Erfolgreiche Neuansiedlung: Primo Profile eröffnet ein neues Werk zur Produktion von Kunststoff-Dichtungen.
50 Jahre wurde hier Metall verarbeitet, künftig dreht sich am Ostmoorweg 36-40 alles um Kunststoff. Primo Profile, die deutsche Tochter der dänischen Inter Primo, hat auf dem ehemaligen Gelände von Kopp Stahlbau Norddeutschlands neues Kompetenzzentrum für Dichtungen eröffnet. Im Werk werden ab kommendem Frühjahr Kunststoff-Profile für Dichtungen und die Offshore-Industrie produziert. Im Gegenzug werden die Standorte in Neu Wulmstorf und Papenburg verlagert.
„Die Eröffnung des Primo-Werks in Buxtehude ist Ausdruck unserer Entschlossenheit, uns ständig zu verbessern und der Entwicklung unserer Kunden zu folgen. Gleichzeitig wird Buxtehude nun zu einem einheitlichen Zentrum für die Produktion von Dichtungen, die zuvor in kleineren Einheiten angesiedelt waren. Wir erwarten dadurch erhebliche Synergieeffekte vor Ort und in der Zusammenarbeit mit den Primo-Werken in Berlin und im Ausland“, sagt Oliver Beer, Geschäftsführer von Primo Deutschland. Das Buxtehuder Werk hat mit 9300 Quadratmetern die Kapazität, die Dichtungsproduktion von Primo in Deutschland zu verdoppeln. Es verfügt zunächst über zwölf Produktionslinien – mit der Option, vier weitere zu installieren.
Inter-Primos-Inhaber und Vorstandsvorsitzender Fleming Grunnet, CEO Claus Tønnesen und weitere Manager sind zur Eröffnungsfeier aus Kopenhagen angereist. „Es ist fantastisch, hier können wir in die Zukunft investieren“, strahlt Tønnesen. „Endlich! Endlich ein neuer Hauptsitz in Norddeutschland. Das ist ein sehr schöner Tag für mich“, sagt Grunnet in seiner Rede. Was beide besonders freut: Nahezu alle Mitarbeiter, die bisher in Neu Wulmstorf tätig waren, bleiben Primo treu. Und auch vier der elf Papenburger Fachkräfte sind von der Ems an die Este gezogen. Aktuell sind damit 55 Mitarbeiter im Buxtehuder Werk beschäftigt, perspektivisch sollen es 100 werden.
Ein Umfeld mit hoher Lebensqualität sei bei der Standortsuche ein wesentliches Kriterium gewesen, erklärt Andreas Reuner von der K///R Real Estate Investment Service GmbH. Primo hatte den Wirtschaftsingenieur mit Standortakquise und Projektentwicklung beauftragt. „Bindung von Mitarbeitern ist eine Form von Nachhaltigkeit. Und die ist Primo wichtig.“ Es ist deshalb ganz im Sinne der Unternehmenskultur, Altgebäude zu erhalten, anstatt neu zu bauen. Selbstverständlich wird modernisiert. Anstelle der alten Gasstrahler heizen nun Luftwärmepumpe und Prozessabwärme die Werkshalle. Stromsparende LED-Lampen sorgen für gute Beleuchtung, auf dem Dach sammeln
Solarzellen Energie für den Eigenverbrauch.
Dass am Ostmoorweg bald auch maßgeschneiderte Profile und Dichtungen für Windkraftanlagen hergestellt werden, somit die Produktion erneuerbarer Energie gefördert wird, macht Primos Führungsetage stolz und Buxtehudes Bürgermeisterin, Katja Oldenburg-Schmidt, glücklich. Die Stadt wurde für das vergangene Jahr mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. In ihrer Ansprache zur Eröffnung des Werkes betonte die Bürgermeisterin, dass Primo somit bestens zum erklärten Ziel passt, Buxtehude im Sinne einer lebenswerten, klimapositiven, vielfältigen und wirtschaftlich starken Stadt weiterzuentwickeln.
Das Team der Wirtschaftsförderung der Hansestadt Buxtehude konnte den entscheidenden Immobilienkontakt herstellen. „Weiteres produzierendes Gewerbe passt super zum Standort. Und das Gebäude erfährt durch Primo eine wunderbare Nachnutzung“, sagt Kerstin Maack, Leiterin der Wirtschaftsförderung. Sie und ihre Kollegin Kirsten Böhling haben den Ansiedlungsprozess intensiv begleitet. Schnell kam dann auch Buxtehudes Erster Stadtrat Michael Nyveld, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, mit dem dänischen Management ins Gespräch.
Oliver Beer ist dankbar für die Hilfe bei der Integration in die lokale Wirtschaft. „Die Stadt hat uns durch einen kontinuierlichen, sehr konstruktiven Dialog unterstützt und zu Netzwerkkooperationen eingeladen. Wir fühlen uns gut aufgenommen.“ Dass von der ersten Prüfung des Objekts bis zur Eröffnung gerade mal 14 Monate vergingen, ist den Mitarbeitern des Bauamtes zu verdanken, die Primos Bauanträge in Rekordzeit bearbeitet haben.
Die zwischenmenschliche Chemie stimmte von Anfang an auch zwischen den fast gleichaltrigen ehemaligen und neuen Inhabern des Werks. Hartmut Kopp, bis zur selbst verwalteten Insolvenz im Frühjahr 2021 Chef von Kopp Stahlbau, und Primo-Inhaber Fleming Grunnet waren sich auf Anhieb sympathisch. Schon beim ersten Zusammentreffen besiegelten die beiden Patriarchen den Verkauf. Und zwar auf traditionelle Weise: mit Handschlag. mab
>> Web: www.primodeutschland.de
Über Primo
Inter Primo ist ein dänisches Kunststoff-Extrusionsunternehmen mit Hauptsitz in Kopenhagen und zwölf Produktionsstätten in acht Ländern. Primo Deutschland hat Werke in Berlin und Buxtehude. Hergestellt werden Kunststoffprofile für viele Branchen, darunter Medizintechnik, Offshore-Energie, Bauwesen, Transport und Beleuchtung. Die Primo-Gruppe beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter in Europa und China und vermarktet ihre Produkte weltweit. Das Unternehmen ist Ergebnis von mehr als 20 Zusammenschlüssen und Übernahmen seit der Gründung von Inter Primo im Jahr 1959 in Tistrup (Dänemark). Quelle: Inter Primo, Wikipedia Quelle: Inter Primo, Wikipedia