Auszubildende und Corona

Anderer Einstieg ins Berufsleben

Für Auszubildende hat sich die Situation in den Betrieben durch die Pandemie drastisch verändert. Der Arbeitgeberverband will ihnen Wege aufzeigen, mit diesem Problem umzugehen

Die Kartons sind gepackt, die neue Wohnung ist gemietet. Die erste Ausbildungsstelle, weg von Zuhause. Und dann kommt Corona. Der Einstieg ins Berufsleben verläuft plötzlich völlig anders, als man es sich ausgemalt hat. Kontakvermeidung statt nahe dran zu sein, Maske statt persönlicher Begegnungen. Diese Veränderungen zu bewältigen, ist für junge Menschen eine zusätzliche Herausforderung zum ohnehin schon völlig neuen Lebensabschnitt.

Der Arbeitgeberverband Lüneburg-Nordostniedersachsen will Auszubildenden mit einer Veranstaltung am 3. März Hilfestellung in dieser  unerwarteten und für viele überfordernden Situation geben.  „Mit Kollegen mitlaufen, Fragen stellen, mit anderen Azubis gemeinsam für Prüfungen lernen und abends auf Partys neue Freunde kennenlernen – diese Abläufe und Vorstellungen von der Ausbildung sind durch die Pandemie völlig über den Haufen geworfen worden“, weiß Karin Haas, beim Arbeitgeberverband Ansprechpartnerin für die Personalentwicklung. Stattdessen fällt es vielen Azubis jetzt schwer, richtig im neuen Betrieb anzukommen. Kollegen befinden sich in Kurzarbeit, vieles wird plötzlich von Zuhause gemacht, die jungen Leute fühlen sich auf sich allein gestellt. „Da werden natürlich Ängste freigesetzt“, weiß Karin Haas. 

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In der Online-Veranstaltung am 3. März sollen daher Wege aufgezeigt werden, den Blick auf die Situation zu schärfen und auch zu verändern. „Wir wollen Möglichkeiten vorstellen, mit diesen Veränderungen umzugehen, sie nicht als schrecklich zu empfinden, sondern sie auch als Chance zu begreifen“, sagt die Expertin. „So wenig es mancher derzeit auch  glauben mag, oft sieht man erst hinterher, dass selbst gravierende Veränderungen wie eine Pandemie einem durchaus auch Positives beschert haben.“

Das Corona-Virus hat viele Abläufe in der Arbeitswelt längst auf den Kopf gestellt. Jetzt sei die Bereitschaft gefragt, sich darauf einzulassen, so Haas: „Vieles ist eine Sache der Einstellung.“ „Denn die Einstellung entscheidet letztlich darüber, wie gut ich mit Veränderungen umgehe und sie bewältige.“
Vor allem für junge Menschen sei das natürlich eine schwierige Situation, weil sie solche Lebenserfahrungen noch nicht gemacht hätten. „Aber wenn ich mir bewusst mache, dass eine anfängliche Ablehnung und Verneinung im Veränderungsprozess ganz normal ist und wir Menschen immer  zunächst mit Skepsis und einem gewissen Widerstand reagieren, ist schon viel geholfen.“ 

Wichtig sei es, offen für Neues zu bleiben und schwierige Veränderungen als Herausforderungen zu sehen. Auch dieser Weg soll auf der Online-Veranstaltung am 3. März aufgezeigt werden. Denn oftmals erkenne man im Veränderungsprozess selbst noch nicht die Chancen, weil man zu sehr in der aktuellen Situation verstrickt ist. „Im Nachhinein aber gibt es viele Aha-Effekte“, erklärt die Personalentwicklerin. 

Den Blick dafür zu schärfen, was man selbst tun kann, damit es einem besser geht und Hilfestellungen für den Weg dahin zu geben – darum geht es in dem Angebot des Arbeitgeberverbandes am 3. März um 15 Uhr. Anmeldungen unter www.arbeitgeberverbandlueneburg.de

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