Kein Online-Shop? Das Thema will gut geplant sein!

Erfahrene Ansprechpartner in Buchholz: Andreas und Christina Franke, Inhaber der Buchholzer Tangram Werbeagentur, verbinden klassische Werbung, gute Gestaltung und Programmierung mit Datenbank-Management.

B&P-GESPRÄCH: Christina und Andreas Franke von der Buchholzer Tangram Werbeagentur bieten wertvolle Tipps und Beratung

Manche Unternehmer waren vorbereitet, andere standen Mitte März mitten im Shutdown unvermittelt vor der Frage: Ich brauche einen Online-Shop, aber wie geht das eigentlich? Und vor allem: Wie schnell lässt sich das umsetzen? Die Antwort ist zweigeteilt. Theoretisch ließe sich ein Shop-Konzept binnen einer Woche oder sogar noch schneller umsetzen. Praktisch hat der „Turbo-Online-Shop“ jedoch seine Tücken und ist zudem stark von den Zielsetzungen abhängig, wie Andreas und Christina Franke, Inhaber der Buchholzer Tangram Werbeagentur, im B&P-Gespräch erläutern. Tangram (1995 in Hamburg gegründet) verbindet Datenmanagement und Programmierung mit den Elementen der klassischen Gestaltung – eine Kombi, die in der Branche nicht so häufig zu finden ist.

Andreas Franke: „Die erste Frage, die wir beim Aufbau eines Online-Shops stellen, bezieht sich neben den Zielen immer auf die Datenlage: Was ist vorhanden, was kann eingebunden werden? Gibt es beispielsweise eine Warenwirtschaft, wie liegen die Produktdaten vor und gerade im Einzelhandel sollte die Bestandsverwaltung geklärt sein. Es kommt selten vor, dass potenzielle Online-Shop-Betreiber gar nichts Verwertbares haben, aber generell gilt: Je besser die Datenlage, desto schneller und erfolgreicher lassen sich solche Projekte umsetzen.“ Und seine Frau ergänzt: „Unser Ansatz ist es, die Vorstellungen und Ziele der Kunden genau zu prüfen, denn Fehler, die am Anfang gemacht werden, lassen sich hinterher oft nur mit großem Aufwand ausbügeln.“

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Das beginnt schon bei scheinbar banalen Details. Soll der Shop verkaufen, muss dieser beworben und gefunden werden. Hier helfen Marketingtools und aussagekräftige Analysen. Die Weichen dazu sollten bereits in der Grundstruktur gestellt werden. Deshalb raten Andreas und Christina Franke dazu, sich bei einem Online-Shop Zeit für die Planung und ein schlüssiges Konzept zu nehmen.

TIPP 1 Definieren Sie zu Projektbeginn Ihre Ziele und Zielgruppen. Soll der Shop ergänzend zum bisherigen Geschäft laufen oder ist der Onlinevertrieb für den zukünftigen Hauptumsatz verantwortlich? Je nach Zielsetzung können sich die Umsetzung, Gestaltung und die notwendigen Voraussetzungen deutlich unterscheiden.

TIPP 2 Prüfen Sie, ob Sie aktuell und in Zukunft zu den Zielen und für die anvisierten Zielgruppen passendes Datenmaterial und Bilder haben oder beschaffen können. Häufig scheitern Shops an der Produktpräsentation.

Andreas Franke: „Noch viel wichtiger ist jedoch eine andere Frage: Warum soll der Kunde bei mir kaufen? Die Antwort muss ich möglichst schnell liefern, sonst ist der potenzielle Kunde wieder weg. Die Produkte findet er ja in der Regel auch in anderen Shops – also muss ich einen Mehrwert bieten. Kurze Lieferzeit und niedrige Versandkosten reichen hier meist nicht aus. Je klarer ich die Vorteile kommuniziere, desto besser.“

Hinzu kommen Themen wie die graphische Präsentation, die Auffindbarkeit und die Orientierung auf den Seiten sowie flankierende Maßnahmen wie Newsletter-Angebote und Gutschein-Aktionen zur Kundenbindung. Andreas Franke: „Optimal ist es, dem Shop-Besucher ein individuelles Einkaufserlebnis zu bieten. Das beginnt bei der Gestaltung der Seiten und endet bei der Verpackung der Ware. ‚Mit Liebe verschickt‘ ist ein nicht zu unterschätzender Punkt. Und: Ich sollte mir darüber Gedanken machen, wer den Karton in die Hand bekommt. Was sieht er – eine schnöde Pappkiste? Oder wird selbst das Auspacken zu einem Erlebnis. Da spielen viele psychologische Momente eine Rolle.“ Wer jemals ein neues iPhone ausgepackt hat, weiß, wie ein eindrucksvolles Verpackungserlebnis aussehen kann.

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TIPP 3 Was macht mich als Unternehmer aus? Wie ticke ich? Zwei Fragen, die helfen, nach einem Alleinstellungsmerkmal zu suchen, das sich auch online umsetzen lässt. Am Ende geht es darum, meine unverwechselbare Corporate Identity im Netz zu präsentieren. Da der persönliche Kontakt beim Internet-Einkauf weitestgehend entfällt, kann auch nicht mit Persönlichkeit gepunktet werden – dazu müssen neue Wege gefunden werden.

TIPP 4 Nach dem Verkauf folgt die Arbeit. Klären Sie im Vorfeld, wie Sie die eingehenden Bestellungen schnell und solide handhaben können. Viele Shop-Betreiber unterschätzen die Aufwände für das Versand- und Retourenhandling. Hier helfen eine gute Vorausplanung und die entsprechende Software.

Die aufgeführten Beispiele zeigen, dass sich das Thema Online-Shop viel komplexer darstellt als auf den ersten Blick erwartet. Andreas Franke: „Mein Rat wäre immer: Wenn schon, dann richtig – sonst bleibt der Erfolg aus. Ein schlecht gestalteter Shop kann sich auch negativ auf die Umsätze im stationären Handel auswirken. Eine gute Präsentation führt zu dem gegenteiligen Effekt“, so Andreas Franke. In manchen Fällen habe der Online-Shop auch die Funktion eines digitalen Schaufensters und diene erst in zweiter Linie dem Verkauf. Ein gutes Beispiel wäre da ein Kaminofen-Anbieter oder auch eine Küchenausstellung. Franke: „Wer hier Kaufabsichten hat, wird sich in der Regel nicht auf eine Darstellung im Internet verlassen, sondern sich die Produkte live ansehen. Im Internet kann ich aber den ersten Kontakt herstellen, vielleicht ein Konfigurations-Tool anbieten und auf diesem Weg Bindung und Vertrauen schaffen.“

Print und Online Auch für Tangram gilt: Der gute alte Flyer und das werbewirksame Plakat sind noch immer Klassiker, die nachgefragt werden. Das betrifft auch die Gestaltung von Katalogen, wobei Tangram hier seit Jahren auf DatabasePublishing setzt. In Verbindung mit PIM-Systemen (ProduktInformations-Management) können per Knopfdruck umfangreiche Daten und Preise automatisiert in neuen Katalog-Auflagen aktualisiert werden. Auch eine Anbindung an Webseiten und Shopsysteme ist problemlos möglich und sorgt für konsistente Daten. Franke: „Wir verbinden gute Gestaltung mit Programmierung und Datenbank-Management. Das macht uns besonders.“

• Digitale Messestände Die Agentur Tangram hat sich über viele Jahre einen Namen bei der Konzeption und Gestaltung von Messeauftritten gemacht – ein Geschäft, das in diesem Jahr weitgehend brach liegt. Allerdings arbeitete Andreas Franke mit seinen acht Mitarbeitern bereits vor der Pandemie an virtuellen Messeständen im 3D-Format und bietet hier 3D-Modelling, animierte Produktpräsentationen und virtuelle Showroom- oder Messepräsentationen. wb

Web: https://tangram-werbeagentur.de/