„Inklusion fängt in den Köpfen an“

Stefanie Mencke führt die Geschäfte des Sozialträgers "Die Börne" in Stade.

Gemeinsam verschieden sein: Mit neuartigen Kooperationen
antwortet „Die Börne“-Geschäftsführerin Stefanie Mencke
auf steigende Bedürftigkeit und Fachkräftemangel.

Das Spannungsfeld ist groß zwischen der politisch wie gesellschaftlich geforderten Inklusion von Menschen, deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aufgrund ihrer Behinderung schwierig ist. Das Auseinanderklaffen von Theorie und Praxis sowie finanzielle und personelle Hürden erschweren die Umsetzung und erfordern innovative Lösungen. „Inklusion fängt in den Köpfen an. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass diese Menschen besondere Bedürfnisse haben“, sagt Stefanie Mencke, Geschäftsführerin von „Die Börne“, ein freier Träger mit einem umfangreichen Spek­trum von sozialen Diensten und Dienstleistungen in Stade. Aus diesem Grund setzt die Sozialbetriebswirtin auf Inklusionsprojekte, die Modellcharakter haben und über die Landkreisgrenze hinaus in vielen Kommunen umgesetzt werden.

In Freiburg/Elbe beispielsweise ist ein von der Börne betriebener Sprachheilkindergarten in einem Gebäude eines regulären Kindergartens entstanden. In Harsefeld wird zurzeit der Bau für ein ähnliches Modell im Verhältnis sechs zu sechs geschaffen. Hier werden sechs Gruppen im Sprachheilkindergarten betreut und sechs im Regelkindergarten. „Über solche Kooperationen kommen wir zur Inklusion“, ist Stefanie Mencke von diesem Modell überzeugt. Sie weiß, dass sowohl Kinder als auch Erzieher und Erzieherinnen von der räumlichen Nähe und der damit bewusst praktizierten „Durchmischung“ profitieren.

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Nicht nur durch jahrlange Erfahrung in der praktischen Umsetzung von therapeutischen Modellen empfiehlt sich die Börne als Kooperationspartner, sondern auch die anerkannte Expertise für Sprachbildung und Sprachförderung sorgt dafür, dass sie von vielen Einrichtungen wie zum Beispiel von Kindertagesstätten als Fachberatung hinzugezogen wird. Die Sprachheiltherapie von Kindern sowie die Therapie von Autisten gehören für Stefanie Mencke zu den von der Börne angebotenen Leistungen, die ihr besonders am Herzen liegen. Das erfolgreich etablierte Autismus-Therapiezentrum in Stade hat ebenfalls Modellcharakter und wird jetzt auch in dieser Form in Zeven umgesetzt und von der Börne betrieben. Nicht nur Träger und Geldgeber sind von den therapeutischen Modellen der Börne überzeugt, sondern auch von Stefanie Mencke ins Boot geholte Sponsoren wie zum Beispiel die Hilfsorganisation „Aktion Mensch“, die sich in Zeven mit 300 000 Euro beteiligt.

Flexibler Arbeitgeber

Ein wachsendes Unternehmen wie „Die Börne“ braucht Mitarbeiter. Eine Vielzahl an vielseitigen Berufsfeldern, in denen sich weiterentwickelt werden kann, trägt zur Attraktivität des Arbeitgebers bei. Dennoch hat auch die Börne unter dem Fachkräftemangel zu leiden. Aus diesem Grund werden zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten, um mögliche Mitarbeiter für einen Ein- oder Umstieg in die sozialen Berufe zu gewinnen. „Mir ist es am wichtigsten, dass die Menschen eine gute Haltung mitbringen. Alles andere können wir ihnen beibringen“, sagt Stefanie Mencke. bal

Info

„Die Börne“ wurde 1979 gegründet und nach der gleichnamigen Straße in Stade benannt, in der die Keimzelle steht. Die Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Dienste mbH verfolgt einen inklusiven Ansatz, nach dem Menschen mit Beeinträchtigungen in ihren Potenzialen gefördert werden, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Den Angehörigen soll der Alltag erleichtert werden. Rund 200 Mitarbeiter sind derzeit bei der Börne beschäftigt, sie betreuen mehr als 1000 Menschen. bal „Die Börne“-Mitarbeiterin Malgorzata Robak (fachliche Leiterin für die Autismus Therapie­zentren, links) und Jacqueline Klee (Mitarbeiterin im Autismus Therapie- und Beratungs­zentrum Zeven) nehmen Geschäftsführerin Stefanie Mencke in ihre Mitte. Foto: Julia Balzer „Die Börne“ wurde 1979 gegründet und nach der gleichnamigen Straße in Stade benannt, in der die Keimzelle steht. Die Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Dienste mbH verfolgt einen inklusiven Ansatz, nach dem Menschen mit Beeinträchtigungen in ihren Potenzialen gefördert werden, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Den Angehörigen soll der Alltag erleichtert werden. Rund 200 Mitarbeiter sind derzeit bei der Börne beschäftigt, sie betreuen mehr als 1000 Menschen. bal

Die Börne betreibt:

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Therapiezentren und Therapiepraxen, Autismus Therapiezentren, Kindergärten / Kindertagesstätten, Sprachheilkindergärten, Wohnprojekte / Vermietung ambulante Betreuung, Gehörlosenberatungsstelle, Eingliederungsmaßnahmen in Schulen, Ausbildungs- und
Arbeitsstätten, Fahrdienste, Familienentlastende Dienste, Schulbetreuung

Web: www.dieboerne.de