Handelskammer muss Korrektiv zur Senatspolitik bleiben

So sieht es der Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden

Das Wahlbündnis „Zwangsbeiträge abschaffen – die Kammer sind WIR“ hat mit 55 von 58 Sitzen bei der Plenarwahl der Handelskammer Hamburg einen herausragenden und demokratischen Sieg errungen. „Dieses Ergebnis respektieren wir“, sagt Arnold G.Mergell, geschäftsführender Gesellschafter der HOBUM Oleochemicals GmbH in Harburg und Vorstandsmitglied des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden. Mergell teilt auch die Einschätzung, dass die Handelskammer reformbedürftig ist.

Mit Sorge müsse der Wirtschaftsverein allerdings zur Kenntnis nehmen, dass Opposition innerhalb des Plenums in den kommenden drei Jahren kaum mehr stattfinden wird. Vor dem Hintergrund der angekündigten radikalen Änderungen der Kammer könnten sich gerade mittlere und große Unternehmen, die heute die Mehrheit der Mitarbeiter, Auszubildenden und Kammerbeiträge stellen, von der Kammer abwenden und verstärkt in Branchenverbänden engagieren.

Mergell: „Wenn sich die Tätigkeiten der Handelskammer auf die Ausbildung und die Beglaubigung von Ursprungszeugnissen reduzieren, besteht die Gefahr der Entpolitisierung.“ Der Wirtschaftsverein spreche sich dafür aus, dass die Handelskammer Hamburg auch weiterhin als Interessenvertretung der gesamten Hamburger Wirtschaft fungiert und somit durchaus auch als Korrektiv zur Politik des Hamburger Senats auftritt. Das neue Plenum müsse dazu zeitnah und transparent formulieren, wie es diesen Auftrag mit seinem Versprechen zur Abschaffung der Pflichtbeiträge in Einklang bringen möchte.

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