Ausverkauft!

Foto: Lorenz GruppeDas aktuelle Luftbild zeigt das Brücken quartier, das aus zwei Baukörpern besteht: vorn am Veritaskai ein Büro- und Geschäftshaus, in dem auch Edeka zu fi nden ist, dahinter an der Theodor-Yorck-Straße ein Haus mit Eigentumswohnungen. || Foto: Lorenz Gruppe

Frank Lorenz
holt Fachärzte in den Harburger Binnenhafen

Manchmal dauert es ein bisschen länger, bis Visionen Wirklichkeit werden: Als der Hamburger Projektentwickler und Investor Frank Lorenz 2013 die „Gesundheitsinsel“ am Veritaskai im Harburger Binnenhafen fertigstellte, da war dieses Gebäude eigentlich als Ärztezentrum geplant. Mit dem Einzug der Strahlentherapiepraxis im Erdgeschoss war auch schnell ein Ankermieter aus dem Gesundheitswesen gefunden, doch dann stellte sich heraus, dass es die Harburger Ärzteschaft nicht in den Binnenhafen zog. Noch nicht, denn jetzt ist das anders: Mit der Eißendorfer Praxis „Elbling – Zahnärzte und Implantologen“ und einem Augenarzt komplettieren zwei Facharztpraxen das medizinische Angebot in Harburgs modernstem Stadtteil – allerdings nicht in der Gesundheitsinsel, sondern nebenan im Brückenquartier. Dort meldet Lorenz jetzt „Ausverkauft“ – die Immobilie ist voll vermietet.

Frank Lorenz: „Mit dem Wohnungsbau der vergangenen Jahre ist der Binnenhafen auch deutlich attraktiver für Ärzte geworden. Heute müssen wir sagen: Unsere Vision für die Gesundheitsinsel war ihrer Zeit ein paar Jahre voraus. Aber nun wird sie doch bestätigt.“ Lorenz war es auch, der mit Edeka Ziegler – ebenfalls ein Mieter im Brückenquartier – den ersten Lebensmitteleinzelhändler ins Quartier holte und mit der Apotheke am Veritaskai die Medikamentenversorgung sicherstellte. Jetzt sorgt er mit der Vermietung an die beiden Facharztpraxen dafür, dass die Entwicklung der Vor-Ort-Infrastruktur einen weiteren Schritt nach vorn macht.

Tückische Begleiterscheinung: Der Vorsteuerabzug . . .

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Der Projektentwickler, der das Brückenquartier mittlerweile an die Fondsgesellschaft HIH verkauft hat, hatte allerdings einige Hürden zu nehmen, um die Ärzteansiedlung zu realisieren: „Wir haben HIH ein gewerbliches Objekt verkauft, also durfte der Käufer die gesamte zu erwartende Vorsteuer beim Finanzamt ziehen. Ärzte sind aber grundsätzlich nicht mehrwertsteuerpflichtig – also musste dieser Anteil der Vermietung steuerlich rückabgewickelt werden. Da kamen dann auf 20 Jahre gerechnet erhebliche Summen zusammen, die das Finanzamt im Stück zurückforderte. Das hat dann Auswirkungen auf die gesamte Abrechnungsarchitektur und bedeutet administrativ einen erheblichen Aufwand. Aber: Wir haben das hingekriegt.“

Die „Elblinge“, dahinter verbergen sich die Eißendorfer Zahnärzte Dr. Klaus-Ulrich Emicke, sein Sohn Dr. Philipp Emicke und Tobias Schmidt, sind bereits dabei, ihre nagelneue Praxis auf 450 Quadratmetern Fläche zu bauen. Der Senior: „Wir freuen uns auf unseren neuen Standort und gehen davon aus, dass wir die Praxis im Frühjahr 2021 eröffnen können.“ Die bisherigen Räume in der Eißendorfer Straße standen nicht mehr zur Verfügung.

Wer es mit den Augen hat, der ist künftig bei Ahmed Elshinnawi an der richtigen Adresse. Er verlässt seinen bisherigen Standort im
Phoenix-Center und übernimmt fast 600 Quadratmeter im Brückenquartier. Frank Lorenz: „Wir hatten eine zufällige Begegnung im Binnenhafen, als er gemeinsam mit dem Immobilienexperten Heinrich Wilke (siehe auch Seite 29, d. Red.) auf der Suche nach einer freien Fläche war. Da sind wir dann gleich nach oben ins Brückenquartier und haben uns die Räume angesehen. Das ging alles ganz schnell.“ Mit „Elbling“ und dem Augenarzt erlebt die Gesundheitsinsel-Idee nun eine Renaissance.

Der Vollständigkeit halber: Mit dem katholischen Sozialverband In Via Hamburg e.V. sind weitere 375 Quadratmeter für 20 Jahre fest vermietet worden. Die Zentrale wird von Eidelstedt nach Harburg verlegt, weil im Süden ohnehin die meisten Aktivitäten stattfinden. Damit hat Lorenz seine Vollvermietungsverpflichtung gegenüber HIH erfüllt. Er sagt: „Durch die Fachärzte wird das Quartier noch attraktiver – die sind ja nicht nur für die Anwohner da, sondern auch für die vielen Menschen, die hier arbeiten. Und wer als Patient in den Binnenhafen folgt, der kann auch noch gleich nebenan einkaufen. Das passt.“ Am Ende ist sein Plan aufgegangen. 

www.lorenzhh.de

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