Jeder Betrieb hat Energie-Einsparpotenziale

Tipps zur Energieffizienz für kleine und mittlere Unternehmen gaben (von links) Neu Wulmstorfs Bürgermeister Tobias Handtke, Thomas Nordmann von der Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung, Referent Heinz Eggersglüß, Axel Fricke, Landkreis-Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath und Axel Horstmann. Bild © Landkreis Harburg / Bildunterschrift:

 „Wirtschaftsförderung vor Ort“ im Landkreis Harburg.

das Thema hat den Nerv getroffen: Das Interesse an der jüngsten Veranstaltung der Reihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“ im Landkreis Harburg war riesig. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich über Chancen „Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energien nutzen. So reagieren Sie auf gestiegene Energiekosten“ zu informieren. Denn steigende Energiepreise müssen nicht einfach hingenommen werden, es gibt durchaus Chancen, gegenzusteuern. „In jedem Betrieb gibt es Einsparpotenzial“, machte Referent Heinz Eggersglüß deutlich. „Es braucht nur einen Kümmerer.“

Steigende Energiepreise – das ist das Thema der Stunde. Privatverbraucher und Unternehmen stehen angesichts der rasant steigenden Energiekosten vor enormen Herausforderungen. Energie wird zu einem noch wichtigeren Wettbewerbsfaktor und eine kurz- bis mittelfristig organisierte Umstellung auf nachhaltigere, energie- und ressourcenschonende Konzepte ist dringlicher als je zuvor. Für den Landkreis Harburg und die Gemeinde Neu Wulmstorf war das Anlass genug, mit diesem aktuellen Thema die neue Staffel der Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“ im Landkreis Harburg zu starten. „Es führt kein Weg daran vorbei, auf energiesparende Technik zu setzen, um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben“, resümierte Thomas Nordmann von der Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung.

Intensiv ging Heinz Eggersglüß auf die „Nutzung erneuerbarer Energien und Realisierung betrieblicher Energieeffizienzpotenziale bei branchenübergreifenden Querschnittstechnologien“ ein. Der Referent ist als Mitbegründer des seit 1980 bestehenden unabhängigen Ingenieurbüros UTEC ausgewiesener Experte im Bereich Energieeffizienz in Unternehmen. Seit vielen Jahren befasst er sich mit der Realisierung betrieblicher Energieeffizienzpotenziale und hat bei einer Vielzahl von Projekten in den Bereichen Energiekonzepte und Beratung, Blockheizkraftwerke, Technische Gebäudeausrüstung, Biogas erfolgreich zur Umsetzung beigetragen. Um die Potenziale zu erkennen und zu heben, empfahl Eggersglüß den Unternehmerinnen und Unternehmern eine qualifizierte Energieberatung als Einstieg. Auf jeden Fall wirtschaftlich ist die Installation von Photovoltaik-Anlagen.

Anzeige

Gute Erfahrungen in Sachen Energieeffizienz hat Axel Horstmann, Geschäftsführer der Kroop & Co. Transport + Logistik GmbH, gemacht. Das schilderte er gemeinsam mit dem für den Neubau des Unternehmens zuständigen Architekten Axel Fricke in seinem Best-Practice-Bericht unter dem Motto „Gründach, Photovoltaik zur Eigenversorgung, regenerative Erdwärme und E-Ladestationen – ein Erfahrungsbericht“. So verfügt der Neubau des Unternehmens über eines der größten Gründächer mit Photovoltaik-(PV)-Anlage in Europa. Das Gründach bietet gleich mehrere Vorteile: Es dient zum einen als eine Art Wasserspeicher bei Starkregenereignissen. Gleichzeitig heizt sich das Dach dadurch weniger stark auf, so dass in den Sommermonaten weniger Wärme an die Innenräume abgegeben wird. Ein weiterer Effekt des Gründachs: eine Effizienzsteigerung der PV-Anlage um bis zu acht Prozent. Gut die Hälfte des jährlichen Energiebedarfs – immerhin rund 572 Megawattstunden – können so selbst produziert werden. Das spart nicht nur Geld, sondern auch rund 502.267 Kilo CO2 im Jahr, das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von 1.291 Autos.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nach den Vorträgen am liebsten gleich selbst loslegen wollten, bekamen zum Abschluss noch praktische Tipps über aktuelle Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote, sowohl für Maßnahmen selbst als auch für Beratungen. Bei Fragen auch zu Unterstützungsangeboten steht auch die Stabsstelle zur Verfügung.

„Wirtschaftsförderung vor Ort“ ist eine Veranstaltungsreihe des Landkreises Harburg in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Interessierte im Landkreis Harburg. Ziel ist es, den Austausch zwischen Verwaltung, Institutionen und Unternehmen zu fördern, für aktuelle Themen und wichtige Herausforderungen zu sensibilisieren und über die verschiedenen, häufig unbekannten Unterstützungsangebote und finanziellen Fördermöglichkeiten zu informieren. Dazu geben anerkannte Experten und Praktiker aus Betrieben vor Ort Anregungen und Tipps. Wichtig ist auch der jeweilige gegenseitige Erfahrungsaustausch. Im Herbst/Winter sind weitere Veranstaltungen zu den Themen Gesundheitsmanagement, EU-Förderung und soziale Innovation geplant.