Neues Bewusstsein für die Kurzstrecke

Kuhn & WitteFür das E-Mobilitäts-Video wurde dieser E-Golf kürzlich mit Rasen-Optik beklebt. Der Golfball lag allerdings nur für das Foto rechts auf der Haube. Kuhn+Witte-Geschäftsführerin Kerstin Witte ist sicher, dass der Markt für E-Mobilität wachsen wird. Fotos: Wolfgang Becker

Unter Strom: Kuhn+Witte startet mit dem E-Golf ins Rennen um Prämien-Kunden.

Manchmal ist der Besitz eines alten Autos von Vorteil – zum Beispiel wenn Gartenmüll entsorgt werden muss. Oder wenn der Staat eine Abwrackprämie zahlt. Wer 2009 ein altes Auto hatte, konnte es beim Kauf eines Neuwagens gegen 2500 Euro eintauschen und verschrotten lassen. Ob der Prämien-trick auch hilft, die E-Mobilität in Deutschland voranzubringen, muss sich jedoch noch zeigen. 4000 Euro soll es beim Kauf eines Elektrofahrzeugs geben – ein deutliches Signal für den Handel. Gut also, wer darauf vorbereitet ist und liefern kann. Kerstin Witte, Geschäftsführerin bei Kuhn+Witte in Jesteburg (Audi, VW), ist vorbereitet: „Für uns ist das ein großes Thema. Mehr noch: Wir liefern das ganze Paket und stellen den Umweltschutz in den Fokus.“

Schon jetzt gilt bei Kuhn+Witte: Wer ein E-Mobil oder ein Erdgas-betriebenes Auto kauft, bekommt einen Baum dazu. Nicht einen, der auf den eigenen Rasen gesetzt werden müsste, sondern einen Baum, der im Rahmen der Aktion „I plant a tree“ artgerecht in einem deutschen Wald gepflanzt wird. Kerstin Witte: „Wir haben uns gefragt, was wir als Unternehmen zum Thema Umweltschutz beitragen können.“

Ein Zertifikat von ÖKOPROFIT

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Im vorigen Jahr wurde aufgrund dieser Frage sogar ein Mitarbeiterwettbewerb veranstaltet. Mit dem Ergebnis, dass bei Kuhn+Witte jetzt konsequente Mülltrennung herrscht, dass der Betrieb sukzessive auf energiesparende LED-Beleuchtung umgerüstet wird und dass zwei aufwändige Projekte in der Prüfung sind: der Bau eines Blockheizkraftwerks und die Dachbegrünung. Im Januar erhielt das Autohaus das ÖKOPROFIT-Zertifikat. ÖKOPROFIT steht für Ökologisches Projekt Für Integrierte Umwelt-Technik und ist ein ursprünglich in Österreich (Graz) entwickeltes Kooperationsprojekt zwischen Kommunen, in diesem Fall Hamburg und dem Landkreis Harburg, und der örtlichen Wirtschaft.

Unternehmenszweck von Kuhn+Witte ist allerdings nach wie vor der Handel mit Autos der Marken VW und Audi. Dank Volkswagen ist das Thema E-Mobilität spannend, denn der E-Golf ist lieferbar. Gut also, dass es eine Prämie geben soll, doch Kerstin Witte sagt: „Noch wartet der Handel auf das Regelwerk. Und die Kunden warten auch. Wir haben durchaus Interessenten, die einen E-Golf kaufen würden.“

VW ist sogar recht passabel aufgestellt. Der E-Golf, der mit einer Batterieladung bis zu 190 Kilometer schafft, steht bereit. Darüber hinaus gibt es mit dem Golf GTE und dem Passat GTE zwei Hybridmodelle, deren Kauf immerhin noch mit 3000 Euro Prämie schmackhaft gemacht werden soll. Der Kleinste im Bunde, der VW Up, wird zurzeit einem Relaunch unterzogen. Die E-Version ist noch nicht bestellbar, wird aber erwartet.

Freut sich über jede Anfrage: VW-Verkaufsleiter Kalle Hintmann im E-Golf.

Freut sich über jede Anfrage: VW-Verkaufsleiter Kalle Hintmann im E-Golf.

Wer bei Kuhn+Witte ein E-Auto bestellt, kann sich auch mit der entsprechenden Hardware ausrüsten lassen – zum Beispiel einer Wall-Box. Diese Geräte sorgen für eine effiziente Ladung in der eigenen Garage und sind jeder herkömmlichen 230-Volt-Steckdose überlegen. Kerstin Witte setzt auf das Gesamtpaket: Umweltfreundliche Autos, umweltfreundlicher Service (speziell ausgebildete Hochvolttechniker betreuen die E-Mobile) und eine Unternehmenskultur, die auch ökologischen Maßstäben entspricht.

 

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Das typische Auto für „Wenig-Fahrer“

Bis 2020 sollten in Deutschland eine Million Elektroautos fahren – von diesem Ziel ist die Bundesregierung weit entfernt. Dass zurzeit auch noch die Spritpreise im Keller sind, macht es für den Handel nicht einfacher, die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten (der E-Golf kostet ab 34 900 Euro) mit den niedrigen Betriebskosten zu rechtfertigen. Kerstin Witte sagt dennoch: „Das ist ein interessanter, aber langsam wachsender Markt.“ Eigentlich das typische Auto für den „Wenig-Fahrer“.

Geschäftsführerin Kerstin Witte mit dem "Golf-Golf" - der Ball liegt natürlich nur für das Foto auf der Haube . . .

Geschäftsführerin Kerstin Witte mit dem „Golf-Golf“ – der Ball liegt natürlich nur für das Foto auf der Haube . . .

Kerstin Witte: „Wir wollen ein neues Bewusstsein für die Kurzstrecke schaffen. Wer nur mal zum Einkaufen fahren oder die Kinder zum Sport kutschieren muss, der wird sich wundern, wie viel er mit einem E-Mobil schafft.“ Kuhn+Witte hat zu diesem Thema eigens ein einminütiges Video produziert – einzusehen auf der Homepage oder bei YouTube.

Probefahrten bei Kuhn+Witte sind selbstverständlich möglich. Mittlerweile gibt es sogar gebrauchte E-Modelle. Zuguterletzt: Potenzielle E-Mobil-Käufer, die noch zögern, weil in den Ferien eine Urlaubsfahrt, also Langstrecke, ansteht, bekommen einmal pro Jahr kostenlos für zwei Wochen ein vergleichbares Auto mit Benzinmotor gestellt . . . wb