Henning Elektrotechnik bietet neue Technik an – Der Strom vom Dach kommt in den Schrank

Fotos: Wolfgang BeckerBei Henning Elektrotechnik in Harburg: Ein Dutzend Mitarbeiter wurden zum Thema Stromspeicher geschult. Fotos: Wolfgang Becker

Henning Elektrotechnik bietet neue Technik an:  „Speichern Sie kostenlose Sonnenenergie für den Eigenbedarf“.

Elektromeister Peter Henning zieht an einem Stromspeicher eines von mehreren Strom-Speichermodulen heraus

Elektromeister Peter Henning zieht an einem Stromspeicher eines von mehreren Strom-Speichermodulen heraus

Einspeisevergütung mit schwindender Rendite, künftige staatliche Förderung ja oder nein, die technische Entwicklung bei Photovoltaik- und Stromspeicheranlagen – es gibt viele Anlässe, sich über eine effektive Nutzung selbsterzeugter Energie Gedanken zu machen. Peter Henning, Elektromeister aus Harburg und Inhaber von Henning Elektrotechnik, macht sich diese Gedanken auch, denn er ist als Handwerker und innovativer Unternehmer gefordert, seinen Kunden Antworten zu geben. Eine Antwort lautet: Schluss mit der Einspeisung – der Strom vom Dach kommt in den Schrank. Anders ausgedrückt: Henning Elektrotechnik setzt auf interne Stromspeicher, die schon in wenigen Jahren in einer Vielzahl von Privathaushalten und Gewerbebetrieben stehen dürften – dann zum Beispiel, wenn die Verträge zur Netzeinspeisung privater und gewerblicher Photovoltaikanlagen enden, die Solarpanels auf den Dächern aber weiterhin Strom erzeugen. Hier lassen sich die Energiekosten durch die neue Technologie deutlich senken. Seine Mannschaft hat Peter Henning bereits zertifizieren lassen. B&P war bei einem Teil der Schulung dabei.

Das Thema Stromspeicherung für den Eigenbedarf ist brandaktuell. Zum Einen aus den eingangs geschilderten Gründen, zum Anderen aber auch, weil es mittlerweile kompakte und leistungsfähige Stromspeicher gibt, die nicht mehr so groß sind, dass sie einen ganzen Kellerraum füllen.

Kosten senken

Der Stromspeicher der Gegenwart ist etwas größer als ein normaler Kühlschrank für den Privathaushalt. Hinter der Tür sind Einschubfächer – je nach Speicherbedarf können hier auch Module mit leistungsfähiger Lithium-Ionen-Technologie eingesetzt werden. Unter anderem bietet Varta – der Klassiker unter den Batterieherstellern – solche Schränke an.

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Vorteil: Der Strom bleibt im eigenen Haus und wird beispielsweise genutzt, um abends und nachts den Haushalt mit Energie zu versorgen. Im Gewerbebetrieb wäre es denkbar, unter anderem den nächtlichen Strombezug vom Energieversorger zu minimieren, denn es gibt gerade in Betrieben viele Stromverbraucher, die auch nachts versorgt werden müssen. Eine weitere Vision ist es, über den kostenfrei gespeicherten Strom das E-Mobil aufzuladen.

Indirekte Verzinsung

Für Schulungsleiter Frank Schmalowsky liegen die Argumente für diese Technologie auf der Hand: „Es gibt jetzt Förderprogramme für den Einbau von Stromspeichern. Wer in den Stromspeicher investiert, wird also auf jeden Fall bei den Energiekosten deutlich sparen.“ Auch so verzinst sich dann am Ende das eingesetzte Kapital.

Laut Frank Schmalowsky gibt es auf deutschen Dächern derzeit rund eine Million Photovoltaikanlagen, die auch nach dem Auslaufen der Einspeisevergütung weiterhin Strom produzieren, der am besten selbst genutzt werden sollte. Hier setzt Henning Elektrotechnik an und bietet eine Lösung.

Contracting möglich

Peter Henning: „Das ist für mich ein entscheidender Beitrag zur Energiewende. Und deshalb setzen wir als Unternehmen darauf, dass sich hier ein wachsender Markt entwickeln muss. Henning Elektrotechnik ist zertifiziert und darf diese Anlagen einbauen. „Wir haben zwölf Mitarbeiter speziell geschult, denn diese Technologie wird immer komplexer.“ Für Interessenten, die nicht selbst investieren wollen, bietet Henning übrigens auch ein Contracting-Modell an. wb

Hintergrund
Durch die Energiewende und den durch die entsprechende Förderung ausgelösten Hype beim Bau von Photovoltaikanlagen in Deutschland gibt es an manchen Tagen einen Stromüberschuss. Um das Netz stabil zu halten, muss an diesen Tagen dringend Strom verbraucht, im besten Fall sogar verkauft, werden. Ist eine Stromabgabe ins europäische Netz mangels Nachfrage nicht möglich, müssen starke Stromverbraucher eingeschaltet werden – kurz: Der überschüssige Strom wird quasi „abgefackelt“, man könnte auch sagen: ersatzlos vernichtet. Viele einzelne Stromspeicher in Privathaushalten könnten vor diesem Hintergrund zusätzliche sinnvolle Puffer sein, um das Netz stabil zu halten. Der Grundbedarf würde weiterhin vom Stromerzeuger bereitgestellt. Fachleute gehen davon aus, dass sich der private Stromspeicher etwa ab 2020 zum Standardelektroprodukt entwickeln wird. Peter Henning: „Warum solange warten? Wir bieten die neue Technologie bereits heute an.“ wb

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