Für die Gartenplanung: Heino Harms stellt den B&P-Blühkalender zusammen

BlühkalenderDiese Übersicht zeigt, wann welche gängigen Gehölze blühen. Genannt werden die Klassiker, die sich allerdings durch besonders schöne Blüten auszeichnen und Farbe in den Garten bringen. Gut kombiniert, ist also die ganze Gartensaison über Blüte angesagt.

Der Gartenbauingenieur aus Francop hat zahlreiche Tipps parat –  Warum nicht mal ein Lavabeet anlegen?

Pflanzzeit? Ist eigentlich immer – wenn nicht gerade Frost herrscht. Sogenannte Containerware macht es möglich. Pflanzen aller Art werden in dieser Form angeboten und können im Grunde beliebig gesetzt werden. Was kaum einer weiß: „Die Pflanzzeit zu beachten, hat schon Sinn, allerdings kann dann nur Ballenware gesetzt werden“, sagt Heino Harms, Gartenbauingenieur und Inhaber der Heino Harms Garten- und Landschaftsbau GmbH in Francop. „Ballenware ist viel stärker durchwurzelt, deshalb robuster und zudem günstiger.“

Heino Harms

Inhaber Heino Harms beschäftigt 19 Mitarbeiter und ist im Großraum Hamburg tätig.

Harms und seine Mitarbeiter sind im Garten sozusagen zu Hause und darauf spezialisiert, Pflanzen so zu setzen, dass der Kunde Freude hat. Das beginnt bei kleinen Gehölzen und endet bei vergleichsweise großen Bäumen. Harms: „Im Notfall kommen wir auch mit dem Telekran.“ Die ganz großen Bäume überlässt er jedoch den großen Baumschulen, die mit Spatenmaschinen bis zu acht Meter hohe Exemplare ausstechen und liefern.

Harms, dessen Betrieb direkt an der Hohenwischer Straße liegt, berichtet von einer Begebenheit, bei der mit solchen Maschinen ausgewachsene alte Apfelbäume im Alten Land ausgestochen wurden – um sie weiter zu verkaufen. „Die sollten eigentlich gefällt werden, doch dann kam jemand auf die Idee, die Bäume im Handel anzubieten. Und plötzlich fuhren hier Lastwagen mit großen Apfelbäumen am Deich entlang.“ Wer heutige Apfelplantagen kennt, der weiß: Die Bäumchen sind klein und allenfalls mannshoch. Da werden alte, knorrige Apfelbäume direkt zur Mangelware – und die lässt sich bekanntlich gut verkaufen.

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Wenn Harms für seine Kunden einkauft, die beispielsweise ihren Privatgarten neu gestalten wollen, bleibt es in der Regel „kleinteilig“, wie er sagt. Zu seinem Metier zählen jedoch auch Baumersatzpflanzungen (als Ausgleich bei Fällungen) und die Anlage von bepflanzten Lärmschutzwällen. Wie überall üblich, bilden sich auch in den privaten Außenanlagen Trends heraus. So sind Nadelgehölze für Heckenpflanzungen stark im Kommen. Die sogenannten Lebensbäume und Zypressen sind dagegen im wahrsten Wortsinn stark auf dem „absteigenden Ast“. Ihnen hängt mittlerweile das Image der Friedhofsgewächse an.

Tipp 1: Eiben eignen sich hervorragend für Heckenpflanzungen. Sie wachsen langsam, brauchen deshalb deutlich seltener einen Schnitt und sind immergrün. Die übliche Buchenhecke muss dagegen aufgrund des starken Wuchses zweimal im Jahr geschnitten werden und wirft im Winter reichlich Laub ab. Eiben sind zwar giftig und vergleichsweise teuer, bieten aber einen hohen Komfort und haben nur wenig Pflegeaufwand.

Heino Harms sagt: „Der Trend zum pflegeleichten Garten ist unverkennbar. Bei der Anlage ist jedoch darauf zu achten, dass die Pflanzen unterschiedliche Blühzeiten haben. Also nicht nur Rhododendron pflanzen.“ Einen kleinen Überblick, was wann blüht, hat der Gartenexperte für Business & People zusammengestellt. Allerdings ist auch hier guter Rat hilfreich: „Nicht jedes Gehölz wächst auf Sand- oder Lehmboden. Deshalb sollte vorher mal ein Fachmann die künftige Gartenfläche begutachten.“

Tipp 2: Wer Pflanzen mit Formschnitt mag, denkt sofort an die beliebten Buchsbäume. Diese Arten sind jedoch anfällig gegen eine verbreitete Pilzkrankheit. Laut Harms hat der Handel bereits reagiert. Buxus macht zurzeit eher wenig Freude. Die Alternative: Ilex crenata – eine Sorte der Japanischen Stechpalme, die ihrem Namen nicht gerecht wird, da die Blätter nicht pieken. Auch diese Pflanze ist immergrün und lässt sich in Form schneiden. Dasselbe gilt für die bereits erwähnte Eibe.

Zur Gartenanlage gehört auch das Thema Rasen. Harms: „Beste Zeit für die Aussaat ist der Mai, da ist es bereits warm genug. Eine Alternative ist Rollrasen, der im Grunde immer – außer bei Frost – verlegt werden kann und nach acht bis zehn Tagen bespielbar ist.“

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Tipp 3: Bei stark beschatteten Grundstücken sind Rasenflächen problematisch. Zwar wird im Handel die sogenannte Schattensaat angeboten, die dichter und nicht so hoch wächst, doch nach zwei, drei Jahren nimmt auch hier das Moos überhand. Harms: „Moos entsteht durch die Taubildung. Bleibt der Rasen durch den Schatten lange feucht, setzt sich das Moos irgendwann durch. Besser ist es, schattenliebende Stauden zu pflanzen. Zum Beispiel die Bickbeere, die im Wald grundsätzlich im Schatten gedeiht.“

Wer etwas gegen Wildkrautbildung tun will, hat übrigens ganz andere Möglichkeiten. Immer häufiger werden Beete mit Lavagestein, Gesteinssplitt, sogar Glasbruch und Schmelzrückständen aus der Industrie angelegt – ein Fall für den professionellen Gartenbauer. Das sieht nicht nur stylisch aus, sondern ist auch praktisch. Beete mit Rindenmulch und Holzhäckseln sind auch geeignet, werden mit den Jahren jedoch durchlässig für allerlei „angeflogene“ Kräuter. wb