: „Wir haben von der Hansestadt den Zuschlag für das Top-Grundstück auf der Schlossinsel erhalten. Das Beste: Endlich können wir einmal in direkter Nachbarschaft bauen – ich kann aus dem Fenster auf die Baustelle schauen. Das ist phänomenal.“ Die Senectus-Büros sind im 14. Stock des Channel-Tower. Von hier fällt der Blick Richtung Norden genau auf die noch freien Baufelder 3b und 1.wb

Hier geht es zum „Woodie“-Film:

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www.senectus-gmbh.de