Erfahrene Unternehmer unterstützen Gründer in der Startphase

Sie nehmen die Gründer ins Visier: Arnold G. Mergell (links), Vorsitzender des Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden, und Heinz Lüers, Initiator des neuen Mentoring-Programms, haben in der bunten Welt des Startup Docks in Harburg Platz genommen. Foto: Wolfgang Becker

Für die ganze Region: Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden stellt neues Mentoring-Programm vor.

Junge Unternehmen, insbesondere wissens- und technologiebasierte Startups aus dem Hamburger Süden, sollen künftig von den Erfahrungen gestandener Unternehmer profitieren können. Dazu hat der Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden jetzt erstmals ein Mentoring-Programm aufgelegt, das Heinz Lüers, ehemaliger Vorstandschef der Sparkasse Harburg-Buxtehude, Arnold G. Mergell, Vorstandvorsitzender des Wirtschaftsvereins, und Vorstandsmitglied Udo Stein passenderweise im Startup Dock der Technischen Universität Hamburg vorstellten. Tenor: Old Economy trifft New Economy. Ziel ist es, jungen Gründern bei Bedarf einen erfahrenen ehrenamtlichen Mentor an die Seite zu stellen.

Mergell: „Harburg befindet sich nach wie vor im Transformationsprozess vom Industriestandort zum Innovationsstandort, der von Forschung und Entwicklung angetrieben wird. Wir laden junge Gründer ein, von der geballten Expertise und Erfahrung unseres Vereins zu profitieren.“

Auf Initiative von Lüers entstand ein Konzept, wonach ehrenamtliche Mentoren jeweils einen Gründer unter die Fittiche nehmen sollen. Zunächst wird eine Pilotphase mit fünf potenziellen Mentoren vorgeschaltet, denn: „Mentor und Mentee müssen zueinander passen. Sowohl thematisch als auch menschlich. Wir wollen erstmal sehen, wie sich das Thema entwickelt“, sagt Lüers, der selbst zu dem Fünferkreis gehört. Außerdem dabei: die Unternehmensberater Jochen Winand und Dr. Jürgen Tanneberger, Banker Andreas Götte sowie Christoph Birkel, geschäftsführender Gesellschafter des hit-Technoparks.

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Lüers: „Wir wollen im kleinen Kreis starten. Wenn wir überrannt werden sollten, können wir den Kreis der Mentoren sofort erweitern.“ Er betont, dass hinter der Aktion des Wirtschaftsvereins keine finanziellen Interessen stehen. Anders als bei den Business Angels gehe es nicht um Investments in spannende Geschäftsideen, sondern um vertrauliche Zwei-Personen-Partnerschaften mit dem Ziel, junge Unternehmen zu unterstützen und ihnen mit Rat zur Seite zu stehen. Lüers:

„Unser Ziel ist es, die Wirtschaft zu fördern. Dazu haben wir uns gefragt, was eine Region eigentlich stark macht, und sind bei der Recherche darauf gestoßen, dass gerade die Regionen stark sind, die sich um Gründer kümmern. Dort findet wirtschaftliches Wachstum statt.“

Grundsätzlich richtet sich das Mentoren-Programm an junge Unternehmen, die zudem nicht einmal Mitglied im Wirtschaftsverein sein müssen und die auch aus der gesamten Region stammen können. Die engen Kontakte zur TUHH und den Gründeraktivitäten sowohl der Uni als auch der Tutech liegen zwar nahe, aber Lüers sagt:

„Wir haben durchaus Interesse, auch Gründer anderer Hochschulen zu betreuen – zum Beispiel aus dem Umfeld der hochschule 21 in Buxtehude oder der Leuphana Universität in Lüneburg. Unser Angebot richtet sich an junge Unternehmer aus Hamburg und der Süderelberegion.“

Parallel dazu reißt der Wirtschaftsverein mit seinen 270 Mitgliedern die Tür für junge Unternehmen noch einmal weit auf: Gründer können zu einem Sonderjahresbeitrag in Höhe von 50 Euro Mitglied werden und haben dadurch jede Menge Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu bauen, wie Mergell und Stein betonen. Der Anteil der U-40-Mitglieder im Wirtschaftsverein ist zurzeit mit unter zehn Prozent eher gering, das Mentoren-Programm könnte demnach auch zur Frischzellenkur für den Verein werden, vor der beide Seiten gleichermaßen einen Nutzen haben, wie Lüers sagt: „Die jungen wissenshungrigen Unternehmer profitieren von den Erfahrenen, die älteren Unternehmer bleiben dran und bekommen Einblick in die Welt der jungen Unternehmergeneration. Wir wollen dafür eine spannende Plattform bieten.“ Angedacht ist, dass sich Mentor und Mentee einmal im Monat treffen.

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o Ansprechpartnerin für interessierte Jungunternehmer: Uta Rade, Geschäftsführerin des Wirtschaftsvereins, Tel.: 0 40/32 08 99 55, Mail: uta.rade@derwirtschaftsverein.de