Hamburgs Hafen auch für die Immobilienbranche interessant

Die Umschlagzahlen für das erste Halbjahr 2018

Der Hamburger Hafen sorgt derzeit wieder aus mehrfacher Sicht für Schlagzeilen. Der rückläufige Containerumschlag wird von der CDU-Bürgerschaftsfraktion politisiert und dem Senat in die Schuhe geschoben, die Elbvertiefung – politisch korrekt: Fahrrinnenanpassung – scheint jetzt endlich auf dem Weg, und der Kleine Grasbrook soll zum Wohngebiet umgewidmet werden. Damit rückt der Hafen auch in den Fokus der Immobilien- und der Baubranche. Vor diesem Hintergrund lohnt ein Blick auf die aktuellen Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2018, die jetzt vorgestellt wurden.

Demnach erreichte der Hamburger Hafen im ersten Halbjahr 2018 einen Gesamtumschlag von 66,5 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem aus Senatssicht „moderaten Rückgang“ von minus 4,9 Prozent, wobei sich der Abwärtstrend im zweiten Quartal abschwächte. Zum Gesamtergebnis trugen in Hamburg der Stückgutumschlag mit 45,5 Millionen Tonnen (minus 2,2 Prozent) und der Massengutumschlag mit 21,1 Millionen Tonnen (minus 10,4 Prozent) bei. Massengut macht etwa ein Drittel des Gesamtumschlags aus. Der Gesamtrückgang begründet sich zu 71 Prozent auf diesem Segment, dessen Teilsegmente Sauggut und Flüssigladung marktbedingt abnahmen. Der Greifergutumschlag – mit 55 Prozent (11,6 Millionen Tonnen) größtes Teilsegment – blieb mit minus 3,1 Prozent innerhalb des normalen Schwankungsbereichs. Sehr erfreulich ist erneut die Entwicklung beim konventionellen Stückgutumschlag. Mit 777 000 Tonnen und damit einem Plus von 8,0 Prozent setzt sich im ersten Halbjahr der bereits im vierten Quartal 2017 begonnene Aufwärtstrend fort. So hat sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 die Einfuhr von Schwergut um 62,5 Prozent auf 160 000 Tonnen erhöht; die von Metallen hat sich mit plus 121,7 Prozent (79 000 Tonnen) und die von Kraftfahrzeugen mit plus 106,4 Prozent (25 000 Tonnen) mehr als verdoppelt.

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Der Containerumschlag blieb im ersten Halbjahr 2018 mit 4,3 Millionen TEU (minus 2,7 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis. Dies erklärt sich zu 81 Prozent durch weniger umgeschlagene leere Boxen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 525 000 Leercontainer (TEU) umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 15,6 Prozent. Bei den mit Stückgut beladenen Boxen blieb die Umschlagmenge mit 3,8 Millionen TEU (-0,6 Prozent) nahezu stabil.

Ein deutliches Plus von 5,4 Prozent erreichte der Containertransport auf der Schiene mit 1,2 Millionen TEU. Im ersten Halbjahr 2018 konnten somit die Werte aus dem Vorjahr übertroffen werden und liegen sogar über den Rekordwerten aus dem Jahr 2016. Der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr entwickelte sich damit auf der Schiene besonders erfreulich. Dies führte dazu, dass der Anteil des umweltfreundlichsten Verkehrsmittels im Modal-Split um 2,3 Prozentpunkte auf 45,1 Prozent gestiegen ist.