Startschuss für die Öko-Zone

Das Gründerzentrum „Green Economy“ soll im neuen Gewerbegebiet Lune Delta Platz für junge Unternehmen bieten und Strahlkraft entwickeln. Visualisierung: Partner und Partner

Lune-Delta: Senat beschließt Millionen für Gründerzentrum in Bremerhaven

Von Klaus Mündelein

Es wird ein ungewöhnliches Haus: Gebaut wird im Energiesparmodus, und dabei wird im Hinterkopf schon jetzt das spätere Recycling beim Abriss mitgedacht. Das Gründerzentrum im Bremerhavener Öko-Gewerbegebiet „Lune Delta“ soll Pioniercharakter und Strahlkraft haben.

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„Green Economy“ wird der Name des Gründerzentrums sein, für das im kommenden Jahr im Süden der Stadt auf der Luneplate der Grundstein gelegt werden soll. Letzte Maßnahme vor dem Startschuss: Die Baukasse muss mit viel Geld gefüllt werden. Es geht um fast 15 Millionen Euro. Der Senat hat am Dienstag dazu die entsprechenden Beschlüsse gefasst, denen die Bürgerschaft noch zustimmen muss.

Mit dem Gebäude wird das Gewerbegebiet, das als „Lune Delta“ vermarktet werden soll, konkret. Es ist das erste Projekt in dem Areal, auf dem energieeffizient und ressourcenschonend gewirtschaftet werden soll. Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben, schon das Gebäude des Gründerzentrums soll diesbezüglich Strahlkraft entwickeln. Es soll innovativen Unternehmensgründern Raum geben und sie unterstützen.

Wann wird der Bau fertiggestellt sein?

Mit der Aufsandung zur Verdichtung des weichen Baugrunds auf dem vier Hektar großen Areal geht es zum Jahresende los. Der Baubeginn wird dann für Herbst 2023 erwartet.

Wie groß wird das Gründerzentrum?

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Das Gebäude umfasst vier Etagen mit einer Fläche von insgesamt 5500 Quadratmetern. Die umliegende Freifläche mit Zuwegung und Regenrückhaltebecken ist rund 6100 Quadratmeter groß.

Wie wird das Gebäude genutzt?

Hier gibt es Büros und Werkstätten, die die Unternehmensgründer in verschiedenen Größen künftig anmieten können. Die Bauweise ermöglicht große Flexibilität bei der Raumaufteilung. Weiterhin sind ein Veranstaltungsraum, eine Kantine und Platz für die Betreuung der Kinder der Menschen vorgesehen, die hier einziehen werden.

Wer soll hier arbeiten?

Das Zentrum ist für junge, innovative Unternehmen geplant, die in den maßgeblichen Branchen der Stadt unterwegs sind. Das reicht von der Energiewirtschaft über Lebensmitteltechnologie und Schiffbau bis zur Abfallwirtschaft. Die Kaltmiete liegt unter den ortstypischen Vergleichsmieten. Die Dauer der Mietverträge ist auf acht Jahre begrenzt. Konkrete Bewerber gibt es derzeit noch nicht.

Was ist das Besondere an der Bauweise?

Im Vergleich zu einem konventionellen Bauwerk werden hier Baumasse und damit der Energiebedarf beim Bau um 40 Prozent verringert. Weniger Stahl und Beton bedeuten weniger Gewicht, weniger statischer Aufwand und weniger Bau-Logistik. Zum Einsatz kommt viel recycelbares Holz, und das wird so verbaut, dass das Gebäude später wieder leicht abgebaut werden kann. Die unterschiedlichen Materialien sollen später auch unproblematisch getrennt werden können.

Womit wird das Haus beheizt?

Mit Photovoltaikanlagen wird der Strom für das Gebäude erzeugt. Über die Bohrpfähle zur Tiefengründung wird zusätzlich Erdwärme genutzt. Zusätzlich sind neun Erdsonden geplant, die in 95 Metern Tiefe ebenfalls Wärme abgreifen sollen.

Was kostet das Gebäude?

Die Baukosten liegen bei 6,2 Millionen Euro. Mit technischen Anlagen, Ausstattung und Architektenleistungen liegt die Gesamtsumme bei 14,76 Millionen Euro. Der Bund und das Land tragen jeweils rund 7 Millionen Euro, Bremerhaven übernimmt 738.000 Euro der Kosten. Aber die Stadt muss alle Mehrkosten tragen, die mit dem Projekt verbunden sein könnten. Bereits jetzt ist klar, dass angesichts von Inflation und Preissteigerungen die Kosten eher bei 16 Millionen Euro liegen werden.