Bilmer Berg II: Hansestadt Lüneburg und Harburger Wirtschaftsförderung planen Kooperation 

Jürgen Enkelmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung für Stadt und Landkreis Lüneburg, Jens Wrede, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg und Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch beim Vor-Ort-Termin im künftigen Planungsgebiet. Das bestehende Gewerbegebiet Bilmer Berg soll in Richtung Osten und Südosten um bis zu 34 Hektar Gewerbefläche erweitert werden. Geplant ist außerdem ein Sportpark. Foto: WLH Wirtschaftsförderung Landkreis Harburg

Es geht um die Gewerbegebietsentwicklung

Um neue Gewerbeflächen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Lüneburg zu schaffen und infrastrukturelle Vorteile durch die geplante Bundesautobahn A 39 optimal auszunutzen, soll das bestehende Gewerbegebiet Bilmer Berg in Richtung Osten und Südosten um bis zu 34 Hektar Gewerbefläche erweitert werden. Hierfür geht die Hansestadt Lüneburg neue Wege: Denn die Gewerbe- und Standortentwicklung wird die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungs-GmbH für Stadt und Landkreis Lüneburg (WLG) sowie mit der WLH, der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH angehen. Das gemeinsame Ziel formuliert Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch so: „Wir wollen mit vereinten Kräften und möglichst zügig neue Ansiedlungsperspektiven für kleine und mittlere Unternehmen aus unserer Region schaffen.

Kalisch kam jetzt mit Jens Wrede, Geschäftsführer der WLH Wirtschaftsförderung im Rathaus zusammen, um den städtebaulichen Vertrag für die Kooperation zu unterschreiben. Dieser regelt die Verteilung der Planungskosten. Die Politik hatte in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses bereits den Startschuss für die Bauleitplanung gegeben. „Mit der Wirtschaftsförderung aus dem Landkreis Harburg haben wir einen vertrauensvollen und sehr erfahrenen Partner gewinnen können“, freut sich Lüneburgs Oberbürgermeisterin. Sie sei sich sicher, dass die Hansestadt durch diese einzigartige Kooperation über Landkreisgrenzen hinaus zügig und erfolgreich ans Ziel gelangen könne. „Dass es nach vielen Willensbekundungen in den letzten Jahren nun endlich mit großen Schritten vorangehe, ist ein wichtiges Signal für die lokale Wirtschaft“, so Lüneburgs Oberbürgermeisterin.

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Jens Wrede, Geschäftsführer der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg, ergänzt: „Die Situation in der südlichen Metropolregion Hamburg stellt uns vor besondere Herausforderungen: Der Bedarf an freien Gewerbeflächen in der Region ist aktuell derart hoch, dass wir nicht im Standortwettbewerb sind, sondern uns gemeinschaftlich um gute Rahmenbedingungen für Unternehmen kümmern müssen. Die Bündelung unserer Kompetenzen trägt dazu bei, Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze an die Region zu binden und Städte wie Kreise zukunftsfähig aufzustellen.“

Mit der kommunalen Gesellschaft WLH hat Lüneburg einen erfahrenen Partner für die Entwicklung, Erschließung und Vermarktung von Gewerbequartieren mit ins Boot geholt. Seit Gründung hat die WLH 14 Wirtschafts- und Gewerbegebiete sowohl im Landkreis Harburg als auch außerhalb der Kreisgrenze entwickelt und rund 260 Unternehmen die Ansiedlung ermöglicht. Im Vordergrund aller Aktivitäten steht dabei laut WLH immer die Schaffung wohnortnaher, qualifizierter Arbeitsplätze sowie die Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft. Mit der Wirtschaftsförderung für Stadt und Landkreis Lüneburg (WLG) arbeitet die WLH zudem in mehreren Projekten der Existenzgründungs- und Innovationsförderung sowie im Bereich Technologietransfer seit vielen Jahren zusammen.

„Die Kooperation zwischen benachbarten Wirtschaftsförderungen hat sich vielfach bewährt“, bekräftigt Jürgen Enkelmann, Geschäftsführer der WLG. „So arbeiten wir bereits im Rahmen unseres Accelerators ‚Elevator‘ seit 2017 mit Start-ups aus den Nachbarlandkreisen zusammen. Im Interesse einer zügigen Entwicklung von Gewerbeflächen ist es sinnvoll, die Erfahrung und Kompetenz der WLH zu nutzen. Wir werden parallel dazu unsere Kontakte in die Flächenvermarktung einbringen“, so Jürgen Enkelmann weiter.

Nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung ist die geplante Entwicklung von Bilmer Berg II bedeutsam, sondern auch für die Lüneburger Sportentwicklung. Auf einer sieben Hektar großen Fläche (der Stiftung Hof Schlüter), die sich im Süd-Osten an das Gewerbegebiet anschließt, will die Hansestadt ein vielfältiges und breites Sportangebot entwickeln. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie hat die Stadt bereits in Auftrag gegeben. „Voraussetzung dafür ist die Erschließung des Gewerbegebietes“, macht Kalisch deutlich. Neben neuen Gewerbeflächen sowie Sportflächen sind Ausgleichsflächen und die Bestandssicherung von Wald- und Grünflächen am Bilmer Berg geplant. Auch soll das gesamte Gebiet mit einem Fuß- und Radwegenetz versehen werden.

WLH-Geschäftsführer Jens Wrede und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch betonen: „Die gesamte Projektentwicklung und die Ansiedlung von Unternehmen wird immer in enger Abstimmung zwischen den Projektpartnern, also zwischen Hansestadt Lüneburg, der WLG und der WLH erfolgen. Unser gemeinsames Ziel ist, dass wir Raum schaffen für lokale, mittelständische Unternehmen, um so den Wirtschaftsstandort Lüneburg zu stärken.“ Dafür ist jetzt der erste Schritt getan. Weitere Details zur Erschließung, Ausgleichsflächen und Grundstücksvergabe werden vor Abschluss des B-Plan-Verfahrens vertraglich geregelt. 

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