Hartmann macht e-mobil

Foto: Wolfgang BeckerHier stehen die 17 Ladesäulen für Halle: Hartmann-Chef Willi Neumann (vorn) und sein Projektleiter E-Mobilität, Johannes Christiansen, freuen sich über diesen Auftrag. Foto: Wolfgang Becker

Handelskammer und Handwerkskammer werben für Elektroautos – Wilhelmsburger Unternehmen liefert als Partner die Lade-Infrastruktur

Unter dem Motto „Hamburg macht e-mobil“ werben die Handwerkskammer Hamburg und die Handelskammer derzeit unter ihren Mitglieder für die Anschaffung von Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Die beiden Kammern haben dazu als Einkaufsgemeinschaft Sonderkonditionen bei verschiedenen Herstellern ausgehandelt und mit Hartmann Elektrotechnik aus Wilhelmsburg auch gleich ein Unternehmen gefunden, das die entsprechende Ladetechnik liefert. Seit mehr als einem Jahr ist Hartmann dabei, ein intelligentes Ladesystem zu entwickeln. Mittlerweile ist das Produkt, an dem auch die Unternehmen Rittal (Gehäuse) und Phoenix-Contact (Elektrokomponenten) beteiligt sind, serienreif – wie ein Auftrag der Stadtwerke Halle zeigt.

Die Technologiegemeinschaft, die sich das Ziel gesetzt hat, im aufstrebenden Markt für E-Mobilität ein starkes Wort mitzureden, kann mit Halle den ersten Referenzstandort nachweisen – wenn die 17 Ladesäulen montiert sind. Das wird in Kürze passieren, wie Johannes Christiansen, Projektleiter E-Mobilität bei Hartmann, sagt. Der Wilhelmsburger Industriedienstleister hat sowohl die Montage der Stationen, den Service und alle nachgelagerten Dienstleistungen als auch den Vertrieb übernommen. Wie bereits in Business & People berichtet, lässt sich das System modulhaft erweitern und so programmieren, dass eine intelligente Steuerung der Ladevorgänge möglich ist. Das Abrechnungssystem steuert ein externer Dienstleister bei. Hartmann-Chef Willi Neumann: „Halle bekommt von uns das Rund-um-sorglos-Paket.“

Keine Frage – auch als Unternehmen setzt Hartmann auf E-Mobilität und hat vor wenigen Wochen den ersten E-Golf in die Fahrzeugflotte aufgenommen. Der VW steht Mitarbeitern als Pool-Fahrzeug zur Verfügung, und findet großen Anklang. Neumann: „Wir freuen uns schon auf weitere e-Fahrzeuge mit noch mehr Reich- weite und Zuladung für weitere Einsatzgebiete. Hierbei ist dann auch der stetige Ausbau der Ladestationen und die damit zunehmende Dichte hilfreich. Gerade Hamburg hat mit dem Masterplan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur wieder eine vorbildliche Position eingenommen. Mit dem Mobil Charger für den Anschluss an die CE-Steckdose erhöht Hartmann Elektrotechnik die Flexibilität der e-Mobile, denn damit wird jede Kraftsteckdose zum Ladepunkt.

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Neumann: „Im April werden wir auch wieder auf dem Niedersachsen-Stand der Hannover-Messe vertreten sein – mit einer neuen Entwicklung.“ Sein Projektleiter erläutert: „Wir arbeiten mit Hochdruck an dem skalierbaren DC Ladesystem, wobei der Ladevorgang mit Gleichstrom erfolgt. Vorteil: Die Ladezeit beträgt, wie bei einer 22KW AC-Ladung, unter einer Stunde. Die einphasige AC-Wechselstromladung mit dem Notladekabel dauert etwa sechs Stunden, die Ladung über eine CE-Steckdose etwa 4,5 Stunden.“ Den Prototyp des Multi Chargers will Hartmann in Hannover zeigen. Die noch junge Produktfamilie der Ladestationen und Wall-Boxen bekommt damit gleich Hightech-Zuwachs.

Mittlerweile liegen dem Unternehmen auch Anfragen aus der Hamburger Wirtschaft vor. Die Hartmann-Technologie ist interessant für jeden e-Fahrzeugnutzer wie Unternehmen, Leasinggesellschaften, Autohersteller und beispielsweise die Wolfsburg AG, die das „Schaufenster E-Mobilität“ in Niedersachsen betreibt. wb

Web: www.hartmannelektrotechnik.com