Bebauungsplan Harburg 59: So gut wie ausverkauft!

Foto: Wolfgang BeckerDas Baugebiet Harburger Brücken läuft derzeit voll. Nur noch eine Fläche ist frei, wobei es auch in dem Fall schon Interessenten gibt. Das Foto zeigt die Theodor-Yorck-Straße – die zentrale Erschließungsachse zwischen Veritaskai und Karnapp – von Süden aus betrachtet. Links ist ein Hotel entstanden, rechts hat das Elektrounternehmen Busch seine neue Firmenzentrale eröffnet. Im weiteren Verlauf entstehen zurzeit Wohnungen und Gewerbegebäude. Foto: Wolfgang Becker

So machte aurelis aus dem Bebauungsplan Harburg 59 das Top-Quartier „Harburger Brücken“

Die Neugestaltung von Konversionsflächen der Bahn oder der Bundeswehr ist ein langwieriges Geschäft. Investoren, die solche zumeist brach liegenden Flächen kaufen, um sie anschließend zu entwickeln und an den Markt zu bringen, müssen nicht nur finanziell leistungsfähig, sondern auch nervenstark sein. Ein Grund: Nicht immer kann die Politik, die gewöhnlich ein Wörtchen mitreden möchte, mit der Geschwindigkeit in der Wirtschaft mithalten. Ein weiterer Grund: Nicht alle Flächen üben auf potenzielle Käufer von Teilflächen dieselbe Phantasie aus wie auf den Investor. Ein klassisches Beispiel ist der ehemalige Güterbahnhof im Harburger Binnenhafen. Gelegen zwischen dem Schellerdamm und dem Östlichen Bahnhofskanal beschäftigte diese Fläche das Bezirksamt Harburg schon in den 90er-Jahren. Dann übernahm die damals noch bahneigene Vermarktungsgesellschaft aurelis – und zunächst tat sich nichts. Es gab einige Hürden aus dem Weg zu räumen: Mit allen Nachbarn und dem Bezirk musste man sich auf viele Details zu rechtlichen, ökologischen, bauplanerischen und städtebaulichen Themen einigen. Danach, 2012, platzte der Knoten mit dem Verkauf des ersten größeren Grundstücks für einen Hotelbau. Dann ging es Schlag auf Schlag: Heute ist das 89 000 Quadratmeter große Gelände so gut wie ausverkauft.

Das Areal „Harburger Brücken“ hat nicht nur einen verbindenden Namen, es steht auch für einen wichtigen und großen Schritt in der Entwicklung des ehemaligen Industrie- und Hafengebietes, das sich heute als Vorzeigequartier der Harburger Stadtentwicklung präsentiert (siehe auch Interview auf Seite 2). Die zeitweise schwierige Phase der politischen und verwaltungsseitigen Vorbereitung so-wie die beispiellose Einigung über die Einschränkungen eines nahegelegenen Chemiebetriebes einmal außer Acht gelassen, kam das Gelände unter Regie von aurelis schließlich 2008 mit dem Verkauf des ersten Grundstücks für den Bau einer Quartiersgarage langsam in Fahrt, um 2013/2014 durch den Verkauf mehrerer Baufelder an Investoren aus dem Hotel- und Wohnungsbau sowie dem Gewerbe den Höhepunkt der Entwicklung zu erreichen. Der Bebauungsplan, flankiert von einem Städtebaulichen Vertrag, war zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als zehn Jahre lang verabschiedet. Heute spricht über die Startphase niemand mehr, denn jetzt ist „das Ende der Fahnenstange“ erreicht: Bei Redaktionsschluss gab es nur noch ein einziges freies Grundstück mit etwa 5500 Quadratmetern Fläche – und Gespräche mit Kaufinteressenten. Für aurelis ist das ein schöner Erfolg, denn die ursprüng-liche Gesellschaft zur Vermarktung von ungenutzten Bahnflächen hat sich im Laufe der letzten Jahre nicht nur in Harburg zu einem schlagkräftigen Projektentwickler gemausert. Torsten Wollenberg, Leiter der Niederlassung Hamburg, sucht heute mit seiner Mannschaft gezielt nach besonderen Flächen: groß, gern auch mit schwierigen Bedingungen. Je komplizierter, desto besser, lautet die Devise. Denn das sei die Spezialität von aurelis.

Ein Schwenk in der stadtplanerischen Bewertung des Binnenhafens beflügelte die Vermarktung der „Harburger Brücken“ zusätzlich, die eine Lücke zwischen der Innenstadt Harburgs und dem Lotsekanal schließen. Hier rückt Harburg spürbar ans Wasser. Und: Es darf gewohnt werden! Das war lange Zeit ein Tabu, doch mittlerweile ist aus dem Binnenhafen nicht nur ein begehrter Gewerbestandort, sondern auch ein attraktiver Wohnstandort geworden, der mehr und mehr Konturen bekommt. aurelis hat die Entwicklung forciert und umgesetzt. Mehrere Gebäude rund um die neue Theodor-Yorck-Straße werden demnächst fertiggestellt. Manche sind längst bewohnt. wb

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Web: www.aurelis-real-estate.com